HDTV Qualität setzt sich durch (Vorschau)
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Mit knapp fünf Zentimeter Bautiefe<br />
und einem Gewicht von unter<br />
20 Kilogramm ist der Philips<br />
„42PES0001D“ mit dem Kunstnamen „Essence“<br />
ein echter Problemlöser. Ob Wandaufhängung<br />
oder stehend platziert: Der edle Fernseher<br />
macht in jeder Umgebung eine gute Figur.<br />
Praktisch fällt die Anbringung als Bilderrahmen<br />
mittels Wandschiene aus: Selbst wenn die Aufhängung<br />
nicht exakt waagerecht verschraubt<br />
wurde, können Sie den Fernseher im Nachhinein<br />
exakt ausrichten. Das Design und die Verarbeitung<br />
des „Essence“ stellen in unseren Augen<br />
den gelungensten Entwurf des niederländischen<br />
Herstellers dar. Statt Plastiklook spendierte<br />
Philips seinem Schützling eine Aluminiumblende,<br />
die sowohl die schmale Rahmenkonstruktion<br />
des Fernsehers als auch die Oberseite der Media-Box<br />
ziert. Diese dient als Schaltzentrale für<br />
alle eingehenden Signale. Statt umständlich jedes<br />
neue Gerät mit dem Fernseher zu verbinden,<br />
schließen Sie externe Quellen bequem an der<br />
Media-Box an. Die Anschlussvielfalt ist mit drei<br />
HDMI-Eingängen zwar etwas begrenzter als bei<br />
ähnlichen Philips-Modellen, der Netzwerk- und<br />
USB-Eingang blieben aber erhalten.<br />
Die Fernbedienung passt <strong>sich</strong> im Design dem<br />
schlanken Fernseher an und überrascht <strong>durch</strong><br />
eine sehr gute Verarbeitung sowie Handhabung.<br />
Der Verzicht auf das Steuerrad wirkt <strong>sich</strong> positiv<br />
auf die Bedienung aus, sämtliche Eingaben werden<br />
flink registriert. Kritik gibt es dennoch: Ein<br />
transparenter Kunststoffrahmen, der um den<br />
Aluminiumrahmen „des Essence“ gespannt ist,<br />
wirkt aufge<strong>setzt</strong> und entspricht haptisch nicht<br />
dem Niveau des Fernsehers. Zudem können <strong>sich</strong><br />
zwischen den Blenden Staubpartikel ablagern,<br />
die nur schwer entfernbar sind. Der Lautsprecherleiste<br />
hätte eine Metallblende nicht geschadet,<br />
der Standfuß ist leider nicht drehbar. Die<br />
Anschlüsse der Media-Box sind zwar zahlreich,<br />
doch die Aufteilung in ein seitliches und hinteres<br />
Anschlussfeld begünstigt die Sichtbarkeit<br />
der Stecker.<br />
Willkommen zu Hause<br />
Die Benutzerführung ist mit bisherigen Philips-<br />
Modellen identisch. Bei der Erstinstallation erleichtert<br />
eine visuelle Hilfestellung den Einstieg.<br />
Das Bild- und Stromkabel ist mit knapp vier Meter<br />
Länge ausreichend dimensioniert, um größere<br />
Wegstrecken zu überbrücken und die Media-<br />
Box auf Wunsch aus dem Blickfeld zu rücken.<br />
Trotz Lüfter ist das Geräusch der quadratischen<br />
Anschlussbox nahezu unhörbar. Eingabebefehle<br />
nimmt der Fernseher direkt entgegen, sodass<br />
Sie die Fernbedienung zum TV richten können.<br />
Verbinden Sie externe Quellen mit einem der<br />
drei HDMI-Eingänge, können Sie das Seitenformat<br />
nur noch rudimentär anpassen, immerhin<br />
liefert eine pixelgenaue Voreinstellung eine Darstellung<br />
ohne Bildbeschnitt.<br />
Dass aufgrund der schmalen Bauform das Ambilight<br />
weichen musste, wiegt schwer, ist aber<br />
verständlich. Verwunderlich ist jedoch, warum<br />
der Lichtsensor entgegen den Angaben von<br />
Philips ebenfalls der Schere zum Opfer fiel und<br />
der „Essence“ den automatischen Helligkeitsabgleich<br />
verweigert.<br />
Gewohntes Bild<br />
In den Mess- und Praxiswerten ist der Philips<br />
„Essence“ nahezu identisch zum neuen<br />
„Aurea“. Die Stärken des Fernsehers liegen in<br />
der exzellenten Schärfe- und der angenehm<br />
neutralen Bilddarstellung, die allerdings das<br />
Abschalten sämtlicher Nachbearbeitungsprogramme<br />
voraus<strong>setzt</strong>. Die flüssige Bewegungsdarstellung<br />
