HDTV Qualität setzt sich durch (Vorschau)
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Der Stromverbrauch der externen Box sank<br />
auch im ausgeschalteten Zustand nicht unter 20<br />
Watt, sodass wir von einer unsauber programmierten<br />
Software des Testgerätes ausgehen.<br />
Der Fotomodus, der entweder per USB-Schnittstelle<br />
am Display selbst oder über den Eingang<br />
der Anschlussbox aktiviert werden kann,<br />
zeigte <strong>sich</strong> äußerst wählerisch. So verweigerte<br />
der Receiver das Zusammenspiel mit unseren<br />
USB-Sticks; war dieser direkt am Display angeschlossen,<br />
wurde er nicht erkannt.<br />
Viel Licht, wenig Schatten<br />
Die Bildqualität des „LC-52XS1“ ist atemberaubend.<br />
Untypisch für einen LCD sind die tadellosen<br />
Leistungen im dunklen Heimkinoraum.<br />
Zwar greifen in diesem Jahr viele Hersteller auf<br />
eine LED-Hintergrundbeleuchtung zurück, doch<br />
in dieser Perfektion konnten Sie die intelligente<br />
Kontrastverbesserung noch nicht erleben. Selbst<br />
wenn <strong>sich</strong> kleine Leuchtpunkte mit pechschwarzen<br />
Elementen in einem Bild abwechseln, bleibt<br />
der hohe Bildkontrast erhalten. Beeindruckend<br />
ist die sehr gute Leuchtkraft. Filme begeistern<br />
mit einer enormen Plastizität, wechselnde Lichtverhältnisse<br />
können den Zuschauer regelrecht<br />
blenden. Probleme wie Geisterschatten, wechselnde<br />
Bildkontraste und aufgehellte Schwarzbereiche<br />
sehen Sie bei frontaler Betrachtung<br />
nicht, ebenso wenig verliert das Bild in schwach<br />
ausgeleuchteten Szenen an Durchzeichnung.<br />
Schwarze Bildflächen erscheinen pechschwarz,<br />
auf null dimmt der Fernseher diese Bereiche<br />
aber nicht, ein schwaches Nachleuchten ist im<br />
dunklen Raum noch erkennbar. Weniger gelungen<br />
sind die abfallende Ausleuchtung der Bildecken,<br />
die nur noch 70 Prozent der Helligkeit<br />
der Bildmitte aufweisen, und eine kurzzeitige<br />
Überbelichtung von Bildern, wenn <strong>sich</strong> dunkle<br />
Szenen blitzartig mit hellen Sequenzen abwechseln.<br />
Dies ist besonders bei großformatigen<br />
Darstellungen von Ge<strong>sich</strong>tern störend, die kurzzeitig<br />
Details einbüßen. Erklärungsbedürftig<br />
fällt der Blickwinkel aus. Bei Tageslicht erscheint<br />
dieser nahezu makellos, was auf die entspiegelte<br />
Frontscheibe und hohe Gesamthelligkeit des<br />
Bildes zurückzuführen ist. Betrachtet man das<br />
Bild im dunklen Heimkinoraum, so verblassen<br />
Farben bereits bei 30 Grad Abweichung von der<br />
Bildmitte, darüber hinaus wirkt das Bild flau und<br />
die LED-Beleuchtung macht <strong>durch</strong> Lichtkränze<br />
auf <strong>sich</strong> aufmerksam. Wollen Sie die optimale<br />
Bildqualität in den Abendstunden nutzen, sollte<br />
der Betrachtungswinkel zwischen 90 und 110<br />
Grad liegen.<br />
Ein Blick auf den Stromzähler verblüfft: Zwischen<br />
sparsamen 80 und angemessenen 220 Watt bewegt<br />
<strong>sich</strong> die Energieaufnahme, wohlgemerkt<br />
bei sehr hoher Helligkeit. Schalten Sie den Lichtsensor<br />
hinzu und grenzen die Lichtstärke ein,<br />
sinkt der Energieverbrauch auf ein rekordverdächtig<br />
niedriges Niveau. Plasmas der gleichen<br />
Bildgröße benötigen im Vergleich die zweieinhalbfache<br />
Leistung. Beispielhaft untermalt wird<br />
das Geschehen auf dem Bildschirm <strong>durch</strong> angenehm<br />
klingende Lautsprecher. Selbst in Filmen<br />
können <strong>sich</strong> die von Pioneer entwickelten Boxen<br />
hören lassen. Insgesamt sind die Leistungen<br />
des „LC-52XS1“ ebenso faszinierend wie das<br />
