BADEN-WÜRTTEMBERG - Hartmannbund
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Deutscher Ärztetag 2013 –<br />
Ein Ärztetag wie jeder andere?<br />
Die Antragsflut, lange Rednerlisten, taktische Anträge könnten<br />
es erwarten lassen. In der Realität ist aber Neues zu<br />
berichten: Der Ärztetag 2013 hat sich mit einem eigenen<br />
Konzept zur Finanzierung des Gesundheitswesens zu Wort<br />
gemeldet. Es ist kein Konzept der politischen Ideologie, sondern<br />
baut auf die eigenständige Mitentscheidung des Bürgers<br />
und subsidiarer Elemente. Die Pluralität der Versicherungssysteme<br />
darf nicht einer Bürgerversicherung geopfert werden<br />
und Leistungen, die die Gesellschaft im Gesundheitssystem<br />
fordert, müssen von dieser ggf. über Steuern bezahlt werden.<br />
Eine sehr intensive Diskussion entspann sich um die Frage<br />
der Weiterbildung im ambulanten Sektor. Die Frage der verpflichtenden<br />
Einführung wurde zum elementaren Streitpunkt.<br />
Nach mehrstündiger Diskussion gelang eine Kompromisslösung,<br />
durch die eine monatelange Diskussion im Vorstand<br />
Quelle Bilder: Dr. Oliver Erens<br />
verhindert wurde. Der Beschluss stellt für die politische Auseinandersetzung<br />
um die Finanzierung eine wichtige Basis<br />
dar.<br />
Der <strong>Hartmannbund</strong> hat entscheidend an den Vorlagen und<br />
Entscheidungsfindungen mitgewirkt und die Interessen seiner<br />
Mitglieder gewahrt. Als wichtige Ergebnisse seien beispielhaft<br />
Beschlüsse genannt, an denen auch der LV Baden-<br />
Württemberg wesentlich mitgewirkt hat: Bildungsfreistellung<br />
für angestellte Ärztinnen und Ärzte bundesweit, Stopp den<br />
Diskreditierungskampagnen gegen die Ärzteschaft, kein<br />
Sonderstrafrecht für Ärzte, Zielvereinbarungen nur an medizinischen<br />
Zielen und Qualität der Fort- und Weiterbildung<br />
orientieren, Ablehnung der Bürgerversicherung, Kompatibilität<br />
von Berufs– und Sozialrecht, einheitliche PJ-Vergütung.<br />
Ostrach – eine oberschwäbische Gemeinde<br />
engagiert sich für die Hausarztversorgung<br />
Die Gemeinde Ostrach ist sehr reizvoll in der „Ferienregion<br />
Nördlicher Bodensee“ in Oberschwaben gelegen und bietet<br />
einen enorm hohen Freizeitwert. Den Besucher unserer Region<br />
erwarten weitläufige Wälder, das zweitgrößte Moor Süddeutschlands,<br />
ein vielfältiges Angebot an Museen und Freizeiteinrichtungen<br />
und eine breit aufgestellte Gastronomie.<br />
Durch die großen Waldflächen und gut ausgebauten Wege<br />
ist Ostrach ein ideales Wander- und Radwandergebiet. Besonders<br />
reizvoll ist das Burgweiler-Pfrunger Ried mit seiner<br />
einzigartigen Flora, das durch einen Riedlehrpfad gut zu<br />
erkunden ist. Der Bodensee und die Alpen befinden sich in<br />
nächster Nähe und unsere Landschaft bietet breite Freizeitund<br />
Erholungsmöglichkeiten.<br />
Die Gemeinde Ostrach mit ihren Teilorten umfasst insgesamt<br />
eine Gemeindefläche von ca. 10.900 ha und hat ca. 7.000<br />
Einwohner.<br />
Die öffentliche und private Infrastruktur ist hervorragend ausgebaut,<br />
so dass die Gemeinde dem "Prädikat" Kleinzentrum<br />
des Regionalverbandes entspricht. Ostrach erfüllt als Kleinzentrum<br />
im ländlichen Raum auch eine Versorgungsfunktion<br />
für die umliegenden Gemeinden. Zudem ist die Gemeinde<br />
geprägt durch eine Vielfalt an Handwerks- und Industriebetrieben<br />
und bildet einen Abbauschwerpunkt innerhalb Oberschwabens<br />
für Moränekies.<br />
Ostrach bietet mit seiner gut ausgebauten Infrastruktur<br />
Wohn- und Lebensqualität auf hohem Niveau. Alle wichtigen<br />
medizinischen und schulischen Einrichtungen sind vor Ort.<br />
Zwei Discounter und ein Voll-Sortimenter gewährleisten eine<br />
überdurchschnittliche Versorgung des täglichen Bedarfs.<br />
Aber auch in Ostrach ist der demografische Wandel spürbar.<br />
Die Verschiebung in der Altersstruktur wird zukünftig große<br />
Herausforderungen an die Kommunalpolitik stellen.<br />
Trotzdem muss die soziale Versorgungsinfrastruktur<br />
ausreichend gesichert<br />
werden. Unsere Gemeinde<br />
muss auch in Zukunft ihren Bewohnern<br />
eine gute Heimat sein, jungen<br />
Menschen und Familien eine Perspektive<br />
bieten und die Versorgung der<br />
älteren und weniger mobilen Menschen<br />
gewährleisten.<br />
Ein wichtiger Punkt ist hier die medizinische<br />
Versorgung. Neben zwei Zahnärzten und zwei Praxen<br />
für Physiotherapie und Ergotherapie wird die Bevölkerung in<br />
der Gemeinde Ostrach noch von vier Hausärzten betreut. Die<br />
besondere Bedeutung dieser Berufsgruppe für die Gesundheitsversorgung<br />
der Bevölkerung und der hohe persönliche<br />
Einsatz veranlassten den Gemeinderat, unseren Allgemeinmedizinern<br />
bei der Bürgerversammlung 2010 die Bürgermedaille<br />
zu verleihen.<br />
Vorrangiges Ziel muss es sein, allen Bürgerinnen und Bürgern<br />
unabhängig von Alter, Einkommen und sozialer Herkunft<br />
eine wohnortnahe und qualitativ hochwertige medizinische<br />
Versorgung zu erhalten. Die Altersstruktur der praktizierenden<br />
Hausärzte erfordert allerdings mittel- und langfristig<br />
Handlungsbedarf.<br />
Wir freuen uns, dass der <strong>Hartmannbund</strong> sich mit uns gemeinsam<br />
dem wichtigen Thema „Ärztliche Versorgung im<br />
ländlichen Raum“ annehmen wird und laden alle Interessierten<br />
zu einer Infoveranstaltung am Donnerstag, den<br />
11.07.2013, Ostrach in die Begegnungsstätte des Elisabethenhauses<br />
ein. [Siehe auch S. 24 in diesem Heft]<br />
Christoph Schulz, Bürgermeister der Gemeinde Ostrach