HDTV Qualität setzt sich durch (Vorschau)
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Was macht den Panasonic so interessant?<br />
Zunächst seine Ausstattung,<br />
die mit gleich drei<br />
HDMI-Eingängen aufwartet. Flexibel zeigt <strong>sich</strong><br />
der „PT-AE3000“ in der Aufstellung. Das Bild<br />
kann dank Lens-Shift um 40 Prozent horizontal<br />
und 100 Prozent vertikal verschoben werden.<br />
Der große Zoom ermöglicht die formatfüllende<br />
Darstellung auf einer zwei Meter breiten Leinwand<br />
im 16:9-Format zwischen 2,7 und 5,3<br />
Meter Projektionsabstand. Die Lautstärke ist im<br />
Stromsparmodus so niedrig, dass der Panasonic<br />
selbst in ruhigen Filmszenen nicht stört. Der<br />
lichtstärkere Modus ist im Geräuschpegel wahrnehmbar,<br />
bringt aber kaum Verbesserungen bei<br />
der Leuchtkraft. Vom Vorgänger bekannt sind<br />
der motorisierte Zoom und Fokus. Anstatt das<br />
Bild mühevoll per Hand am Projektor passend<br />
auf die Leinwand abzustimmen, können Sie die<br />
Einstellungen mittels Fernbedienung direkt an<br />
der Leinwand vornehmen. Über 16 Speicherbänke<br />
verewigen Sie nicht nur Ihre bevorzugten<br />
Einstellungen, sondern weisen ihnen ebenfalls<br />
eigene Namen zu. Eine zuschaltbare Bildanalyse<br />
und Split-Screen-Darstellung erleichtern den<br />
Bildabgleich ohne zusätzliches Messgerät.<br />
Superbreitbild<br />
Der „PT-AE3000“ bietet für Besitzer einer Leinwand<br />
im 21 : 9-Format die Möglichkeit, das Bild<br />
in Breite und Höhe optimal auf das Kinoformat<br />
abzustimmen. Zoomen Sie zunächst das Bild<br />
so weit auf, dass die schwarzen Balken außerhalb<br />
der Leinwand liegen, und speichern Sie die<br />
Vorgaben für Zoom und Fokus ab. Im nächsten<br />
Schritt stimmen Sie das 16 : 9-Format auf Ihre<br />
21 : 9-Leinwand ab und speichern die Werte<br />
erneut. Sollten Sie nun zwischen den Bildgrößen<br />
hin- und herschalten wollen, genügt ein<br />
Aufruf des Objektivspeichers. Nutzen Sie den<br />
vertikalen Lens-Shift, liegt das 16 : 9-Bild leider<br />
nicht passend auf der Leinwand. Hier erlaubt<br />
der Projektor eine Bildverschiebung innerhalb<br />
des Bildsensors, woraufhin Bildinformationen<br />
verloren gehen. Dies ist in Filmen mit schwarzen<br />
Balken weniger tragisch, da keinerlei Informationen<br />
vorliegen. Sind Texte im Bereich der<br />
Balken integriert, fallen diese jedoch der Schere<br />
zum Opfer. Als Alternative ermöglicht der Projektor<br />
über die „Aspect“-Taste die automatische<br />
Anpassung der Formate, um Breitbild und Cinemascope<br />
bei gleicher Höhe unter Ausnutzung<br />
des Lens-Shifts darzustellen. Bei diesem Verfahren<br />
bleiben im 16 : 9-Format allerdings viele<br />
Bildpunkte ungenutzt.<br />
Immer in Bewegung<br />
Als erster Vertreter der neuen LCD-Generation<br />
stellt der „PT-AE3000“ die 100-Hertz-Technologie<br />
zur Schau. Mittels zusätzlich generierter<br />
Zwischenbilder wirken Kinoaufnahmen flüssiger<br />
und <strong>sich</strong> schnell bewegende Objekte werden<br />
schärfer abgebildet. Im „Modus 1“ greift<br />
die Zwischenbildberechnung moderat ein und<br />
bietet einen guten Kompromiss aus Kinoflair<br />
in Filmen und gesteigerter Bewegtbildschärfe.<br />
„Modus 2“ steigert die Geschmeidigkeit von<br />
Filmaufnahmen, sodass ein TV-Eindruck entsteht.<br />
Die Nachbearbeitung arbeitet meist sehr<br />
sauber und erzeugt auch in komplexen Szenen<br />
keine fehlerhaften Konturen. Leider stottert das<br />
Geschehen kurzzeitig, wenn Kameraschwenks<br />
und statische Sequenzen abwechselnd dargestellt<br />
werden, sodass „Modus 2“ in der Praxis<br />
nicht zu empfehlen ist.<br />
Die generelle Bildschärfe des Projektors ist gut,<br />
aber nicht überragend. Am Randbereich treten<br />