und bei schnellen Bildern sehr gute<br />
Detailschärfe untermauern Philips’ Anspruch,<br />
eines der schärfsten Bilder am Markt zu bieten.<br />
Dabei sei eine Zuspielung in 1 080p empfohlen,<br />
denn geringe Ungenauigkeiten bei der Konvertierung<br />
ins HD-Format und flimmernde Konturen<br />
mit Filmen auf DVD lassen die nötige Bildruhe<br />
und Klarheit vermissen. Das TV-Programm wird<br />
hingegen angemessen aufbereitet, auch wenn<br />
das Ergebnis stets weicher ausfällt als eine<br />
mundgerechte Zuspielung. Die Rauschreduktion<br />
zeigt zudem nur unter maximaler Ausnutzung<br />
die gewünschten Erfolge, worunter makellose<br />
Bilder jedoch an Schärfe einbüßen.<br />
Blu-rays ruckeln ohne Bewegungsglättung zu<br />
stark, sodass Sie mit dem „Essence“ keinen Kinoeindruck<br />
erwarten dürfen. Mittels zusätzlich<br />
generierter Bilder wirkt das Geschehen butterweich,<br />
der Kinoeindruck geht da<strong>durch</strong> allerdings<br />
verloren. Ganz fehlerfrei läuft die Nachberechnung<br />
nicht ab, denn um <strong>sich</strong> bewegende<br />
Objekte bilden <strong>sich</strong> in seltenen Fällen Doppelkonturen<br />
und geschmeidige Kameraschwenks<br />
können kurzzeitig ruckeln.<br />
Die Nachteile der LCD-Technologie sind mit dem<br />
„Essence“ wegen des fehlenden leuchtenden<br />
Bilderrahmens auffälliger als beim „Aurea“. Im<br />
dunklen Zimmer wirkt Schwarz nur noch dunkelgrau,<br />
bei seitlicher Betrachtung bleicht das<br />
Bild aus. Die flache Bauform erschwert eine<br />
homogene Ausleuchtung: Teilweise beträgt die<br />
Leuchtkraft der Bildecken nur noch 60 Prozent<br />
im Vergleich zur Bildmitte. Die Lautsprecherleiste<br />
erzeugt jederzeit gefällige Klänge, das<br />
Geschehen ertönt aber leicht blechern. Filmfreunde<br />
sollten deshalb auf externe Lautsprecher<br />
zurückgreifen.<br />
Marktlücke<br />
Mit dem „Essence“ hat Philips einen aufsehenerregenden<br />
Fernseher im Angebot, der<br />
nicht nur Fans der Marke anspricht. Das Design<br />
wirkt weniger verspielt als beim „Aurea“, das<br />
geringe Gewicht samt platzsparenden Maßen<br />
macht den Fernseher zum Problemlöser. Schade<br />
nur, dass der Neuentwicklung kein Ambilight<br />
spendiert und auf einen Lichtsensor verzichtet<br />
wurde. Dennoch gehört der untypischste aller<br />
Philips-Fernseher in diesem Jahr zu den besten<br />
seiner Klasse.<br />
LCD<br />
Ausstattung<br />
Hersteller<br />
Philips<br />
Modell<br />
42PES0001D<br />
Preis<br />
2499 Euro<br />
Info<br />
www.phillips.de<br />
Typ<br />
LCD<br />
Maße (B/H/T) 98,2 × 68,5 × 5,5 cm<br />
Gewicht<br />
20 kg<br />
Farben<br />
Schwarz<br />
Betrieb/Stand-by 120 – 230/0 W<br />
Kontrast 1000 : 1<br />
Auflösung<br />
1920 × 1080 Pixel<br />
1080p24 ja (Bewegungsglättung)<br />
Frontscheibe kontrastoptimiert<br />
Formatwahl (HDMI) eingeschränkt<br />
Gleichm. Ausleucht. 70 %<br />
100 / 120-Hertz ja<br />
Geeignet für<br />
Film<br />
Fernsehen<br />
Zimmerbeleuchtung<br />
Philips 42PES0001D<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung 17 von 20<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
16 von 20<br />
Wiedergabequalität<br />
46 von 60<br />
Gesamt 79 von 100<br />
Philips 42PES0001D<br />
AUSGABE 1.2009<br />
Via Demo-Taste können<br />
Sie die jeweiligen<br />
Bildoptionen in Aktion<br />
erleben und sehen<br />
auf einen Blick, wie<br />
<strong>sich</strong> das Bild ändert<br />
Durch die schlanke<br />
Bauform und gute<br />
Verarbeitung macht<br />
die Fernbedienung<br />
einen hochwertigen<br />
Eindruck. Auch das<br />
Steuerkreuz überzeugt<br />
Da Philips beim<br />
„Essence“ auf das<br />
Ambilight verzichtet,<br />
suchen Sie die entsprechenden<br />
Tasten<br />
vergeblich<br />
KAUFBERATUNG<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />
Kaufberatung | HD+TV | 1.2009 65