Design und für <strong>sich</strong> allein gesehen ist das Display<br />
die derzeitige Referenz am Flachbildmarkt.<br />
Leider macht der „LC-52XS1“ allein noch keinen<br />
vollwertigen Fernseher, erst das Zusammenspiel<br />
mit der Anschlussbox lässt Bildabstimmungen<br />
und Nachbearbeitungen zu. Genau an diesem<br />
Punkt erhält der Referenzanspruch jedoch einen<br />
Dämpfer, denn die Bildverarbeitung kann<br />
nicht an das Potenzial des Displays anknüpfen.<br />
Im Gegensatz zum Vorjahr arbeitet Sharps 100-<br />
Hertz-Bildverarbeitung zwar fehlerfrei und die<br />
Farbdarstellung kann mit dem nötigen Wissen<br />
auf ein ansprechendes Niveau eingestellt werden,<br />
doch der Teufel steckt im Detail. Im Vergleich<br />
mit den besten Fernsehern am Markt<br />
wirkt das Bild des „LC-52XS1“ nicht besonders<br />
scharf. Die 100-Hertz-Darstellung hinkt Konkurrenzentwicklungen<br />
etwas hinterher und<br />
vermag es nicht, Unschärfen bei bewegten<br />
Bildinhalten ausreichend zu kompensieren. Die<br />
Konturenschärfe kann zudem nur über einen<br />
Regler grob vorgegeben werden. Wichtig wäre<br />
eine intelligente Bilderkennung, die Objektränder<br />
behutsam nachschärft.<br />
Da wir uns mit den <strong>durch</strong>schnittlichen Leistungen<br />
der Bildelektronik nicht zufriedengeben<br />
wollten, griffen wir auf einen Trick zurück: Ein<br />
AV-Receiver, der zwischen Bildquelle und Anschlussbox<br />
geschaltet wurde, sollte die Bildqualität<br />
steigern. Bereits nach wenigen Sekunden<br />
wurde unser Umbau belohnt: Niedrig aufgelöste<br />
Fernsehbilder und Aufnahmen von DVDs erstrahlten<br />
im neuen Glanz. Die intelligente sowie<br />
behutsame Nachschärfung brachte auch HD-<br />
Aufnahmen viel besser zur Geltung. Die leichten<br />
Bewegungsunschärfen konnten wir damit zwar<br />
nicht ausmerzen, dafür zeigten ruhige Szenen<br />
mehr Details und flimmernde Konturverläufe<br />
wurden bestmöglich unterdrückt.<br />
Mittels aktiver Kontrastverbesserung steigt die<br />
Bildplastizität <strong>sich</strong>tbar an. Leider greift die Elektronik<br />
zu stark ein, wo<strong>durch</strong> Details in dunklen<br />
Szenen nur noch mit Mühe erkennbar sind. Wer<br />
es natürlich mag, sollte den aktiven Kontrast deaktivieren.<br />
Statt der Vorgabe „Ein“ oder „Aus“<br />
hätten wir uns hier feinere Abstufungen gewünscht.<br />
Die Rauschminderung zeigt nur in der<br />
höchsten Einstellung Wirkung und mindert die<br />
Bildschärfe. Getrennte Regler für unterschiedliche<br />
Rauschmuster bietet die Signalverarbeitung<br />
nicht. Fernsehbilder werden ansprechend<br />
flimmerfrei aufbereitet, abgestufte Kantenverläufe<br />
könnten hingegen effektiver geglättet<br />
werden. Filmaufnahmen einer DVD kombiniert<br />
der Fernseher nur ungenügend, eine Zuspielung<br />
über HDMI in Vollbildern ist dringend empfohlen.<br />
Blu-rays stellt der „LC-52XS1“ fehlerfrei<br />
dar, das Bildformat 1 080p24 wird ohne Ruckler<br />
wiedergegeben. Zu unserem Erstaunen liefert<br />
Auge fürs Detail: Die Tasten an der Front schimmern<br />
auf Knopfdruck orange. Die Verarbeitungsqualität<br />
des Displays <strong>setzt</strong> Maßstäbe.<br />
Den Lichtsensor können Sie mit wenigen Handgriffen<br />
perfekt auf die Lichtverhältnisse im Wohnraum optimieren,<br />
so wirken Bilder nie zu hell oder zu dunkel.<br />
Die Dynamik und Plastizität der Bilder beeindruckt immer<br />
wieder und übersteigt in diesem Fall die Möglichkeiten<br />
unserer Kamera.<br />
Wechseln dunkle Bildinhalte blitzartig mit hellen Sequenzen,<br />
erscheinen z. B. Ge<strong>sich</strong>ter kurzzeitig überbelichtet<br />
(Bild links).<br />
KAUFBERATUNG<br />
Kaufberatung | HD+TV | 1.2009 59