Literaturübersicht "Fabrikplanung 1982"
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Das Problem der Produktauswahl unter Kostenbegrenzung stellt sich auch im Hochbau. Im Hochbau<br />
stehen heute für viele Baustoffe, Bauteile oder Bauelemente eine oft beträchtliche Anzahl von<br />
Varianten für die Ausführung zur Verfügung. Besonders für den Ausbau und die Haustechnik trifft dies<br />
zu. Als Beispiele seien nur genannt: Fenster, Türen, Wandverkleidungen, Bodenbeläge,<br />
Installationselemente usw.<br />
Ein hierzu vorgestelltes Auswahlverfahren [276] hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der Nutzwertanalyse.<br />
Der Unterschied besteht in erster Linie darin, daß nur eine kombinierte Bewertung für die beiden<br />
Kriterien Qualität und Wichtigkeit eines Produkts bzw. seiner Varianten abgegeben werden muß, daß<br />
andererseits das Problem der Kombinationsvielfalt zu lösen war. Das Verfahren soll nicht nur zu<br />
Beginn einer Planungsphase eingesetzt werden, sondern auch immer dann, wenn sich durch<br />
nachträgliche Kostenerhöhungen oder -verschiebungen für die noch nicht vergebenen Arbeiten neue<br />
Kostenrestriktionen ergeben.<br />
Kostenanalysen in Industrie- und Handelsbetrieben haben gezeigt, daß nicht selten 50 % der<br />
Lagerbetriebskosten auf die Kommissionierung entfallen [277]. Ablauforganisation, Lagerung und<br />
Kommissionierung sind untrennbar miteinander verknüpft. Die Planung erfordert umfassende<br />
Kenntnisse aller Einflußfaktoren. Die Überprüfung der Planungsergebnisse kann mittels Simulation<br />
durchgeführt werden.<br />
Abschließend sollen noch drei Beiträge zum nach wie vor aktuellen Thema Energiekosteneinsparung<br />
angeführt werden.<br />
Beispiele zur Energieeinsparung aus der täglichen Beratungspraxis eines Instituts für<br />
Energieeinsparung bestätigen, daß sich die Amortisationszeiträume für Investitionen zur<br />
Energieeinsparung bei weiter steigenden Energiepreisen merklich verkürzen [278].<br />
Die Zielsetzung Energiesparen bei Raumlufttechnischen Anlagen ist nicht ein Trend der Zeit oder eine<br />
volkswirtschaftlich bedeutsame Frage, sondern die Frage der wirtschaftlichen Berechtigung und<br />
Existenz der Branche. Die Fachkreise haben dies erkannt. Schon heute können die Energiekosten der<br />
Klimaanlage eines gut geplanten Geschäftshauses bei 15 DM/m² bis 20 DM/m² liegen. Die<br />
Energiepreise werden jedoch weiter steigen, und bei Einsparungen sind die ersten Prozente immer die<br />
einfachsten. Zudem sind Geschäftshäuser zwar der bekannteste, aber nicht der wichtigste Teil der<br />
Raumlufttechnik; auch ist die große Zahl der Altanlagen zu beachten. Weitere Energieeinsparung bei<br />
Alt- und Neu-Anlagen mit wirtschaftlichen Lösungen ist die heutige Ingenieuraufgabe. Unter dieser<br />
Zielvorgabe werden in [279] die Einsatzbereiche, die Typen und die Einflußfaktoren auf den<br />
Energieverbrauch der RLT-Anlagen untersucht.<br />
In einem neuerrichteten Modellbaubetrieb wurde für die anfallenden Holzabfälle (rd. 1 m³ Späne und<br />
0,5 m³ Stückholz je Woche) eine Späneverbrennungsanlage mit rd. 200 kW Leistung installiert [280].<br />
Aufbau und Betriebsweise werden beschrieben. Die gewonnene Energie ermöglicht eine Einsparung<br />
von etwa der Hälfte der sonst für Heizung und Warmwasserbereitung benötigten Erdgasmenge;<br />
darüber hinaus erübrigen sich Abfuhr und Deponie der Holzabfälle.<br />
10. Zusammenfassung und Ausblick [281]<br />
Die Planung von Fabrikanlagen ist durch die große Anzahl von Einflußgrößen und die vielfältigen<br />
Systemzusammenhänge ein sehr komplexes Aufgabengebiet. Angesichts drastischer<br />
Marktänderungen ist in vielen Betrieben eine laufende Produktivitätsüberwachung und<br />
Strukturanpassung notwendiger denn je. Heute sind insbesondere Umplanungen häufiger, schneller<br />
und genauer durchzuführen. Hierbei hat sich gezeigt, daß zur Erfassung und Verarbeitung der immer<br />
umfangreicher werdenden Datengrundlagen der Rechnereinsatz notwendig geworden ist, damit der<br />
Fabrikplaner auch in Zukunft den gestiegenen Anforderungen und der erhöhten Kostenverantwortung<br />
gerecht werden kann.<br />
So zeigten auch die Vorträge der Tagung "Fabrik '82" [281] - 2. Kongreß für Betriebsleiter und<br />
Betriebsingenieure im November 1982 in Frankfurt-, daß sogar kurzzeitig 30% der Betriebskosten<br />
beeinflußbar sind.<br />
Betriebskostensenkung ist die Managementaufgabe der Gegenwart. Kostenanalysen mit<br />
Schwachstellenlokalisierung sind laufend durchzuführen. Planerische Maßnahmen versprechen