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Literaturübersicht "Fabrikplanung 1982"

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Damit können im Rahmen der Wertverbesserung Rationalisierungsaufgaben wie<br />

Materialflußoptimierung, Verkettung von Fertigungseinrichtungen und Bestandsreduzierungen, aber<br />

auch Neuentwicklungen (jetzt: Wertgestaltung) analysiert und kostenmäßig optimiert werden. Auf die<br />

Erfassung und Analyse von Materialflußkosten geht Dreger [94] ein. Diese gewöhnlich in den<br />

Gemeinkosten versteckten Kostenanteile bieten erhebliche Rationalisierungsreserven. Voraussetzung<br />

für deren Nutzung ist allerdings eine systematische Durchdringung der Kostenstruktur. Der Verfasser<br />

liefert Ansätze hierzu. In diesem Zusammenhang ist auch der Beitrag von Männel / Weber [95] zu<br />

erwähnen, in dem über erste Ergebnisse bei der Konzeption einer entscheidungsorientierten<br />

Logistikkostenrechnung berichtet wird. Diese Kostenrechnungssystematik soll den Betrieb vor allem<br />

bei der Steuerung logistischer Abläufe unterstützen.<br />

Abschließend soll auf den Beitrag von Müller / Bünsow [96] aufmerksam gemacht werden, der<br />

Möglichkeiten der Bewertung verschiedener Transportarten im außerbetrieblichen Materialflußbereich<br />

aufzeigt. Zur Berücksichtigung der nichtquantifizierbaren Einflüsse setzen die Verfasser die<br />

Nutzungsanalyse ein. Eine Kostenvergleichsrechnung kann in die Nutzwertanalyse einfließen oder<br />

aber als zusätzliches Entscheidungskriterium gesondert erstellt und ausgewiesen werden.<br />

5.3. Bausteine anforderungsgerechter Materialflußsysteme [97-150]<br />

Jeder Materialfluß ist letztlich nur so gut wie die Komponenten des Systems, mittels derer die<br />

Materialflußplanung und -optimierung realisiert wird. Im folgenden wird deshalb auf Veröffentlichungen<br />

aufmerksam gemacht, die über Tendenzen, neue Entwicklungen, aber auch über Bewährtes berichten.<br />

Einen hervorragenden Überblick über den derzeitigen Stand der Materialflußtechnik gab die<br />

letztjährige Hannover-Messe im Rahmen des neu geschaffenen "Weltzentrum für Materialfluß und<br />

Transport (CEMAT)". Gezeigt wurden Teil- und Gesamtlösungen für förder- und lagertechnische<br />

Betriebsaufgaben. Schwerpunkte zeigen die Messeberichte von [97-99]. In allen Beiträgen kommt<br />

deutlich zum Ausdruck, daß die Hersteller materialflußtechnischer Komponenten eindeutig auf<br />

Automatisierung und systemtechnisch orientierte Problemlösungen setzen. Weitere beispielhafte<br />

Systemkomponenten finden sich in [100]. Eine Übersicht über grundsätzlich mögliche<br />

Horizontalfördersysteme gibt Fraissl [101], der insbesondere auf Auswahlkriterien und Rahmendaten<br />

eingeht.<br />

Im Zuge der Automatisierungstendenzen gilt ein besonderes Augenmerk der Steuerung komplexer<br />

Materialflußsysteme. Die Qualität der Steuerelemente beeinflußt nachhaltig Funktionssicherheit und<br />

Zuverlässigkeit. Dies gilt sowohl für Hardware- wie auch für Software-Lösungen. Zum Stand der<br />

Technik informiert auch hier ein Messebericht l102]. Begünstigt durch die rasche Entwicklung auf dem<br />

Gebiet der Festkörper- und Computertechnologie sind in der jüngsten Zeit erstaunliche Fortschritte<br />

erzielt worden. Dieser Trend wird sich bei der augenblicklich zu beobachtenden Tendenz zu sinkenden<br />

Preisen für Elektronik- und Computer-Hardware, zu einer vergrößerten Herstellerauswahl und einer<br />

interessanten Entwicklung beim derzeitigen Angebot an kompatiblen Peripheriegeräten zweifellos<br />

fortsetzen. Wie Spooner [103] ausführt, liegt die Zukunft der Förderanlagensteuerung im Einsatz von<br />

programmierbaren Steuerungen, Mikroprozessoren und Minicomputern. Die weitgehend vollzogene<br />

Ablösung der großvolumigen Relais-Schaltschütze durch miniaturisierte Steuerelemente mit freier<br />

Schaltlogik ist hierfür ein guter Beleg. Über Bauelemente für die direkte und indirekte Zielsteuerung bei<br />

Stetigförderanlagen berichten Mehling / Freissl [104]. Es werden sowohl konventionelle Steuerarten<br />

wie Nocken- und Codierstiftsteuerungen als auch intelligente Steuerelemente wie Mikroprozessoren<br />

angesprochen. Am Beispiel einer Steuerung für die Fahrgeschwindigkeit eines Fiurförderzeuges<br />

verdeutlicht Stuhr [105], daß ein Steuersystem nicht isoliert betrachtet werden darf, sondern daß der<br />

die Steuerung betätigende Mensch mit den für ihn optimalen Bewegungen und Kräften ebenso zu<br />

berücksichtigen ist wie das Antriebssystem und die Aufgabe des Fahrzeuges.<br />

Auch auf der Software-Seite ist vor allem durch den verstärkten Einsatz von Rechneranlagen ein<br />

deutlicher Automatisierungsfortschritt zu verzeichnen. Komfortable Rechenprogramme übernehmen<br />

wesentliche Steuerfunktionen der Transport- und Förderprozesse und erlauben eine deutliche<br />

Effektivierung des Materialflusses bei gleichzeitig maßgeblicher Kostensenkung [106]. Dabei muß sich<br />

der Anwender allerdings rechtzeitig über den Umstand unterrichten, daß die Aufbaustruktur komplexer<br />

Steuerungssysteme erhebliche Anforderungen an den Betrieb stellt. Hier geht die Tendenz eindeutig<br />

zu dezentral organisierten, aus weitgehend unabhängigen, logisch in sich geschlossenen Modul-<br />

Konzeptionen [107]. Ein interessantes Beispiel aus dem Hüttenwerksbereich zeigt Schmallenbach<br />

[108]. Durch den Einsatz eines neuentwickelten, mikrocomputergestützten Dispositionstableaus wurde<br />

eine optimale Transportsteuerung erreicht und damit die Vorbedingung für einen wesentlich

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