Magisterarbeit - Hochschulverband Informationswissenschaft

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III. Multimedia und Interaktivität in Film und Fernsehen 3.1 Multimedia Wie in der Einleitung vorgestellt, weist das Konzept der Arbeit auf ein multimediales Projekt hin. Im praktischen Teil liegt auf einer CD-ROM ein Film vor, in dem man durch Interaktivität zusätzlich auf Medien wie Texte, Grafiken usw. zugreifen kann. Der Film ist gleichzeitig ein Menü-Punkt der Webpage, der Präsentationsfläche für das Projekt, in der auch die schriftliche Ausarbeitung als PDF-Datei eingefügt wurde. Somit kann man bei der Gesamtarbeit von einem Multimedia-Projekt sprechen, da nicht nur unterschiedliche Medien bei der Aufbereitung des Themas beteiligt sind, sondern bei der hier stattgefundenen Produktion die verschiedenen Produktionsphasen im Sinne eines Projekts vorzufinden sind. Welches sind die multimedialen Elemente, ihre Wirkungen und die Anforderungen, die an das Produkt existieren, welche von ihnen sind für diese Arbeit relevant? Im folgenden Kapitel sollen diese Fragen geklärt werden. Auch muss untersucht werden, ob die üblichen Projektphasen eines Multimedia-Projektes in dieser Arbeit umgesetzt werden konnten. Der Begriff Multimedia mit seinem „bereichsübergreifenden Charakter“ eignet sich zwar hervorragend als „Leitbegriff [in] einer allgemeinen Diskussion“ (Deutscher Bundestag 1995:134), jedoch muss an dieser Stelle eine detaillierte Auseinandersetzung mit seiner Definition folgen. Als Teilgebiet der <strong>Informationswissenschaft</strong> soll der Multimedia-Begriff auch aus der Sicht der informationswissenschaftlichen Lehre geklärt werden. 3.1.1 Definition von Multimedia: Eine informationswissenschaftliche Annäherung „Multimedia is one of those terms that can mean many different things to different people. Because so many computer disciplines come together under the heading of multimedia, it is difficult to know exactly where the definition begins and where it ends“ (McGloughlin, S. 2001:2). Manch einer gebraucht diesen Begriff in willkürlichem Zusammenhang mit Computertechnologien, und auch der Computermarkt verkauft gerne neue Technologien und Produkte unter dem Deckmantel
III. Multimedia und Interaktivität in Film und Fernsehen 45 von Multimedia – es sei jedoch dahingestellt, ob der Begriff tatsächlich dem Inhalt in allen Fällen entspricht. Wörtlich heißt Multimedia viele Medien. Der Duden (1997:536) beschreibt unter Multimediasystem „ein Informations- und Unterrichtssystem, das mehrere Medien (z. B. Fernsehen, Dias, Bücher) gleichzeitig verwendet“. Diese Definition geht auf die 70er und die frühen 80er Jahre zurück, als man den Begriff Multimedia für verschiedene Unterrichts- und Kommunikationsmittel sowie Werbeträger verwendete. In den Multimedia-Shows der 70er Jahre wurden unter anderem Diaprojektoren, Lichteffekte, Musik und Filmausschnitte zusammengebracht. Das Verständnis von Multimedia als ein Zusammentragen mehrerer Medien herrschte lange Zeit in der Kunst und vor allem im pädagogischen Kontext vor, wo Multimedia im Unterricht aus didaktischen Gründen eingesetzt wurde (vgl. Klimsa, P. 1995:17f). Aus der heutigen Sicht der <strong>Informationswissenschaft</strong>, die durch die gewaltigen informationstechnologischen Entwicklungen der letzten Jahre geprägt ist, bedeutet Multimedia weitaus mehr als „Mehrmediensysteme (Bücher, Fotos, Filme, Dias, Plakate, Tonbänder usw.)“ im Unterricht (Klimsa, P. 1995:17). „Multimedia bezeichnet das Zusammenspiel aller derzeit verfügbaren elektronischen Datenträger für Bild- und Toninformationen in der Information, Aus- und Weiterbildung“ (Börner, W./Schnellhardt, G. 1992:18). Bei dieser Definition wird keine Unterscheidung zwischen statischem und bewegtem Bild, also Film oder Animation, gemacht, auch wird die Textinformation nicht explizit erwähnt 33 . Glowalla und Häfele (1997:418) ergänzen die zitierten Definitionen um die „gleichzeitige oder zeitlich versetzte Verwendung mehrerer statischer und dynamischer Medien auf einer Präsentationsplattform“. So kommen wir einer umfassenderen Definition schon näher, wenn wir von einer Verknüpfung der Medien wie Text, Bild, Ton und Video auf einem digitalen Träger sprechen – eine Integration von verschiedenen Informationssystemen in einem Informationssystem. Die Verknüpfung bzw. Integration von verschiedenen Medien beinhaltet verschiedene Dimensionen: Für Weidenmann verbirgt sich hinter Multimedia die Aufspaltung in Medium, Codierung und Sinnesmodalität. Das Medium ist hierbei ein Objekt, ein technisches Gerät oder eine Konfiguration, um Daten zu speichern, zu präsentieren und eine Kommunikation zu ermöglichen (Buch, PC, 33 Fricke (1997:403) zitiert unter anderem Ayre, Callaghan und Hoffos (1993:2), die auch „the fusion of computing with audio-visual technology [as] a fundamental attribute of multimedia“ in ihrer Definition unterstreichen. Die für den PC entwickelten Videolösungen der frühen 90er sind hier wohl entscheidend.
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