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BADEN-WÜRTTEMBERG - Hartmannbund

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Gesundes Frühstück<br />

In erfreulich großer Runde fand am 19.03.2013 ein weiteres<br />

Treffen zwischen dem <strong>Hartmannbund</strong> und politischen Vertretern<br />

statt.<br />

Teilnehmer der Runde waren:<br />

<strong>Hartmannbund</strong>: Klaus Rinkel, Christian Wunschik, Dr. Peter<br />

Napiwotzky, Viktor Simons (Famulant von Dr. Napiwotzky),<br />

Eleonore Wagner<br />

Politik: Markus Flandi (FDP), Jochen Haußmann (FDP), Rainer<br />

Hinderer (SPD), Meike Hoppe (CDU), Roland Klose<br />

(CDU), Bärbl Mielich (Bündnis 90/Die Grünen), Stefan Teufel<br />

(CDU)<br />

Thematisch wurde ein weiter Bogen gespannt von Patientenrechtegesetz,<br />

(psychiatrische und psychotherapeutische<br />

Behandlung), Sicherstellung der medizinischen Versorgung<br />

in der Fläche, Zulassungsbedingungen für Studium und Weiterbildung.<br />

Das Patientenrechtegesetz wird in der Runde hinsichtlich<br />

seiner Auswirkungen unterschiedlich eingeschätzt: Richterrecht<br />

sei im Gesetz umgesetzt und verändere somit die Beweislastzuordnung<br />

nicht wesentlich; das Gesetz gehe nicht<br />

weit genug, man könne sich einen Beauftragten für Patientenrechte<br />

vorstellen, die unabhängigen Patientenberatungsstellen<br />

könnten weiter ausgebaut werden; Bürokratie-Hürden<br />

dürfen nicht zu hoch gesetzt werden und Gesetze das Vertrauensverhältnis<br />

zwischen Patient und Arzt nicht belasten.<br />

Aufklärung und Behandlungsplanung müssen in der psychiatrischen<br />

und psychotherapeutischen Behandlung in anderer<br />

Form konzipiert werden. Dieser Thematik werden wir eine<br />

eigene Gesprächsrunde widmen.<br />

Dokumentation z.B. kleinerer OPs sei sehr zeitintensiv. Diese<br />

OP‘s können aus der hausärztlichen Versorgung verschwinden.<br />

Die hohen Versorgungszahlen in Praxen werden zurückgehen.<br />

Dies ist gerade im ländlichen Raum hochproblematisch.<br />

Politisch muss die Sicherstellung der medizinischen Versorgung<br />

in der Fläche ein wesentliches Ziel sein. Die Gesundheitsdialoge<br />

können hier Lösungswege aufzeigen. Es dürfen<br />

aber keine Verzögerungen durch bürokratische Hürden und<br />

Zuständigkeitsdiskussionen entstehen.<br />

Thematisiert wurden auch die Zulassungsbedingungen fürs<br />

Studium. Das Festhalten an der Zulassung nach Notendurchschnitt<br />

und geringer Berücksichtigung der Motivationsfaktoren<br />

für die ärztliche Tätigkeit könnte ein Grund für die<br />

Abwanderung in den nicht-kurativen Bereich der Medizin<br />

oder in ganz andere Berufsfelder sein. Der Notenschnitt sollte<br />

den Zugang zu Auswahlgesprächen und Assessements der<br />

Universitäten nicht massiv begrenzen. Eine Neuorientierung<br />

im Studium sollte das ärztliche Handeln wieder in den Mittelpunkt<br />

stellen und weniger die wissenschaftliche Karriereplanung.<br />

In der Weiterbildung müssen realisierbare Anforderungen<br />

beschrieben und eine zeitlich flexible Durchführung realisiert<br />

werden. Auch in der Familienphase muss Weiterbildung möglich<br />

sein. Die Finanzierung der Weiterbildung sollte gesichert<br />

sein. Dies gilt sowohl für die Kliniken als auch die ambulanten<br />

Einrichtungen. Das Erreichen hoher Qualität in der Weiterbildung<br />

muss für den Weiterbilder attraktiv sein, sowohl in immaterieller<br />

als auch materieller Hinsicht. Die Qualitätssicherung<br />

durch die Ärztekammern ist ein wichtiger Schritt. Wir<br />

sollten nicht noch mehr junge Ärztinnen und Ärzte in der<br />

Weiterbildungsphase ans Ausland verlieren.<br />

Der Personalbedarf in den Gesundheitsberufen wird weiter<br />

steigen. Dies hängt mit Demografie, life-work-balance, medizinischem<br />

Fortschritt und vielem mehr zusammen. Der<br />

Gesundheitsmarkt ist eine tragende Säule unseres Arbeitsmarktes<br />

und es muss eine Ausgewogenheit zwischen Finanzierbarkeit<br />

und weiterem Wachstum gefunden werden. Entwicklungen<br />

sollten sich am Bedarf der Bevölkerung und speziell<br />

der kranken Menschen orientieren. Nicht alles Machbare<br />

ist in der Versorgungsrealität sinnvoll und trägt zum Wohl des<br />

Betroffenen bei. Versorgungsforschung kann hier eine bessere<br />

Entscheidungsbasis liefern. Bedeutsam ist vor allem die<br />

Frage, was Menschen benötigen, um möglichst lange gesund<br />

zu bleiben. Hier kommt vor allem dem Zusammenwirken der<br />

verschiedenen Gesundheitsberufe immer größere Bedeutung<br />

zu.

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