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Matrix3000 Europas Absturz (Ausgabe 65) (Vorschau)

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News<br />

Fußballspiel mit<br />

Drohne beobachtet<br />

Beim Spiel der zweiten<br />

Fußball-Bundesliga zwischen<br />

dem FC Erzgebirge<br />

Aue und dem 1. FC<br />

Union Berlin staunten<br />

die Fans nicht schlecht,<br />

als sie bemerkten, daß<br />

es auch einen „Zuschauer“ aus der Luft<br />

gab. Während des Spiels kreiste eine<br />

585 Gramm leichte Minidrohne vom Typ<br />

MD4-200 über dem Fanblock der Gäste<br />

aus Berlin. Wie der Sicherheitsbeauftragte<br />

von Union Berlin mitteilte, komme<br />

so etwas in Sachsen häufiger vor.<br />

Während in Berlin der Einsatz von Polizeidrohnen<br />

von einem Richter genehmigt<br />

werden muß, lasse das sächsische<br />

Polizeigesetz einen solchen unkontrollierten<br />

Einsatz zu, teilte der Polizeipressesprecher<br />

der Direktion Zwickau<br />

Powerline-Technologie kann<br />

Funkstörungen verursachen<br />

Handelsüblicher Powerline-Adapter<br />

für die Steckdose (Foto: Devolo)<br />

Die Hersteller preisen es als problemlose<br />

und preiswerte Alternative<br />

zum störungsanfälligen drahtlosen<br />

Internet über WLAN: Seit Jahren<br />

bereits ist die Powerline-Technologie<br />

im Gespräch, das „Internet aus<br />

der Steckdose“. Findige Entwickler<br />

haben herausgefunden, daß mit dem<br />

Wechselstromnetz eine flächendeckende<br />

Infrastruktur vorhanden ist,<br />

die sich neben der Stromversorgung<br />

auch zur Informationsübertragung<br />

eignet. Jetzt ist die Technologie für<br />

jedermann verfügbar. Mit einem<br />

kleinen Adapter kann man jeden<br />

Computer mit einer Steckdose verbinden,<br />

die dann so etwas wie einen<br />

Zugang zum hauseigenen Netzwerk<br />

herstellt. Andere Computer im gleichen<br />

Haushalt können den Rechner<br />

dann identifizieren, wenn sie ebenfalls<br />

über solch einen Adapter am<br />

Stromnetz angeschlossen sind, und<br />

mit. Die Drohne diene nicht dazu, Einzelpersonen<br />

zu beobachten oder gar zu<br />

identifizieren. Aber „sie vervollständige<br />

für die Polizei in potentiellen Gefahrensituationen<br />

die jeweiligen Lagebilder.“<br />

Demzufolge ist es auch bei unterklassigen<br />

Fußballspielen in Sachsen, etwa in<br />

Dresden oder Leipzig, schon mehrfach<br />

zum Einsatz der Minidrohnen gekommen.<br />

Gerade in den östlichen Bundesländern<br />

gab es in den letzten Jahren bei<br />

Fußballspielen häufiger Ausschreitungen<br />

der Fans.<br />

sich mit ihm vernetzen. Es brauchen<br />

keine zusätzlichen Kabel in der<br />

Wohnung verlegt zu werden.<br />

Was auf den ersten Blick wie eine<br />

gewaltige Vereinfachung aussieht,<br />

hat aber auch eine Kehrseite. Es ist<br />

allgemein bekannt, daß die 50-Hz-<br />

Frequenzen des Wechselstroms<br />

sich nicht nur über die Kabelleitungen<br />

ausbreiten, sondern überall<br />

auch als elektromagnetische<br />

Wechselfelder im Raum nachweisbar<br />

sind. Wird derartigen niederfrequenten<br />

Wellen (ELF-Wellen)<br />

nun auch noch Information aufmoduliert,<br />

so ist auch diese im Raum<br />

meßbar und kann in Wechselwirkung<br />

treten mit Menschen und technischen<br />

Geräten. Experten warnen<br />

bereits davor, daß Radioempfänger<br />

und Amateur-Kurzwellenfunkgeräte<br />

durch Powerline gestört werden<br />

können. Im Extremfall kann die Störung<br />

sogar den Polizeifunk betreffen.<br />

Die Bundesnetzagentur behält<br />

sich daher auch noch ein mögliches<br />

Verbot der Powerline-Technologie<br />

vor. Wie die modulierten „Internet-<br />

Wellen“ auf Menschen wirken, die<br />

ohnehin in der heutigen Zeit oft<br />

schon stark elektrosensibel sind,<br />

ist noch weitgehend unerforscht.<br />

Es ist aber zu befürchten, daß empfindliche<br />

Personen bei Anwesenheit<br />

in Räumen, in denen Powerline-<br />

Technologie installiert ist, unter<br />

Kopfschmerzen, Schlafstörungen,<br />

tinnitusähnlichen Ohrgeräuschen<br />

und ähnlichen Symptomen leiden<br />

könnten.<br />

Auch iPhone- und<br />

iPad-Nutzer überwacht<br />

Sie sind die neuesten Stars der elektronischen<br />

Glitzerwelt – das Edeltelefon<br />

iPhone von Apple und sein großer<br />

Bruder, der Tablet-Computer iPad. Es<br />

ist klar, daß Geräte beiden Typs ständig<br />

von den Apple-Servern geortet werden<br />

müssen, um Telefonate zu ermöglichen<br />

oder kostenpflichtige Downloads<br />

zu steuern. Was bislang nicht bekannt<br />

war, ist die Tatsache, daß Apple diese<br />

Positionsdaten seiner Nutzer langfristig<br />

in den Geräten speichert. Die Daten<br />

ermöglichen es, umfangreiche Bewegungsprofile<br />

der Nutzer zu erstellen.<br />

Da die Daten im jeweiligen Telefon bzw.<br />

iPad gespeichert werden, besitzt auch<br />

der Apple-Konzern keine Kontrolle<br />

darüber, von wem sie möglicherweise<br />

aus der Ferne ausgelesen werden. Die<br />

Datei ist zwar versteckt, wird dem Nutzer<br />

also nicht angezeigt, es kann aber<br />

mit spezieller Software auf sie zugegriffen<br />

werden. Computerexperten<br />

bestätigten, daß es keine Hinweise<br />

gibt, daß die Daten an Apple weitergeleitet<br />

würden. Da die Daten nicht verschlüsselt<br />

sind, ist ein Mißbrauch allerdings<br />

relativ einfach möglich. Der<br />

Bundesdatenschutzbeauftragte Peter<br />

Schaar kritisierte die Speicher-Praxis<br />

von Apple – in recht maßvoller Form:<br />

Apple speichert Ortungsdaten<br />

seiner Nutzer (Bild: dpa)<br />

„Diese Speicherung von Standortdaten<br />

ohne Kenntnis der Betroffenen<br />

wäre nach deutschem Datenschutzrecht<br />

sicherlich nicht zulässig.“ Er<br />

forderte Apple auf, seine Vorgehensweise<br />

zu ändern.<br />

Unabhängige Datenschützer befürchten,<br />

daß es unwahrscheinlich ist, daß<br />

Apple auf diese Daten nicht zugreife.<br />

Ein Bewegungsprofil des iPhone-<br />

oder iPad-Nutzers ermögliche<br />

ortsangepaßte und personifizierte<br />

Werbeangebote. Außerdem könnten<br />

die Daten beim Auffinden verlorener<br />

oder gestohlener Geräte helfen.<br />

Band <strong>65</strong> / September/Oktober 2011 MATRIX 3000 11

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