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PC Magazin Classic XXL Das WLAN Service Pack - Tools & Tricks (Vorschau)

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MOBILE COMPUTING<br />

<strong>Das</strong> Toshiba Excite Pro ist eines<br />

der ersten Android-Tablets<br />

mit dem Nvidia Tegra 4. Sein<br />

10,1-Zoll-Screen liefert 2560<br />

x 1600 Bildpunkte, daher<br />

beraucht das Tablet einen<br />

schnellen Grafikprozessor.<br />

Unter dem Mikroskop kann man die 72 GPU-Kerne<br />

beim Nvidia Tegra 4 bewundern. Dazu kommen vier<br />

Cortex-A15-Cores und eine sparsame Zusatz-CPU.<br />

auf einem Chip unterzubringen, der nicht<br />

zu groß ist, nutzt Samsung für die Produktion<br />

des Prozessors erstmals ein 28-Nanometer-<br />

statt des bisherigen 32-Nanometer-<br />

Verfahrens. Mit seinen schnellen A15-Cores<br />

und der PowerVR-Grafik dürften Geräte mit<br />

dem Exynos 5 Octa auch sehr gute Werte in<br />

3D-Benchmarks liefern. Ob es auch reicht,<br />

um Apple A6X, Qualcomm Snapdragon 800<br />

oder Nvidia Tegra 4 abzuhängen, bleibt abzuwarten.<br />

Testen kann man es derzeit noch<br />

nicht, denn das Galaxy S4 mit dem Exynos<br />

5 Octa wird in Deutschland nicht angeboten,<br />

da dem Prozessor die hier gewünschte<br />

RISC vs. CISC<br />

LTE-Unterstützung fehlt. Beim Exynos 5<br />

Dual und den Exynos-4-Prozessoren mit<br />

zwei oder vier Kernen nutzt Samsung langsamere<br />

Mali-GPUs von ARM. Die Mali-GPU<br />

wurde ursprünglich von dem norwegischen<br />

Hersteller Falanx entwickelt, den ARM 2006<br />

übernommen hat.<br />

Nvidia Tegra 3 und Tegra 4:<br />

ARM-SoCs vom Grafikspezialisten<br />

Nvidia hatte mit dem ARM-Prozessor Tegra<br />

3 vor allem Erfolg bei Android-Tablets,<br />

auch der Verkaufsschlager Nexus 7 basiert<br />

auf dem Nvidia-Prozessor. Allerdings ist<br />

Mitte der 90er-Jahre schien es so, als ob RISC-Prozessoren auch die Desktop-<strong>PC</strong>s erobern<br />

könnten. <strong>Das</strong> hat nicht geklappt. Dafür dominieren sie heute die Mobilgeräte.<br />

ARM-Prozessoren tragen das Kürzel<br />

RISC bereits im Namen: ARM steht für<br />

Advanced RISC Machines und bezeichnet<br />

damit auch die Architektur dieser Prozessoren.<br />

Denn das Akronym RISC (Reduced<br />

Instruction Set Computer) bezeichnet<br />

Prozessoren, die mit einem einfachen<br />

und fest verdrahteten Befehlssatz arbeiten<br />

im Gegensatz zu<br />

klassischen CISC-Prozessoren<br />

(Complex Instruction<br />

Set Computer),<br />

bei denen die Befehle<br />

als Microcode geladen<br />

werden. Der Vorteil von<br />

RISC-Prozesoren lag in<br />

ihrer höheren Taktfrequenz.<br />

So konnte ein<br />

DEC Alpha in 1997 mit<br />

533 MHz arbeiten, während<br />

ein Intel Pentium<br />

nur mit 233 MHz laufen konnte. Selbst<br />

von Windows NT gab es seinerzeit eine<br />

Version für den Alpha.<br />

In der Praxis ist der Unterschied aber seit<br />

dem Intel Pentium Pro aufgehoben. Alle<br />

Intel- und AMD-Prozessoren arbeiten<br />

seitdem intern als RISC-CPUs. Die x86-<br />

Instruktionen werden über einen vorgeschalteten<br />

Decoder in<br />

RISC-Befehle übersetzt.<br />

Damit kamen auch<br />

x86-CPUs auf höhere<br />

Taktraten. Apple hat<br />

der RISC-Architektur<br />

mit dem Power<strong>PC</strong> immerhin<br />

noch bis 2006<br />

die Treue gehalten.<br />

Die RISC-CPU DEC Alpha<br />

lieferte 1997 eine Taktrate<br />

von bis zu 533 MHz.<br />

der Ende 2011 vorgestellte Tegra 3 im Vergleich<br />

zu den Spitzenmodellen von Apple,<br />

Samsung und Qualcomm inzwischen<br />

nicht mehr konkurrenzfähig, auch bei der<br />

3D-Leistung liegt der Tegra 3 nur noch im<br />

Mittelfeld. Daher hat Nvidia mit dem Tegra<br />

4 einen modernen Nachfolger vorgestellt,<br />

der nun mit vier Cortex-A15-Cores und bis<br />

zu 1,9 GHz rechnet und über eine deutlich<br />

stärkere GPU mit 72 Shadern verfügt, der<br />

Tegra 3 muss hier noch mit 12 Shadern<br />

auskommen. Neben dem Tegra 4 bringt<br />

Nvidia auch noch einen Tegra 4i mit integriertem<br />

LTE-Modem, vier Cortex-A9-Cores<br />

und einer GPU mit nur 60 Shadern. Dieser<br />

deutlich kleinere Chip ist wohl primär für<br />

Smartphones bestimmt ist. Der „große“<br />

Tegra 4 kann auch mit einem LTE-Modem<br />

von Nvidia kombiniert werden, der dann allerdings<br />

als zusätzlicher Chip Platz auf der<br />

Hauptplatine belegt.<br />

Verwirrend: Nvidia bezeichnet dabei die<br />

Shader als Cores. Im Vergleich zu den ARM-<br />

GPUs anderer Hersteller kann die Anzahl<br />

der GPU-Kerne aber nicht als Anhaltspunkt<br />

für die Leistung dienen, da sie sich in ihrer<br />

Architektur erheblich unterscheiden. Im<br />

Gegensatz zu den GeForce-Chips für Notebooks<br />

und <strong>PC</strong>s unterstützen die GPUs in<br />

denTegra-SoCs nur OpenGL 2.0 für Embedded<br />

Systems. Bei der 3D-Performance spielt<br />

Nvidia mit dem Tegra 4 wieder in einer Liga<br />

mit den Top-ARM-Prozessoren von Apple,<br />

Samsung und Qualcomm.<br />

Nvidia nutzt bei Tegra 3 und Tegra 4 zudem<br />

einen ähnlichen Trick wie Samsung mit<br />

dem Exynos 5 Octa, um eine längere Akkulaufzeit<br />

zu erreichen. Hierbei werden Aufgaben,<br />

die keine starke CPU erfordern, einem<br />

einzelnen sparsamen Companion-Core<br />

zugewiesen der sie erledigt, während die<br />

vier leistungsstarken Cores komplett abge-<br />

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www.pc-magazin.de <strong>PC</strong> <strong>Magazin</strong> 9/2013

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