Dokumentation der Tagung (PDF, 1,4 MB) - Kinderkrebsstiftung
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23.03.2012, 11:00 – 11:30 Gemeinsames Programm: Vortrag<br />
Das Behandlungsnetzwerk HIT – Entwicklung und aktuelle Perspektiven<br />
Renate Heymans 1 , Stefan Rutkowski 2<br />
1<br />
Deutsche Kin<strong>der</strong>krebsstiftung, 2 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />
Schwerpunkt <strong>der</strong> Forschungsför<strong>der</strong>ung durch die Deutsche Kin<strong>der</strong>krebsstiftung<br />
Im Aufgabenspektrum <strong>der</strong> Deutschen Kin<strong>der</strong>krebsstiftung nimmt die Forschungsför<strong>der</strong>ung auf dem Gebiet <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>krebsheilkunde<br />
einen beson<strong>der</strong>s wichtigen Platz ein. Seit ihrer Gründung 1995 stellt die Deutsche Kin<strong>der</strong>krebsstiftung,<br />
<strong>der</strong>en ehrenamtlicher Vorstand sich aus betroffenen Eltern zusammensetzt, in einem von Jahr zu Jahr steigenden Umfang<br />
För<strong>der</strong>mittel aus Spenden für die Forschung bereit. Im Jahr 2011 erfolgten Neuzusagen in einer Gesamt höhe von mehr als<br />
5 Millionen Euro für klinische Forschungsprojekte. Um die Qualität <strong>der</strong> geför<strong>der</strong>ten Projekte und <strong>der</strong> einer jeden För<strong>der</strong>mittelzusage<br />
vorausgehenden Begutachtungsverfahren zu gewährleisten, steht <strong>der</strong> Deutschen Kin<strong>der</strong>krebsstiftung ein<br />
eigens dafür berufenes Fachgremium zur Seite.<br />
Das klinisch orientierte Forschungsför<strong>der</strong>ungsprofil <strong>der</strong> Deutschen Kin<strong>der</strong>krebsstiftung wird bestimmt von den Zielen,<br />
die Heilungschancen krebskranker Kin<strong>der</strong> und Jugendlicher zu verbessern, Spätfolgen zu min<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> zu vermeiden<br />
und eine gute Lebensqualität <strong>der</strong> Patienten - auch langfristig – zu erreichen. Dabei werden Schwerpunkte dort gesetzt,<br />
wo Verbesserungen beson<strong>der</strong>s dringend notwendig sind.<br />
Die Situation von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen mit Hirntumoren war und ist durch eine Vielzahl von Problemen geprägt.<br />
Viele betroffene Familien haben monatelange Ungewissheit und (Um-)Wege von Arzt zu Arzt hinter sich, bis die richtige<br />
Diagnose gestellt wird. Bedingt durch die große Zahl verschiedenartiger und zum Teil sehr seltener Tumoren und die – je<br />
nach Ort ihres Wachstums im Gehirn – sehr unterschiedlichen Auswirkungen, sind die Krankheitszeichen nicht immer<br />
eindeutig. Diagnostik und Therapie erfor<strong>der</strong>n Erfahrung, sehr spezifische Kenntnisse und die Zusammenarbeit diverser<br />
Fachbereiche. Für Patient und Familie sind darüber hinaus eine kindgerechte Umgebung, persönliche Betreuung und die<br />
Verfügbarkeit einfühlsamer und kompetenter Ansprechpartner wichtig.<br />
Ausgehend von den, im Vergleich zu an<strong>der</strong>en bösartigen Erkrankungen des Kindesalters trotz enormer Fortschritte noch<br />
nicht zufriedenstellenden Heilungsaussichten und den – auch nach überstandener Hirntumorerkrankung – großen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
bei <strong>der</strong> Integration <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen in ein normales Leben, hat die Deutsche Kin<strong>der</strong>krebsstiftung<br />
gemeinsam mit <strong>der</strong> Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) im Jahr 2000 den Aufbau<br />
eines bundesweiten Behandlungsnetzwerks für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche mit Hirntumoren beschlossen. Seitdem wurden<br />
durch die GPOH-Studiengruppen neue Protokolle zur Therapie <strong>der</strong> verschiedenen Hirntumorarten entwickelt und nach<br />
und nach in die För<strong>der</strong>ung durch die Deutsche Kin<strong>der</strong>krebsstiftung aufgenommen.<br />
Heute finanziert die Deutsche Kin<strong>der</strong>krebsstiftung alle <strong>der</strong>zeit in Deutschland aktuellen, multizentrischen Therapieoptimierungsstudien<br />
für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche mit Hirntumoren. Je<strong>der</strong> Studienpatient wird bereits bei Erkrankungsbeginn<br />
dem für ihn zutreffenden Behandlungszweig <strong>der</strong> entsprechenden Studie zugeordnet und erhält, unabhängig vom Wohnort,<br />
eine nach neuestem wissenschaftlichem Stand optimale und seinem individuellen Risiko angepasste Behandlung.<br />
Das Verbundforschungsprojekt Behandlungsnetzwerk HIT hat sich als Zusammenschluss <strong>der</strong> einzelnen Studienzentralen<br />
und Register mit studienübergreifenden Referenzzentren inzwischen fest etabliert und findet weltweit Anerkennung.<br />
Heute werden flächendeckend über 90 Prozent <strong>der</strong> in Deutschland erkrankten Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen, die an einem<br />
Tumor des Zentralnervensystems erkranken, in diesen Studien erfasst und profitieren von den Vorteilen des Netzwerks.<br />
Dies schließt auch den Zugang zu innovativen Behandlungsansätzen ein.<br />
Kontaktdaten:<br />
Renate Heymans<br />
Leitung des Bereichs Projektför<strong>der</strong>ung Forschung<br />
Deutsche Kin<strong>der</strong>krebsstiftung<br />
Adenaueralle 134, 53113 Bonn<br />
heymans@kin<strong>der</strong>krebsstiftung.de<br />
Behandlung von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen mit Hirntumoren im Behandlungsnetzwerk HIT<br />
Hirntumoren sind nach Leukämien die zweithäufigste Krebserkrankung bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen. Pro Jahr erkranken<br />
in Deutschland etwa 400 junge Patienten neu. Das vielfältige Spektrum <strong>der</strong> Hirntumoren im Kindes- und Jugendalter<br />
unterscheidet sich dabei erheblich von Hirntumoren des Erwachsenenalters. Aufgrund <strong>der</strong> höheren Empfindlichkeit des<br />
unreifen Gehirns müssen eigenständige Behandlungskonzepte für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche mit Hirntumoren entwickelt<br />
werden, um behandlungsbedingte Spätfolgen zu vermeiden.<br />
Seit den 1980er Jahren wurden von <strong>der</strong> Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie verschiedene HIT-Studiengruppen<br />
für Hirntumoren des Kindes- und Jugendalters etabliert, die sich unter Einschluss aller beteiligten Fachdis-<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops<br />
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