Inaugural Dissertation - Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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2.3. Fluoreszenz<br />
(a)<br />
(b)<br />
Abbildung 2.2.1.: (a) k x -k z -Schnitt einer konfokalen Optischen Transferfunktion (OTF)(b) 3d-<br />
Simulation einer OTF bei Weitfeld-Detektion. Die OTF gibt an welche Raumfrequenzen durch das optische<br />
System übertragen werden (Achsen um 2, 2 · 10 −4 nm −1 skaliert) [Gun11].<br />
kontrast (in der Phasenkontrastmikroskopie) des Präparates, gezielt bestimmte Proteine innerhalb der<br />
Zelle zu markieren und zu untersuchen. Der hierbei zugrundeliegende Prozess [CSW07], [VWS02] ist<br />
in dem vereinfachten Jablonski-Energiediagramm in Abbildung 2.3.1 schematisch dargestellt. Die quantenmechanisch<br />
erlaubten Übergänge sind mit Pfeilen markiert. Bei Einfall eines Photons, dessen Energie<br />
der Energiedifferenz zwischen dem Grundzustand S 0 und einem der energetisch höher liegenden Schwingungszustände<br />
S 1 entspricht, kann dieses absorbiert werden, indem das Farbstoffmolekül von S 0 in den<br />
entsprechenden Energiezustand S 1 übergeht. Für die Energie des Photons muss demnach die Bedingung<br />
∆E = hν erfüllt sein. Diese Absorption erfolgt innerhalb von Femtosekunden. Bei Zimmertemperatur<br />
gibt das Molekül innerhalb von Picosekunden durch Stöße Energie an Nachbarmoleküle oder Atome ab<br />
und relaxiert in den energieärmsten Schwingungszustand von S 1 . Von dort kann es über den umgekehrten<br />
Prozess durch spontane Emission eines Fluoreszenzphotons in einen beliebigen Schwingungszustand<br />
von S 0 zurückkehren. Hierbei entspricht die Energie des emittierte Photons wiederum der Energiedifferenz<br />
der beiden beteiligten Energieniveaus. Der Prozess dieser spontanen Emission erfolgt im Bereich<br />
von Nanosekunden, wohingegen die Relaxation aus einem S 0 -Schwingungszustand in den Grundzustand<br />
innerhalb von Picosekunden geschieht. Durch den durch Stöße erfolgten Energieverlust, besitzt das emittierte<br />
Photon eine etwas geringere Energie als das einfallende Photon. Diese Energiedifferenz zeigt sich<br />
in der Rotverschiebung des Emissionslichts um ca. 20-50nm gegenüber dem Anregungslicht. Dieser als<br />
Stokes-Verschiebung bezeichnete Effekt wird in der Fluoreszenzmikroskopie dazu verwendet, um das<br />
Fluoreszenzlicht vor der Detektion mit entsprechenden dichroitischen Filtern spektral vom Anregungslicht<br />
zu trennen.<br />
Neben der spontanen Emission eines Photons existieren noch strahlungslose Übergänge. Das Molekül<br />
kann entweder über innere Konversion (IC) vom S 1 -Zustand in den Grundzustand zurückkehren oder<br />
über das sogenannte Inter System Crossing (ISC) in den Triplettzustand T 1 übergehen, der aufgrund der<br />
quantenmechanischen Auswahlregeln nicht direkt vom Grundzustand aus erreichbar ist. Von dort gibt es<br />
wiederum die Möglichkeit des strahlungsfreien Übergangs durch ISC zurück in den Grundzustand oder<br />
der Übergang unter Aussendung eines Phosphoreszenz-Photons. Aufgrund dieser alternativen Prozesse<br />
zur Fluoreszenz liegt die Quanteneffizienz der Fluorophore bei einem Wert von η ≈ 0, 8.<br />
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