Monatsbericht Oktober 2013
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Deutsche Bundesbank<br />
<strong>Monatsbericht</strong><br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />
8<br />
Finanzierungssalden der<br />
Gemeindehaushalte<br />
Mrd €<br />
+ 6<br />
+ 4<br />
Vierteljahresergebnis<br />
Kernhaushalte<br />
Extrahaushalte<br />
2011<br />
Der Finanzierungsüberschuss im zweiten Quartal<br />
schlägt sich zumindest teilweise im Schuldenstand<br />
der kommunalen Kern- und Extrahaushalte<br />
(einschl. Schulden bei öffentlichen<br />
Haushalten) nieder. Dieser ging bis Ende Juni<br />
gegenüber dem Stand von Ende März um gut<br />
1½ Mrd € auf 137½ Mrd € zurück. Dabei<br />
Rückgang der<br />
Kassenkredite<br />
lässt noch<br />
nicht auf<br />
Entspannung<br />
schließen<br />
+ 2<br />
0<br />
2012<br />
<strong>2013</strong><br />
wurde neben weiter rückläufigen Kreditmarktschulden<br />
(– ½ Mrd €) nun auch ein deutlicher<br />
Rückgang bei den Kassenkrediten (– 1 Mrd €)<br />
– 2<br />
auf 48½ Mrd € verzeichnet. Hierbei kommen<br />
offenbar insbesondere kommunale Entschul-<br />
– 4<br />
dungsprogramme in einzelnen Ländern mit<br />
– 6<br />
Kumuliert ab Jahresbeginn<br />
<strong>2013</strong><br />
+ 2<br />
0<br />
hohen Kassenkreditbeständen (je Einwohner)<br />
zum Tragen. Ein wohl darauf basierender starker<br />
Rückgang von fast 1 Mrd € wurde allein in<br />
Hessen gemeldet. 3) Demgegenüber blieb der<br />
– 2<br />
hohe Kassenkreditbestand in Nordrhein-West-<br />
2012<br />
– 4<br />
falen nahezu unverändert, und in Rheinland-<br />
Pfalz stieg er sogar noch weiter an (ebenso wie<br />
2011<br />
– 6<br />
im allerdings weniger stark belasteten Sachsen-<br />
1. Vj. 2. Vj. 3. Vj. 4. Vj.<br />
Anhalt). Insgesamt lässt sich bislang noch keine<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt.<br />
grundlegende Annäherung der kommunalen<br />
Deutsche Bundesbank<br />
Haushaltslagen zwischen den einzelnen Ländern<br />
ablesen. Ob die Entschuldungsprogramme<br />
tungen (+ 4½%), deren Zuwachs sich aber ver-<br />
letztlich erfolgreich sein werden, hängt von der<br />
langsamte. Nach der Schwäche zu Jahres-<br />
Einhaltung damit zu verbindender Vorgaben<br />
beginn legten die Sachinvestitionen wieder zu<br />
zum Ausgleich der Haushalte durch nachhal-<br />
(+ 3%).<br />
tige Konsolidierungsschritte ab. Eine aufmerksame<br />
Überwachung scheint dabei unerlässlich.<br />
Spürbarer<br />
Überschuss im<br />
Gesamtjahr<br />
erwartet<br />
Damit fiel das Defizit der Gemeindehaushalte im<br />
ersten Halbjahr mit 1 Mrd € um 2 Mrd € niedriger<br />
aus als vor einem Jahr. Bei weiter kräftig<br />
steigenden Einnahmen nicht zuletzt aus höhe-<br />
Wertpapiermärkte<br />
ren Länderzuweisungen (neben Schlüsselzuweisungen<br />
auch die weitergeleitete Entlastung<br />
Rentenmarkt<br />
durch den Bund bei der Grundsicherung im<br />
Alter) sollte sich diese positive Entwicklung bis<br />
zum Jahresende fortsetzen. Auf der Ausgabenseite<br />
ist hingegen trotz weiterer Zuwächse nicht<br />
zuletzt bei Personalkosten und Sozialleistungen<br />
Das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt<br />
belief sich im August <strong>2013</strong> auf brutto<br />
118,9 Mrd €, nach 143,3 Mrd € im Vormonat.<br />
Nach Abzug der ebenfalls deutlich gesunkenen<br />
Tilgungen und unter Berücksichtigung der<br />
Geringer Nettoabsatz<br />
von<br />
Schuldverschreibungen<br />
am deutschen<br />
Rentenmarkt<br />
im August<br />
insgesamt mit einem deutlich flacheren Anstieg<br />
als auf der Einnahmenseite zu rechnen. Im Gesamtjahr<br />
dürfte der Überschuss mithin deutlich<br />
über den Vorjahreswert von 1 Mrd € hinausgehen.<br />
3 In Hessen sollen vom Land über viele Jahre hinweg eingeräumte<br />
Hilfeansprüche der Gemeinden von diesen an<br />
eine Bank des Landes veräußert und die Mittel zum Schuldenabbau<br />
eingesetzt werden. Während dabei der ausgewiesene<br />
Schuldenstand der Gemeinden zulasten des Landes<br />
sinkt, schlagen sich diese Transaktionen offenbar nicht<br />
in den Einnahmen und Ausgaben der Kassenstatistik nieder.