Literaturübersicht "Fabrikplanung 1982"
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und Kommissionierer stehen über taschenrechnergroße Handterminals in direktem Kontakt mit dem<br />
Zentralrechner [182]. Der Kommissionierer fordert fehlende Ware durch Eintippen der<br />
Greifzonennummer beim Zentralrechner an. Ein Steuerungsprogramm sucht die zugehörige Reserve<br />
und erteilt dem nächststehenden Stapler einen Umlagerauftrag. Alle Daten werden drahtlos durch<br />
Infrarotlicht übertragen.<br />
Neben den neuen Transport- und Lagersystemen machen Prozeßrechner die innerbetriebliche Lager- ,<br />
Kommissionier- und Transporttechnik leistungsfähiger, wirtschaftlicher und sicherer. Dies gilt nicht nur<br />
für Neueinrichtungen - auch bei bestehenden Lagersystemen lassen sich Prozeßrechner bewährten<br />
Organisationsformen anpassen und ohne größere Betriebsunterbrechung nachträglich installieren<br />
[183].<br />
Anders als im innerbetrieblichen Materialfluß und insbesondere in der Fertigung ist im Bereich der<br />
betriebsexternen Warenverteilung eine Kostensenkung durch den verstärkten Einsatz technischer<br />
Einrichtungen nur sehr begrenzt möglich. Vorhandene Gewinnreserven sind vielmehr durch<br />
organisatorische Maßnahmen zu erkennen und freizusetzen. Hier bieten Entwicklungen der<br />
Organisation, der EDV und mathematische Planungsverfahren geeignete Möglichkeiten, [184] gibt<br />
einen Überblick und zeigt Beispiele auf.<br />
Geitner [185] behandelt eingehend die Frage, ob die EDV-Stapel- oder- Dialoganwendung besser für<br />
die Aufgaben der Lagerwirtschaft geeignet ist. Er stellt drei Lösungen einander gegenüber: Monatliche<br />
Stapelverarbeitung, tägliche Stapelverarbeitung mit Dialogabfrage und reine Dialogverarbeitung. Die<br />
entscheidende, nur statistisch richtig zu beantwortende Frage lautet: Wieviel spart der Betrieb durch<br />
exakte und aktuelle Lagerbestandsinformation?<br />
7. Arbeitsplatzgestaltung [186-220]<br />
Von Politikern, Volkswirtschaftlern und Industriellen wird häufig beklagt, daß die Konkurrenzfähigkeit<br />
der deutschen Industrie rückläufig sei. Als Ursachen werden meist ein überhöhtes Lohnniveau und zu<br />
hohe Lohnnebenkosten genannt. Genauere Untersuchungen zeigen jedoch, daß daneben auch die<br />
Produktivität eine erhebliche Rolle spielt. Vor allem Japan kann hier mit beeindruckenden Zahlen<br />
aufwarten. Produktivitätssteigerung ist also notwendig, wenn der Anschluß nicht verpaßt, die<br />
Wettbewerbsfähigkeit erhalten oder noch verbessert werden soll Produktivitätssteigerung im<br />
Fertigungsbereich, aber auch bei Konstruktion, Entwicklung und Verwaltung.<br />
Bei der notwendigen Automatisierung in der Werkhalle und im Büro spielt die Einführung der<br />
Mikroelektronik eine große Rolle [186-187].<br />
7.1. Arbeitsplatzanalyse und -gestaltung [188-202]<br />
Zukunftsorientierte Arbeitsgestaltung muß nach Bullinger / Saak [188] vor folgendem Hintergrund<br />
geschehen:<br />
• Rationalisierung und Humanisierung schließen einander nicht aus, sondern bedingen einander.<br />
• Forschungsergebnisse zur ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung liegen in ausreichendem Maße<br />
vor; es gilt, sie dem Betriebspraktiker zu vermitteln.<br />
• Verstärkte Bemühungen sind in den nächsten Jahren erforderlich im Bereich der Produkt- bzw.<br />
kognitiven Ergonomie.<br />
• Bei der Gestaltung zukunftsorientierterArbeitssysteme müssen neben "klassischen"<br />
Bewertungskritierien zunehmend auch geldmäßig nicht oder nur schwer erfaßbare Kritierien<br />
herangezogen werden.<br />
• Der Einsatz hochautomatisierter Betriebsmittel - sowohl im Produktions- als auch im<br />
Verwaltungsbereich - steigt sprunghaft an. Aufgaben der Arbeitsgestaltung - bezogen auf die<br />
betroffenen Mitarbeiter sind, negative Auswirkungen so gering wie möglich zu halten.<br />
• Die Anforderungen des Mitarbeiters an "seinen" Arbeitsplatz und seine Arbeitsaufgabe steigen.<br />
• Quallfikation muß in Zukunft stärker im Betrieb entwickelt und nicht einfach am Arbeitsmarkt<br />
nachgefragt werden.<br />
• Die Aufteilung der Arbeitsinhalte muß künftig so erfolgen, daß möglichst jeder Mitarbeiter<br />
Arbeitsinhalte hat, die nicht vollständig durch den technologischen Wandel verändert werden. Dies<br />
sind in aller Regel organisatorische Arbeitselemente.