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Magisterarbeit - Hochschulverband Informationswissenschaft

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II. Gegenstandsbereich der <strong>Informationswissenschaft</strong> als Inhalt der multimedialen Präsentation 14<br />

Anwendungen der elektronischen Datenverarbeitungsanlagen“. Der Informatiker<br />

behandelt folglich den Informationstransfer und die Informationsverarbeitung<br />

durch die Maschine. Die <strong>Informationswissenschaft</strong> beschäftigt sich dagegen mit<br />

Informationsprozessen in der Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft,<br />

also überall da, wo der Mensch auf die informationsverarbeitende<br />

Maschine trifft. Während der Informatiker ausgehend von der Maschine die<br />

technische Verarbeitung von Informationen untersucht, konzentriert sich der<br />

<strong>Informationswissenschaft</strong>ler auf das Informationssystem. Kurz: Im Mittelpunkt der<br />

Informatik steht der Computer, bei der <strong>Informationswissenschaft</strong> ist es der<br />

Mensch. Der Computer ist für den <strong>Informationswissenschaft</strong>ler daher nicht das<br />

Problem, sondern ein Mittel zur Problemlösung. Da der Bezugspunkt immer der<br />

Mensch ist, analysiert und optimiert die <strong>Informationswissenschaft</strong> konkrete Informationsprobleme<br />

in Informationsprozessen. „Die Information der <strong>Informationswissenschaft</strong><br />

braucht also immer einen realen Kontext, die Information der<br />

Informatik ist abstrakt“ (Rauch, W. 1988:26). Diese Unterscheidung zwischen<br />

Informatik und <strong>Informationswissenschaft</strong> macht deutlich, dass für die<br />

<strong>Informationswissenschaft</strong> eine Definition von Information, wie sie etwa der Duden<br />

vorgibt 11 , erweitert werden muss.<br />

Der Begriff Information ist für die <strong>Informationswissenschaft</strong> oft zu ungenau, daher<br />

spricht sie auch von einem Wissenstransfer (Harms, I.,/Luckhardt, H.-D. 2001).<br />

Das Wissen steht hier für einen „gesicherten Bestand von Aussagen über<br />

Objekte und Sachverhalte, die individuell oder gesellschaftlich erarbeitet worden“<br />

sind (<strong>Informationswissenschaft</strong> an der Universität Konstanz 1993). Information ist<br />

daher durch sprachliche oder bildliche Zeichen repräsentiertes (codiertes) und an<br />

ein Übertragungsmedium gekoppeltes Wissen, das je nach Kontext ausgetauscht,<br />

verarbeitet und angepasst werden muss (vgl. Universität Düsseldorf,<br />

Philosophische Fakultät, Institut für Sprache und Information, Abteilung <strong>Informationswissenschaft</strong><br />

o. J. a). Daher kann vereinfacht gesagt werden, dass sich die<br />

<strong>Informationswissenschaft</strong> mit der Frage beschäftigt, wie aus Wissen Information<br />

und aus Information Wissen entsteht (vgl. Luckhardt, H.-D. 2001b). So ist die<br />

Information eine Teilmenge des Wissens, die im bestimmten Kontext zur Lösung<br />

eines Problems benötigt wird. Sie ist handlungsrelevantes Wissen.<br />

Die Transformation des Wissens in Information (und umgekehrt), die sich an der<br />

Situation orientiert und sich an individuelle Bedürfnisse des Empfängers anpasst,<br />

11 „Gehalt einer Nachricht, die aus Zeichen eines Codes zusammengesetzt ist (Kybernetik)“<br />

(Duden 1997:345).

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