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Inaugural Dissertation - Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

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4. Nanoskopie mit fokussierter Beleuchtung:<br />

4Pi Mikroskopie<br />

4.1. Messungen an fluoreszenten Nanokugeln<br />

Die durch die Nebenmaxima entstehenden sogenannten ’Geisterbilder’, die typisch für 4PI-Bilder sind,<br />

können theoretisch mithilfe von Entfaltung entfernt werden. Bedingung für ein vollständiges Entfernen<br />

der Nebenmaxima ist zum einen eine maximale relative Höhe der Nebenmaxima von ∼45% (vom<br />

Hauptmaximum) und zum anderen im Idealfall auch die gleiche Höhe der beiden Nebenmaxima.<br />

Messungen von fluoreszenten Nanokugeln (Beads) zeigten, dass diese Bedingungen in der experimentellen<br />

Realität nicht einfach zu erfüllen sind. Selbst bei sorgfältiger Probenpräparation mit Anpassung<br />

des Brechungsindexes des Einbettungsmediums können lokale Änderungen des Brechungsindexes nicht<br />

komplett vermieden werden und führen zu lateralen und axialen Phasendifferenzen. Zur Kompensation<br />

des axialen Phasenschubs implementierte Leica eine zusätzliche Phasenkompensation. Die zusätzliche<br />

Justage der Phasenkompensation zur ohnehin zeitaufwendigen 4PI-Justage vor dem Start der eigentlichen<br />

Messung führt zu einem weiteren Ausbleichen der Probe, was nicht akzeptabel ist. Dies muss auch<br />

vor dem Hintergrund des ohnehin höheren Ausbleichproblems von fokussierenden Abbildungsverfahren<br />

im Vergleich zu Weitfeldbeleuchtung gesehen werden. Des Weiteren bringt das für die Anpassung des<br />

Brechungsindexes nötige Einbettungsmedium TDE (Thiodiethanol; für Ölobjektive) eine geringere<br />

Effizienz der Fluoreszenz vieler gemeinhin gebräuchlichen Fluoreszenzfarbstoffe mit sich [SLM + 07].<br />

Bei der Auswertung der 4Pi-Aufnahmen einer grün fluoreszierenden Nanokugel (Abb. 4.1.1) zeigt<br />

sich der laterale Phasenschub daran, dass sich das Verhältnis von linken zu rechtem Nebenmaximum<br />

innerhalb von acht y-Schritten von 1,5 auf 0,7 ändert (Tabelle 4.1.1). In allen drei y-Ebenen können die<br />

Nebenmaxima durch 5-Punkt-Entfaltung entfernt werden (Abb. 4.1.1 rechte Spalte). Die unterschiedlich<br />

hohen Nebenmaxima führen jedoch zu Artefakten bei der Entfaltung. Die an das Hauptmaximum<br />

angepassten Gaussfunktionen zeigen Halbwertsbreiten von minimal 155 ±7nm vor und 149 ±7nm<br />

nach der Entfaltung. Es zeigt sich, dass sich die Halbwertsbreite durch die Entfaltung um mehrere zehn<br />

Nanometer ändern kann.<br />

Abbildung 4.1.2 zeigt die mit einem Blurfilter bearbeitete 4Pi-Aufnahme eines 100nm großen grün fluoreszierenden<br />

Beads, welcher mit auf Ölimmersion korrigierten Objektiven und Einphotonen-Anregung<br />

aufgenommen wurde. Die Halbwertsbreite des Hauptmaximums von ca. 110nm macht deutlich, dass<br />

4Pi-Mikroskopie mit Ölobjektiven und Einphotonen-Anregung prinzipiell möglich ist. Die in diesem<br />

Fall hohen Nebenmaxima von 70 bzw. 81% machten jedoch eine Entfaltung unmöglich.<br />

An 4Pi-Aufnahmen von sechs Mikrometer großen Beads wurde neben dem lateralen auch der axiale<br />

Phasenschub untersucht. Abbildung 4.1.3 zeigt die 4Pi-Bilder eines 6µm großen Beads an drei unterschiedlichen<br />

y-Positionen sowie die zugehörigen axialen Intensitätsprofile durch die Mitte des Beads.<br />

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