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BOLD THE MAGAZINE No.11

EMOTION DEM HERZEN FOLGEN | FASHION: THE BEST OR NOTHING | IM GESPRÄCH MIT LISA STANSFIELD | LUZERN | BORNEO | NAMIBIA | BEAUTY: VELVETY SKIN | CAR: NEXT GENERATION & PURE DRIVING FUN

EMOTION

DEM HERZEN FOLGEN | FASHION: THE BEST OR NOTHING | IM GESPRÄCH MIT LISA STANSFIELD | LUZERN | BORNEO | NAMIBIA | BEAUTY: VELVETY SKIN | CAR: NEXT GENERATION & PURE DRIVING FUN

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68 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Reise | Schweiz | Luzern<br />

Richard WAGNERS<br />

LUZERN<br />

In Luzern hat Richard Wagner gelebt,<br />

geliebt und komponiert, hier kann man<br />

noch heute die Luft einatmen, die seinen<br />

Geist beflügelt hat. Oder in dem Hotel<br />

übernachten, in dem auch der Meister<br />

logierte: Wagner war von März 1859 bis<br />

September 1859 im Hotel Schweizerhof,<br />

das einen schönen Blick über den Vierwaldstättersee<br />

bietet. Hier vollendete<br />

er die Oper „Tristan und Isolde“. Gerne<br />

traf sich Wagner nur unweit entfernt im<br />

Wirtshaus Dubeli, das alte Gebäude ist<br />

noch heute zu bewundern, allerdings<br />

als chinesisches Restaurant Li Thai Pe. In<br />

der Matthäuskirche neben dem Schweizerhof<br />

heirateten Richard und Cosima<br />

Wagner, nur in dieser protestantischen<br />

Gemeinde war, in dem ansonsten katholischen<br />

Luzern, eine Heirat der Geschiedenen<br />

möglich gewesen.<br />

Ein kleiner Ausflug, am Ufer des Vierwaldstättersees<br />

entlang, führt zu einem besonderen<br />

Ort: Tribschen, das ist eine kleine<br />

Landzunge am See mit einem Landhaus<br />

darauf. Das villenähnliche Gebäude in<br />

exponierter Lage, mit Blick aufs Wasser,<br />

war für etwa sechs Jahre die Heimstatt<br />

für Richard und Cosima Wagner und<br />

beherbergt heute das Richard-Wagner-<br />

Museum. Hier kamen die Wagner-Kinder<br />

Eva und Siegfried zur Welt, wurden die<br />

„Meistersinger“ vollendet und am „Ring<br />

des Nibelungen“ gearbeitet. Zu Cosimas<br />

Geburtstag komponierte Wagner eine<br />

symphonische Dichtung und ließ diese<br />

am 25. Dezember 1870 aufführen.<br />

Cosima notierte in ihrem Tagebuch:<br />

„Wie ich aufwachte, vernahm mein Ohr<br />

einen Klang, immer voller schwoll er an,<br />

nicht mehr im Traum durfte ich mich<br />

wähnen, Musik erschallte, und welche<br />

Musik! Als sie verklungen, trat Richard mit<br />

den fünf Kindern zu mir ein und überreichte<br />

mir die Partitur des ‚Symphonischen<br />

Geburtstagsgrußes – Tribscher<br />

Idylle‘, in Tränen war ich, aber auch das<br />

ganze Haus.“ Später wurde das Werk in<br />

„Siegfried-Idyll“ umbenannt, es gehört<br />

zu Wagners bekanntesten Orchesterwerken.<br />

Das Tribscher Landhaus lädt uns<br />

heute ein, in die faszinierende Welt des<br />

berühmten Komponisten einzutauchen.<br />

Katja Fleischer, die Leiterin des Richard<br />

Wagner Museums, unternimmt spannende<br />

Führungen durch ihre anregend<br />

gestaltete Ausstellung, eine Ahnung des<br />

abwechslungsreichen Lebens des Meisters<br />

entsteht dabei wie von selbst in<br />

diesen Räumen, angefüllt mit Zeugnissen<br />

seines Lebens und Schaffens.<br />

Richard Wagner hat die Natur um Luzern<br />

herum geliebt und unternahm zahlreiche<br />

Ausflüge in die Umgebung. Schließlich<br />

wurden seine Eindrücke und Erfahrungen<br />

in der Natur der Berge in Musik übersetzt<br />

und in seinen Werken in dramaturgisch<br />

genialer Weise eingesetzt. Das Richard<br />

Wagner Museum zeigt dazu die Sonderausstellung<br />

„Alpenmythos im 19. Jahrhundert<br />

– Wagners Wanderungen in<br />

der Schweiz“ und beleuchtet damit eine<br />

bisher weitgehend verborgene Seite des<br />

Komponisten, die als Annäherung an<br />

sein Werk und seine Person in besonders<br />

anschaulicher Weise geeignet ist.<br />

Mit Klängen aus Wagners Musik im<br />

Ohr geht es auf die „Goldene Rundfahrt“,<br />

eine Fahrt mit dem Schaufelraddampfer<br />

über den Vierwaldstättersee<br />

bis Alpnachstad und dann hinauf zum<br />

Pilatus. Diesen Berg können Sportbegeisterte<br />

erklimmen. Technikfans erobern ihn<br />

mit der weltweit steilsten Zahnradbahn.<br />

Und das seit 1889, zuerst mit Dampfmaschinenbetrieb<br />

und seit 1937 elektrisch<br />

angetrieben. Den Drachen im<br />

Logo, erkämpft sich das feuerrote Bähnchen<br />

immer noch mühelos mit solider<br />

Schweizer Technik die steilen Höhen,<br />

ein beständiges Werk Schweizer Designkultur.<br />

Das gute Stück schraubt sich in<br />

30 Minuten von 440 Metern Höhe hinauf<br />

bis nach Pilatus Kulm auf 2.132 Metern.<br />

Dort kann bei einer kleinen Rundwanderung<br />

der Ausblick auf Bergspitzen und<br />

Alpweiden mit Alpenrosen und Enzian<br />

genossen werden, vielleicht zeigen sich<br />

Steinböcke und Gemsen. In Erinnerung<br />

bleibt in jedem Fall das Panorama der<br />

Zentralschweizer Seen und der Alpen mit<br />

ihren 73 Berggipfeln: die Berner Alpen<br />

mit der legendären Eiger-Nordwand,<br />

dem Mönch und der Jungfrau, um nur<br />

einige zu erwähnen. Zum spektakulären<br />

Abschluss empfehlen wir eine Talfahrt<br />

in der Gondel der Luftseilbahn hinunter<br />

nach Kriens.<br />

FESTIVAL-CITY<br />

UND WAGNERS RING<br />

Luzern ist die Festival-City mit einem vielfältigen<br />

Kulturprogramm, wobei insbesondere<br />

die Leidenschaft für Musik eine<br />

herausragende Rolle spielt. Das Lucerne

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