Leitlinien für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der ... - EmK
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wichtig e<strong>in</strong>zuschätzen, wann es e<strong>in</strong>e Überfor<strong>der</strong>ung<br />
ist, den <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong> o<strong>der</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />
<strong>die</strong> Regelung des Konflikts völlig<br />
selbständig zu überlassen. Es sollte sich<br />
hierbei um e<strong>in</strong>e freiwillige Konfliktlösung<br />
<strong>der</strong> beiden beteiligten Parteien handeln.<br />
Konflikte <strong>mit</strong> klarer Unterscheidung<br />
Täter o<strong>der</strong> Täter<strong>in</strong> – Opfer: Sobald ganz<br />
klar ist, dass es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Konflikt e<strong>in</strong>en<br />
Täter o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Täter<strong>in</strong> <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Opfer gibt,<br />
besteht unsere Rolle vor allem dar<strong>in</strong>, dem<br />
Opfer e<strong>in</strong>e Stimme zu geben <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Wie<strong>der</strong>gutmachung<br />
für das Opfer e<strong>in</strong>zufor<strong>der</strong>n.<br />
Der Täter o<strong>der</strong> <strong>die</strong> Täter<strong>in</strong> muss <strong>die</strong><br />
Opferperspektive kennenlernen <strong>und</strong> für se<strong>in</strong> o<strong>der</strong> ihr falsches Verhalten verantwortlich<br />
gemacht werden. Diese Verantwortung muss ihm o<strong>der</strong> ihr <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
direkten Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung zugemutet werden. Dabei dürfen ke<strong>in</strong>e Rechtfertigungen<br />
o<strong>der</strong> Verharmlosungen des Täters o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Täter<strong>in</strong> geduldet werden.<br />
Dabei ist zwischen Person <strong>und</strong> Verhalten zu unterscheiden (»Du bist <strong>in</strong> Ordnung,<br />
de<strong>in</strong> Verhalten aber nicht!«). Eventuell können später eigene Opferanteile<br />
<strong>der</strong> Täter<strong>in</strong> o<strong>der</strong> des Täters thematisiert werden. E<strong>in</strong>e eigene klare Haltung<br />
gegenüber dem Konflikt <strong>und</strong> den Personen ist dabei sehr wichtig. E<strong>in</strong>e Wie<strong>der</strong>gutmachung<br />
kann gefor<strong>der</strong>t werden kann, E<strong>in</strong>sicht jedoch nicht. Diese kann<br />
eher zu an<strong>der</strong>en Zeitpunkten durch Spiele, Gespräche, Übungen geför<strong>der</strong>t<br />
werden.<br />
Die Unterscheidung <strong>der</strong> Konfliktarten hilft, <strong>die</strong> eigene Rolle zu f<strong>in</strong>den.<br />
Gr<strong>und</strong>legende Regeln <strong>und</strong> auch Konsequenzen geme<strong>in</strong>sam zu erarbeiten hilft,<br />
e<strong>in</strong> Gruppenklima zu schaffen, <strong>in</strong> dem jede <strong>und</strong> je<strong>der</strong> gleich wichtig ist, e<strong>in</strong><br />
Partizipationsrecht hat <strong>und</strong> zu Wort kommen kann. Jede <strong>und</strong> je<strong>der</strong> soll lernen<br />
können, eigene Wünsche zu äußern, sich <strong>mit</strong> den eigenen Gefühlen ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>zusetzen<br />
<strong>und</strong> auch Aggression <strong>und</strong> Wut Ausdruck zu geben. Dabei sollten<br />
<strong>die</strong> Grenzen immer wie<strong>der</strong> thematisiert <strong>und</strong> geme<strong>in</strong>same Regeln für Grenzüberschreitungen<br />
festgelegt werden.<br />
S<strong>in</strong>nvoll ist <strong>die</strong>s allerd<strong>in</strong>gs nur, wenn Regeln <strong>und</strong> Konsequenzen vere<strong>in</strong>bart<br />
werden, <strong>die</strong> für alle klar s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> auch e<strong>in</strong>gehalten werden können. Vor allem<br />
<strong>die</strong> Mitarbeiter<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Mitarbeiter sollten konsequent auf <strong>der</strong>en E<strong>in</strong>haltung<br />
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