Monatsbericht Oktober 2013
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Deutsche Bundesbank<br />
<strong>Monatsbericht</strong><br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />
19<br />
gregierten Zeitreihen zum deutschen Immobilienmarkt<br />
beruhen, keine hinreichend verlässlichen<br />
Ergebnisse. Die vergleichsweise größere<br />
Streuung der Preise und Einfl ussgrößen über<br />
die Kreise hinweg dürfte hingegen zu geschätzten<br />
Effekten der Erklärungsfaktoren führen, die<br />
mit den grundsätzlichen Wirkungszusammenhängen<br />
am Immobilienmarkt besser in Einklang<br />
zu bringen sind. Darüber hinaus eröffnet sich<br />
die Möglichkeit, fundamentale gleichgewichtige<br />
Immobilienpreise nicht nur für Deutschland<br />
als Ganzes, sondern auch für verschiedene<br />
regionale Abgrenzungen zu bestimmen.<br />
Eine konsistente Aggregation der Schätzergebnisse<br />
erfordert, dass die Ko effizienten<br />
der Schätzgleichung über die Kreise hinweg<br />
nicht variieren und die gewählten Variablen in<br />
einem linearen Zusammenhang stehen. Zudem<br />
ist es notwendig, dass die kreisspezifi sch<br />
variierenden Er klärungs fak toren als Pro-Kopf-<br />
Größen ein fl ießen. 5)<br />
Die Schätzung erfolgt im Rahmen eines<br />
Panel-Modells mit zufälligen Effekten (random<br />
effects) unter Nutzung des Instrumentenschätzverfahrens<br />
nach Hausman und Taylor. 6)<br />
Erklärende Größen, die mit dem unbeobachteten<br />
Effekt korreliert sein könnten, werden<br />
durch Instrumentenvariablen in Form geeigneter<br />
Transformationen der Modell größen ersetzt.<br />
Hierfür werden neben den Abweichungen<br />
kreisspezifi scher Größen von ihrem Mittelwert<br />
die Durchschnittswerte der als exogen<br />
klassifi zierten Regressoren verwendet.<br />
In einer ersten Variante werden Angaben zu<br />
den Immobilienpreisen und Erklärungsfaktoren<br />
auf Ebene der 402 Kreise und kreisfreien<br />
Städte im Zeitraum von 2004 bis 2010 herangezogen.<br />
Für die Teilmenge 93 kreisfreier<br />
Städte, für die Preisangaben seit 1996 verfügbar<br />
sind, werden zusätzlich Schätzungen über<br />
den verlängerten Zeithorizont durchgeführt.<br />
Dies dient insbesondere dazu, Erkenntnisse im<br />
Hinblick auf die Frage zu gewinnen, ob es<br />
während der Jahre 2004 bis 2010 tendenziell<br />
eine Unterbewertung auf den Wohnimmobilienmärkten<br />
gegeben hat.<br />
Laut den Ergebnissen auf Basis beider Schätzzeiträume<br />
sind die Effekte der demographischen<br />
Variablen wie des Anteils der Bevölkerung<br />
in den mittleren Altersstufen und der<br />
Bevölkerungsdichte quantitativ recht bedeutsam.<br />
Das Pro-Kopf-Einkommen hat im kürzeren<br />
Schätzzeitraum einen eher mäßigen Einfl<br />
uss auf die Immo bilienpreise, im längeren<br />
Zeitraum lässt sich kein statistisch signifikanter<br />
Effekt nachweisen. Deutlich preisentlastend<br />
5 Die Bevölkerungsdichte wird daher in Form ihres<br />
Kehrwerts in die Schätzung aufgenommen.<br />
6 Vgl.: J. Hausman und W. Taylor, 1981, Panel data and<br />
unobservable individual effects, Econometrica 49 (6),<br />
S. 1377 – 1398.<br />
Schätzergebnisse der Preisgleichung<br />
in % bei Veränderung der Einfl ussgröße um 1%, bezogen jeweils auf die gesamtwirtschaftlichen Mittelwerte 1)<br />
Jährliche Angaben im Zeitraum von<br />
2004 bis 2010 für 402 Kreise und<br />
kreisfreie Städte<br />
Jährliche Angaben im Zeitraum von<br />
1996 bis 2010 für 93 kreisfreie<br />
Städte<br />
Einfl ussgröße<br />
Wohnungen Reihenhäuser Wohnungen Reihenhäuser<br />
Immobilienbestand 2) – 0,62** – 0,33** – 1,23** – 0,20**<br />
(0,08) (0,09) (0,09) (0,05)<br />
Einkommen 2) 0,06** − − −<br />
(0,02)<br />
Bevölkerungsdichte 0,27** 0,26** − 0,11**<br />
(0,03) (0,07) (0,03)<br />
30- bis 55-Jährige 3) 2,95** 1,92** 1,03** 0,29**<br />
(0,10) (0,12) (0,17) (0,09)<br />
Arbeitslose 3) − − – 0,12* −<br />
(0,05)<br />
Wachstumserwartungen 4) 0,07** 0,05** 0,39** 0,24**<br />
(0,01) (0,01) (0,01) (0,01)<br />
R 2 0,15 0,22 0,15 0,18<br />
1 Standardabweichung der Koeffizienten in Klammern. 2 Pro Einwohner. 3 Als Anteil der Bevölkerung. 4 Bezogen auf das<br />
durchschnittliche reale BIP-Wachstum über die folgenden zehn Kalenderjahre. *, ** Signifi kant auf 5%-, 1%-Niveau.<br />
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