Farbverschiebungen zutage, die deutlich teurere<br />
Projektoren nicht zeigen. Das größte Plus stellen<br />
das un<strong>sich</strong>tbare Pixelraster und die gute Detailschärfe<br />
bei Bewegungen dar, die <strong>sich</strong> nicht<br />
vor konkurrierenden Profimodellen verstecken<br />
muss. Die Farbdarstellung ist bis auf Nuancen<br />
vorbildhaft. Ab Werk zeigt der Panasonic naturgetreu<br />
abgestimmte Farben, auf Wunsch nach<br />
Video- oder Kinonorm. Zusätzlich erfreuen die<br />
gewissenhaft justierten Vorgaben der verschiedenen<br />
Bildmodi. „Farbe 1“ steht für den <strong>HDTV</strong>-<br />
Standard, bei dem lediglich die Farbe Rot etwas<br />
zu prägnant abgebildet wird, mit „Kino 1“ rufen<br />
Sie einen nach Kinovorgaben abgestimmten<br />
Bildmodus auf. Die Bildverarbeitung leistet <strong>sich</strong><br />
kleine Patzer bei 50-Hertz-Interlace-Quellen,<br />
der Vollbildkonverter ist auf 60-Hertz-Material<br />
optimiert. Zusätzlich aktivierbare Rauschminderer<br />
verringern leider die Bildschärfe oder zeigen<br />
kaum Wirkung. Falls Sie das volle Potenzial<br />
des Projektors ausnutzen möchten, empfiehlt<br />
<strong>sich</strong> die Zuspielung in 1 080p. Das Kinoformat<br />
1 080p24 auf Blu-ray verarbeitet der Panasonic<br />
fehlerfrei, auf Wunsch dank Zwischenbildberechnung<br />
sogar mit verbesserter Bewegungsschärfe<br />
und flüssigeren Abläufen. Die für LCD-<br />
Projektoren typische Verfärbung von Graustufen<br />
am Randbereich war mit dem uns vorliegenden<br />
Testmodell <strong>sich</strong>tbar, aber nicht störend, bei genauem<br />
Hinsehen erkannten wir eine Zyan- und<br />
Magentafärbung. Schwarz wirkt trotz neuer<br />
LCD-Panels und Echtzeitiris aufgehellt, der<br />
Blauschleier früherer Generationen ist dagegen<br />
fast vollständig eliminiert. In Zukunft dürfte das<br />
Betriebsgeräusch der Iris aber dezenter ausfallen,<br />
denn bei Helligkeitswechseln übertönt die<br />
Echtzeitblende die Lüftergeräusche.<br />
Rundum gelungen<br />
Die hohen Erwartungen kann Panasonics „PT-<br />
AE3000“ fast vollständig erfüllen. Dem Projektor<br />
mangelt es zwar bis auf die vorbildliche<br />
100-Hertz-Darstellung und die einfachen wie<br />
genialen Einstellungshilfen an echten Ausrufezeichen,<br />
aber das Komplettpaket ist <strong>durch</strong>weg<br />
konkurrenzfähig. In Anbetracht des Preises von<br />
knapp zweieinhalbtausend Euro ist der Gegenwert<br />
sogar herausragend. Falls Sie bei der<br />
Leinwandgröße keine neuen Rekorde anstreben,<br />
sollten Sie den „PT-AE3000“ in die engere<br />
Wahl ziehen.<br />
Projektor<br />
Ausstattung<br />
Hersteller<br />
Panasonic<br />
Modell<br />
PT-AE3000<br />
Preis<br />
2699 Euro<br />
Info<br />
www.panasonic.de<br />
Typ<br />
LCD-Projektor<br />
Maße (B/H/T) 46 × 13 × 30 cm<br />
Gewicht<br />
7,2 kg<br />
Farben<br />
Schwarz<br />
Betrieb/Stand-by 218–227 W/0 W<br />
empfohlene 1,6–2,2 m<br />
Bildbreite<br />
Kontrast 750 : 1<br />
Auflösung<br />
1920 × 1080 Pixel<br />
1080p24 ja<br />
100 / 120-Hertz ja<br />
Panasonic PT-AE3000<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung 17 von 20<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
15 von 20<br />
Wiedergabequalität<br />
45 von 60<br />
Gesamt 77 von 100<br />
Panasonic PT-AE3000<br />
AUSGABE 1.2009<br />
Wenige Tasten, viel<br />
dahinter: Neben der<br />
fernsteuerbaren<br />
Optik erfreuen die<br />
„Waveform“-Bildanalyse<br />
und das flexible<br />
Farbmanagement<br />
„Input Select“ listet<br />
alle Eingänge symbolhaft<br />
auf, „Function“<br />
erlaubt die Zusammenstellung<br />
oft verwendeter<br />
Menüoptionen<br />
KAUFBERATUNG<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />
Kaufberatung | HD+TV | 1.2009 67