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Literaturübersicht "Fabrikplanung 1982"

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Im vorliegenden Teil 1 werden die ersten fünf Schwerpunkte behandelt; der weiterführende und<br />

abschließende Teil 2 ist für die nächste Ausgabe dieser Zeitschrift geplant.<br />

1. Methodik der <strong>Fabrikplanung</strong> [11-33]<br />

Die Notwendigkeit einer methodischen und systematischen <strong>Fabrikplanung</strong> ist an dieser Stelle oft<br />

genug dargelegt worden. Es sollte für jeden Planer selbstverständlich sein, gerade Planungsaufgaben,<br />

die naturgemäß zahllose Unwägbarkeiten beinhalten, und deren Ergebnisse bzw. deren Erfolg vielfach<br />

mit beträchtlichen Risiken behaftet sind, ausschließlich mittels exakt definierten, Planungsrisiken<br />

mindernden Vorgehensweisen einer Lösung zuzuführen. Allerdings wird bei dieser Forderung leider<br />

nur unzureichend berücksichtigt, daß Planungsmethodik auch stets ein hohes Maß an<br />

Planungsdisziplin verlangt. Natürlich soll Planung nicht starr und schematisch, sondern flexibel sein.<br />

Das rechtfertigt jedoch nicht, wie vielfach zu beobachten, ein Vorgehen aus dem Jeweiligen<br />

Augenblick heraus. Situationsbedingte Planungsschritte ohne Orientierung an der einmal festgelegten<br />

Planungsmethode, auch wenn sie im Moment noch so geboten erscheinen mögen, wirken sich auf den<br />

langfristigen Planungserfolg eher schädlich als nützlich aus.<br />

Überlegungen zur richtigen Vorgehensweise gehen der eigentlichen Problemlösung oft weit voraus.<br />

Insbesondere ist es die Aufgabe eines Technikers, daß er stets grundsätzlich nach besseren<br />

Methoden zur Problemlösung sucht. Dazu muß er sich allerdings seines Vorgehens beim Erkennen<br />

und Lösen von Problemen auch bewußt sein. Von Vorteil hierbei ist der Einsatz entsprechend<br />

geeigneter Denkmodelle [11]. Damit wird es möglich, auch die planungsbezogenen Vorgehensweisen<br />

rationeller zu gestalten. Durch die Modellmethode kann ein konkreter Sachverhalt aus seiner<br />

Umgebung gelöst und soweit vereinfacht werden, daß er überschaubar und damit handhabbar wird. Im<br />

Rahmen der Entwicklung des Denkmodells findet durch die Methode von Versuch und<br />

Fehlerbeseitigung eine ständige Erweiterung und Verbesserung des Modelles statt. Die an das<br />

Denkmodell geknüpften Erwartungen werden laufend auf Richtigkeit überprüft. Die Vorteile des<br />

Denkens in Modellen hebt auch Frey [12] hervor, der ausführlich auf die Entwicklung von<br />

modellorientierten Entscheidungssystemen eingeht und dabei die verschiedenen Arbeitsphasen mit<br />

ihrer jeweiligen Problematik beschreibt.<br />

Die <strong>Fabrikplanung</strong> befaßt sich stets mit der Neuschaffung bzw. Umstrukturierung von<br />

Arbeitssystemen. Wichtigste Komponenten eines Arbeitssystems sind dabei der Mensch als<br />

Arbeitskraft, Betriebsmittel (Gebäude, Maschinen, Geräte etc.) als Arbeitsmittel sowie das Material als<br />

Arbeitsgegenstand. Hierzu erläutert Wojda [13] eine geeignete Strukturierungshilfe für die<br />

systematische Durchführung von komplexen Arbeitssystemgestaltungen in Form einer<br />

Planungsheuristik für eine partizipative Arbeitsgestaltung. Besonders wird auf die Notwendigkeit der<br />

Integration von technischen, wirtschaftlichen und menschlich-sozialen Zielen in multiple Zielsysteme<br />

und ein darauf abgestimmtes Instrumentarium zur Gestaltung eingegangen. Das Vorgehensmodell für<br />

eine systematisierte Planung beruht dabei auf folgenden Punkten:<br />

• Verwendung des Systemansatzes<br />

• Anwendung von Problemlösungsmethoden und-techniken<br />

• Anwendung von Projektführungsmethoden und -techniken.<br />

Die vorgestellte Planungsheuristik beinhaltet Gesetzmäßigkeiten und eine Methodik von<br />

Rechercheprozessen bei der Durchführung von Planungen in Form von Arbeitshypothesen<br />

(Anweisungen, Vorgehenspläne und -richtlinien etc.).<br />

Mit der Systemtechnik als wesentlichem Planungselement setzt sich auch Küttenbaum [14]<br />

auseinander. Seine Betrachtungen zielen zwar vordergründig auf die systemtechnische<br />

Produktkonzeption und -entwicklung. Gleichwohl stellt der Verfasser klar, daß Systemtechnik und<br />

Systementwicklung keineswegs dort endet, sondern vielmehr in alle Funktionen und Bereiche der<br />

Unternehmung hineinwirken muß. Systementwicklung als Voraussetzung zur Schaffung hoher<br />

Technologien hat somit nachhaltig Einfluß auf das betriebliche Planungsgeschehen, also auch auf die<br />

<strong>Fabrikplanung</strong>.<br />

Eine unangenehme Konsequenz komplexer Betriebsplanungen besteht in leider sehr langwierigen,<br />

zeitaufwendigen Planungs- und Entscheidungsprozessen. In seinem Beitrag zeigt Wiegand [15], wie<br />

durch das Verfahren der Entscheidungsseminare Betriebsplanungen erheblich beschleunigt und<br />

qualitativ verbessert werden können. Insbesondere die drei Grundsätze "Abstufen"<br />

(Problemeingrenzung), "Rückkoppeln" (feed-back zwischen allen am Planungsprozeß Beteiligten) und

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