Dokumentation der Tagung (PDF, 1,4 MB) - Kinderkrebsstiftung
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Feingewebliche Diagnostik: Hirntumoren im histologischen Bild, Merkmale<br />
bösartiger Tumoren, Probleme in <strong>der</strong> Diagnostik<br />
Torsten Pietsch<br />
Institut für Neuropathologie <strong>der</strong> Universität Bonn<br />
Gehirntumoren repräsentieren die häufigsten soliden Tumoren des Kindesalters. Hirntumoren in dieser Altersgruppe<br />
unterscheiden sich in vielfältiger Hinsicht von denen des Erwachsenen alters; Hauptunterschiede betreffen ihre relative<br />
Häufigkeit, ihre Lokalisation, ihre Histologie, biologisches Verhalten und ihre Prognose. Das Behandlungs netzwerk<br />
für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche mit Hirntumoren (HIT) zeigt eindrucksvoll auf, wie die Qualität <strong>der</strong> Diagnostik und<br />
Therapie dieser Kin<strong>der</strong> maßgeblich verbessert werden kann. In diesem Netzwerk wird seit Mai 2006 das Referenz zentrum<br />
Neuropathologie in Bonn durch die Deutsche Kin<strong>der</strong>krebs stiftung strukturell geför<strong>der</strong>t. Eine exakte histo pathologische<br />
Klassifizierung <strong>der</strong> Hirntumoren hinsichtlich des Tumortypes und ihres Grades <strong>der</strong> Bösartigkeit ist essentielle<br />
Grundlage für die Therapie entscheidung und Einbindung in multizentrische nationale, europaweite o<strong>der</strong><br />
internationale Therapie optimierungs studien. Deshalb stellt eine zentrale referenz pathologische Untersuchung <strong>der</strong><br />
Tumoren eine wesentliche Qualitäts sicherungsfunktion dar. Die Proben werden mit mo<strong>der</strong>nen, standardisierten konventionell-histologischen,<br />
immun histologischen und z.T. auch molekular pathologischen Verfahren analysiert und gemäß<br />
<strong>der</strong> aktuellen WHO-Klassifikation für Gehirn tumoren klassifiziert bzw. subtypisiert. Hierbei ist zum einen die<br />
richtige Zuordnung zum Tumortyp und damit auch zu einer bestimmten Therapiestudie, zum an<strong>der</strong>en die Gradierung<br />
wichtig (gutartig versus bösartig); nach WHO-Klassifikation werden die Grade I (gutartig) bis IV (sehr bösartig) vergeben.<br />
Schwierig kann die Diagnostik sein, wenn die Gewebs proben zu klein o<strong>der</strong> nicht repräsentativ für den Tumor<br />
sind. Eine enge logistische Verknüpfung des neuropathologischen Referenz zentrums mit den Referenz zentren für<br />
Bildgebung und Strahlen therapie sowie den Studienleitungen ist für das Netzwerk essentiell. Das Referenz zentrum<br />
Neuropathologie berät in schwierigen diagnostischen Fällen. Es ist mit den entsprechenden Referenz pathologen an<strong>der</strong>er<br />
Län<strong>der</strong> eng verknüpft. Zu bestimmten Tumor entitäten und Frage stellungen organisieren wir regelmäßig internationale<br />
Neuropathologen treffen in Bonn, um das diagnostische Vorgehen auch über die Landesgrenzen hinaus zu<br />
harmonisieren. Mit diesen inter nationalen Experten werden auch beson<strong>der</strong>s schwierige Fälle ausgetauscht, auch unter<br />
Einsatz mo<strong>der</strong>ner digitaler Mikroskopier verfahren. Das Referenz zentrum Neuro pathologie betreut zudem die Reevaluation<br />
histologischer Präparate von Patienten kohorten abgeschlossener klinischer Studien. Zudem unterstützt<br />
das Referenz zentrum für Neuropathologie auch wissen schaftliche Projekte im Rahmen <strong>der</strong> Behandlungs studien. Das<br />
Referenz zentrum engagiert sich schließlich auch in <strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung von ärztlichen Kollegen durch jährliche<br />
Fortbildungs veranstaltungen unter Mitwirkung von Experten im In- und Ausland.<br />
Geför<strong>der</strong>t von <strong>der</strong> Deutschen Kin<strong>der</strong>krebsstiftung<br />
Kontaktdaten:<br />
Univ.-Prof. Dr. med. Torsten Pietsch<br />
Hirntumor-Referenzzentrum<br />
Institut für Neuropathologie <strong>der</strong> Universität Bonn<br />
Sigmund-Freud-Str. 25, D-53105 Bonn<br />
Tel. 0228 287 16606 /16602<br />
Fax 0228 287 14331<br />
referenzzentrum@uni-bonn.de<br />
www.meb.uni-bonn.de/neuropath/<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops<br />
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