HDTV Qualität setzt sich durch (Vorschau)
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WISSEN<br />
Neben dem praktischen Transport<br />
wertet der Flachbildfernseher die<br />
Wohnumgebung auf, denn je dünner<br />
ein Fernseher erscheint, desto moderner<br />
wirkt er. Im Betrieb soll das neu erworbene<br />
Produkt aber vorrangig <strong>durch</strong> ein verbessertes<br />
Bilderlebnis glänzen, doch neben der Technik<br />
ist der Sitzabstand entscheidend. Ein einfaches<br />
Beispiel: Besitzen Sie einen Blu-ray-Player und<br />
60-Zoll-Flachbildfernseher, sitzen aber mehr als<br />
fünf Meter vom Display entfernt, ist der Bildeindruck<br />
ähnlich dem eines 32-Zoll-Röhrenfernsehers<br />
mit DVD-Zuspielung und einem Betrachtungsabstand<br />
von zweieinhalb Meter. Würden<br />
Sie hingegen näher an den Flachbildfernseher<br />
heranrücken, wären mehr Details erkennbar<br />
und das breite Blickfeld würde einen kinoähnlichen<br />
Eindruck erzeugen. Sitzen Sie zu weit von<br />
einem Full-HD-Fernseher entfernt, können Sie<br />
nicht mehr alle Details erfassen und sehen keinen<br />
Unterschied zu einem Nicht-Full-HD-Gerät.<br />
Persönliche Einstellung<br />
Muss <strong>sich</strong> der Flachbildfernseher den Regeln<br />
des bestehenden Wohnzimmers unterwerfen,<br />
ist an große Bilddiagonalen meist nicht zu denken,<br />
schließlich bieten Regale und Anbauwände<br />
nur ungenügenden Stauraum. Von Vorteil ist<br />
es, wenn statt des Austausches des Fernsehers<br />
ein Umdenken bei der Raumgestaltung stattfindet:<br />
Mit abgestimmten Möbeln oder frei an<br />
der Wand platziert, können <strong>sich</strong> Flachbildfernseher<br />
besser entfalten und unterliegen keiner<br />
Beschränkung hin<strong>sich</strong>tlich der Maße. Um das<br />
Potenzial von <strong>HDTV</strong> auszureizen, sind bei einem<br />
Sitzabstand von zwei Metern Bildgrößen um 37<br />
bis 40 Zoll angemessen, zwischen zwei und drei<br />
Metern sollten Sie Modelle zwischen 42 bis 48<br />
Zoll wählen und bei über drei Metern sind selbst<br />
50-Zoll-Fernseher nicht überdimensioniert. Mit<br />
steigender Diagonale und sinkendem Betrachtungsabstand<br />
wächst allerdings der Anspruch<br />
an die Bildqualität.<br />
LCD oder Plasma<br />
LCD-Fernseher gelten als Massenmarktprodukt,<br />
während <strong>sich</strong> Plasmas immer mehr zur Alternative<br />
entwickeln. Dessen ungeachtet bietet die<br />
Plasmatechnologie noch immer viele Vorteile.<br />
Ganz gleich aus welcher Position Sie das Bild<br />
betrachten, der Kontrasteindruck ist mit Plasmas<br />
immer erstklassig. Ebenso ist die Schärfe<br />
bei bewegten Bildern höher als bei LCDs ohne<br />
100-Hertz-Bildverarbeitung. Die Nachteile von<br />
Plasmas sind überschaubar. Der Stromverbrauch<br />
ist im Schnitt höher als bei LCDs und schnellt bei<br />
Bilddiagonalen um 50 Zoll auf über 400 Watt.<br />
Der Mehrverbrauch ist <strong>durch</strong> die günstigen Anschaffungskosten<br />
oftmals egalisiert. Im Gegensatz<br />
zu LCDs sind Plasmas nicht flimmerfrei. Je<br />
nach Bildwiederholfrequenz kann das Bild wie<br />
bei einem Röhrenfernseher leicht flackern.<br />
LCDs verlieren bei spitzen Blickwinkeln deutlich<br />
an Bildkontrast, sodass die Sitzposition frontal<br />
vor einem LCD gewählt werden sollte. Da die<br />
Technologie flimmerfrei ist, eignet sie <strong>sich</strong> hervorragend,<br />
um Fotos, Texte oder Videospiele<br />
über einen langen Zeitraum stressfrei anzuschauen.<br />
Die hohe Leuchtkraft in Verbindung<br />
