Inaugural Dissertation - Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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2.4. Hochauflösende Mikroskopiemethoden<br />
ab. Nimmt man eine Transmission durch das Objektiv von 85% an, schätzt die durch die Tubuslinse<br />
mit 90% ab, nimmt den für Interferenzfilter typischen Wert der Transmission von 95% und geht von<br />
einer Quanteneffizienz der CCD-Kamera von 90% aus, so ergibt sich, dass nur ungefähr 10% aller<br />
emittierten Photonen von der Kamera detektiert werden. Abbildung 2.4.10 zeigt den Zusammenhang<br />
zwischen Anzahl detektierter Photonen und Lokalisationsgenauigkeit für typische Werte der Detektion.<br />
Man bedenke aber, dass diese Einschränkung für jegliche Techniken der Fluoreszenzmikroskopie, die<br />
mit vergleichbarem Detektionsstrahlengang arbeiten, gelten. Bei verbreiteten Fluorophoren liegt die<br />
Photonenausbeute pro Molekül bei ca. 10 6 Photonen. Dabei ist zu beachten, dass dieser Wert sowohl<br />
vom Farbstoff als auch von dessen Mikroumgebung abhängt [TM01].<br />
Abbildung 2.4.10.: Zusammenhang zwischen Anzahl detektierter Photonen und Lokalisationsgenauigkeit<br />
für 250nm FWHM der PSF, 65nm Pixelgröße und 30% Rauschen [TLW02].<br />
Der Vorteil der Lokalisationsmikroskopie gegenüber anderen hochauflösenden Fluoreszenzmikroskopie-<br />
Techniken ist die Kenntnis der Positionen der Einzelmoleküle. Eine zusammenfassende Darstellung<br />
des Prozesses der Lokalisationsmikroskopie von der Datenaufnahme bis hin zur Datenanalyse ist in<br />
Abbildung 2.4.11 zu sehen. Bei der Datenaufnahme wird die fluoreszenzmarkierte Probe mithilfe von<br />
Schrittmotoren und einem Objektpiezo in den Fokus des hochnumerischen Objektivs gebracht. Die<br />
Intensität des Anregungslichts (in Abb. 2.4.11 von rechts kommend) wird durch die Linse L1 erhöht,<br />
um die Fluorophore in den reversiblen Dunkelzustand zu bringen. Das durch den Dichroiten DM1 vom<br />
Anregungslicht getrennte Fluoreszenzlicht wird von einer hochsensitiven CCD-Kamera detektiert. Der<br />
komplette bei den Messungen verwendete optische Aufbau wird in Kapitel 5.1 detailliert vorgestellt.<br />
Von der Probe wird ein zeitlicher Bilddatenstapel aufgenommen und kann an die Bildverarbeitungssoftware<br />
übergeben werden. Diese bestimmt in jedem Einzelbild die Positionen der nacheinander<br />
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