Dokumentation der Tagung (PDF, 1,4 MB) - Kinderkrebsstiftung
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WS04:<br />
Ergebnisse <strong>der</strong> Internationalen Studie SIOP CNS GCT96 für intrakraniale Keimzelltumoren<br />
und Stand <strong>der</strong> Neuen Studie SIOP CNS GCT II<br />
Gabriele Calaminus, Barbara Krefeld, Katja Heinemann<br />
Universitätsklinikum Münster<br />
Das SIOP CNS GCT 96 Protokoll hat gezeigt, dass bei lokalisierten Non-Germinomen (sezernierende Keimzelltumoren)<br />
die spinale Bestrahlung durch die Gabe einer effektiven Chemotherapie eingespart werden kann. Eine lokale Bestrahlung<br />
reicht dann aus. Bei Non-Germinomen hat sich zusätzlich gezeigt, dass Patienten mit einem AFP>1000 ng/ml<br />
eine schlechtere Prognose haben, diese werden nach dem neuen Protokoll intensiver behandelt. Bei Patienten mit<br />
Resttumor sollte dieser, wenn möglich, vor Radiotherapie entfernt werden.<br />
Bei Germinomen wurde beobachtet, dass, wenn Patienten mit lokalen Tumoren mit einer Kombination von Chemotherapie<br />
und lokaler Bestrahlung behandelt werden, Rückfälle vermehrt im Ventrikelsystem des Gehirns auftreten können.<br />
Deshalb erhalten alle Patienten mit Germinom und lokaler//bifokaler (Auftreten eines Tumors parallel in <strong>der</strong> Pinealis<br />
und suprasellär) Erkrankung zunächst eine Chemotherapie, bei komplettem Verschwinden des Tumors folgt<br />
dann eine ventrikuläre Bestrahlung, bei Resttumor nach Chemo wird <strong>der</strong> Tumor zusätzlich bis 40 Gy bestrahlt. Än<strong>der</strong>t<br />
sich die Tumorgröße unter <strong>der</strong> Chemotherapie nicht, so wird gegebenenfalls eine operative Entfernung (da Verdacht<br />
auf Teratom) mit einer nachfolgend höheren lokalen Bestrahlung empfohlen (entsprechend <strong>der</strong> Histologie). Eine radiologische<br />
Beurteilung des Ansprechens ist dabei unerlässlich.<br />
Das neue SIOP CNS GCT II Protokoll zur Behandlung intrakranieller Keimzelltumoren ist nach den Richtlinien <strong>der</strong><br />
neuen EU-Direktive erstellt. Es wird von <strong>der</strong> Deutschen Kin<strong>der</strong>krebsstiftung geför<strong>der</strong>t. Das Protokoll wurde in<br />
Deutschland am 6. Oktober 2011 aktiviert. 50 deutsche Kliniken haben sich zur Teilnahme angemeldet. In 27 Zentren<br />
ist das Protokoll bereits geöffnet und die ersten Patienten konnten registriert werden. International nehmen, bereits<br />
seit dem 23.1.2012, 10 europäische Län<strong>der</strong>n teil. Norwegen und Schweden haben das Protokoll geöffnet; auch dort<br />
konnten die ersten Patienten in die Studie eingeschlossen werden.<br />
Weitere Informationen unter www.kin<strong>der</strong>krebsinfo.de<br />
Geför<strong>der</strong>t von <strong>der</strong> Deutschen Kin<strong>der</strong>krebsstiftung<br />
Kontakt:<br />
Studienzentrale in Münster<br />
Ärztliche Leitung: Dr. med. Gabriele Calaminus<br />
Tel.: 0251-8358055<br />
Fax: 0251-8357874<br />
makei@uni-muenster.de<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops<br />
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