mit schwarzen Kontrastscheiben sorgt in heller<br />
Wohnumgebung für brillante Bilder, während<br />
Plasmas wie Röhrenfernseher in einem abgedunkelten<br />
Zimmer am besten zur Geltung kommen.<br />
Nachteile von LCDs bestehen im mäßigen<br />
Schwarzwert und dem daraus resultierenden<br />
<strong>durch</strong>schnittlichen Kontrast in dunkler Umgebung.<br />
LED-LCDs können dieses Manko bis auf<br />
den eingeschränkten Blickwinkel beseitigen.<br />
Die Annahme, nur Full-HD-Fernseher, also solche<br />
mit zwei Millionen Bildpunkten, böten eine<br />
gute Bildqualität, ist falsch. Wichtiger als die<br />
Angaben zur Bildauflösung sind beispielsweise<br />
der Bildkontrast, die Farbdarstellung oder die<br />
Schärfe bei bewegten Bildern. Eine 100- oder<br />
200-Hertz-Bildverarbeitung reduziert die Bewegungsunschärfe<br />
von LCDs signifikant, Plasmas<br />
profitieren wiederum von einem verminderten<br />
Bildflimmern.<br />
Die Zuspielung<br />
Ist der Umstieg auf einen Flachbildfernseher<br />
beschlossene Sache, sollte eine Voraussetzung<br />
erfüllt sein: Die Zuspielung muss<br />
digital erfolgen. Dabei spielt es keine Rolle,<br />
ob Sie Ihre Fernsehprogramme via DVB-T,<br />
DVB-C oder DVB-S2 empfangen. Analoge TV-<br />
Anschlüsse mindern <strong>sich</strong>tbar die <strong>Qualität</strong>, ganz<br />
gleich, wie gut ein Fernseher die Signale aufbereitet.<br />
Zudem empfehlen wir die Übertragung<br />
von Bild und Ton mittels HDMI-Kabel. Dies <strong>setzt</strong><br />
sowohl am Receiver als auch am Fernseher eine<br />
solche Schnittstelle voraus. Der Vorteil im Vergleich<br />
zu Scart: Die digitalen Daten werden<br />
ohne Umwandlung zum Fernseher übertragen,<br />
die doppelte Konvertierung entfällt. Eine Ausnahme<br />
bilden ältere LCD- und Plasma-Modelle,<br />
denn diese werten eingespeiste TV-Bilder nur<br />
bei analoger Zuspielung auf und verwehren die<br />
Nachbearbeitung über HDMI. Sollten Sie nicht<br />
<strong>sich</strong>er sein, welche <strong>Qualität</strong> die Bildelektronik<br />
Ihres Flachbildfernsehers besitzt, so empfiehlt<br />
<strong>sich</strong> der direkte Vergleich zwischen HDMI und<br />
Scart. Wichtig: Möchten Sie Programme in<br />
<strong>HDTV</strong>, aktuelle Spiele von Playstation 3 und<br />
Xbox 360 oder Blu-rays abspielen, ist HDMI<br />
Pflicht und Scart tabu. Nur per HDMI können<br />
hochauflösende Bild- und Tondaten samt Kopierschutz<br />
übertragen werden.<br />
Filme auf Blu-ray<br />
Durch die sehr hohe Kapazität und immensen<br />
Datenraten des neuen Mediums erleben Sie mit<br />
Blu-rays die derzeit beste Bild- und Tonqualität.<br />
DVD-Player sind zwar ebenfalls in der Lage, über<br />
den HDMI-Ausgang Auflösungen bis 1 080p<br />
bereitzustellen, es handelt <strong>sich</strong> dabei aber nur<br />
um eine Konvertierung bestehender niedrig<br />
aufgelöster Bilder, die ebenfalls ein Fernseher<br />
Flachbildfernseher setzen wie der <strong>HDTV</strong>-Standard auf<br />
eine digitale Signalkette. HDMI löst hierbei Scart als<br />
Datenleitung ab.<br />
Samsung-Fernseher damals und heute: Eine Röhre mit<br />
über 50 Zentimetern Bautiefe wirkt gegenüber einem<br />
schlanken LCD wie ein Relikt aus der Vergangenheit.<br />
Die Präsentation in Elektronikmärkten unter Kunstlicht<br />
gibt die Bildqualität von Fernsehern nur bedingt wieder.<br />
Machen Sie den Test in den eigenen vier Wänden.<br />
Steigen Sie von einer Röhre auf einen LCD um, ist der<br />
richtige Blickwinkel entscheidend für eine gute Bildqualität.<br />
Wissen | HD+TV | 1.2009 47