Leitlinien für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der ... - EmK
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5.3.2 Sexuelle Entwicklung<br />
Notwendig für e<strong>in</strong>en sensiblen Umgang<br />
<strong>mit</strong> <strong>die</strong>sem Themenbereich ist das Wissen<br />
um <strong>die</strong> sexuelle Entwicklung von <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>und</strong> darum, was <strong>in</strong> unterschiedlichem<br />
Alter angemessen <strong>und</strong><br />
ganz normal ist.<br />
K<strong>in</strong>dliche Sexualität unterscheidet sich<br />
von Erwachsenensexualität <strong>und</strong> über <strong>die</strong>se<br />
Unterschiede sollten wir uns bewusst se<strong>in</strong>.<br />
Babys <strong>und</strong> Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong><strong>der</strong> erleben <strong>die</strong> S<strong>in</strong>neswahrnehmungen<br />
ihres ganzen Körpers<br />
als lustvoll, empf<strong>in</strong>den Sexualität vor allem<br />
über zärtliche Hautkontakte <strong>und</strong> unterscheiden<br />
noch nicht zwischen Zärtlichkeit, Schmusen <strong>und</strong> genitaler Sexualität,<br />
d.h. ihre Geschlechtsteile beziehen sie <strong>in</strong> ihre ganzheitliche Sexualität <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>,<br />
konzentrieren sich aber nicht darauf. In <strong>die</strong>ser Zeit wird <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>lage für e<strong>in</strong><br />
positives Körpergefühl <strong>und</strong> <strong>die</strong> Entfaltung <strong>der</strong> S<strong>in</strong>ne gelegt. Themen wie Nacktheit,<br />
Nähe <strong>und</strong> Distanz, Festhalten <strong>und</strong> Loslassen, Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Entwicklung e<strong>in</strong>er<br />
Geschlechterrollenidentität (gegen Ende des 2. Lebensjahrs), Spielen <strong>mit</strong><br />
den eigenen Geschlechtsteilen <strong>und</strong> s<strong>in</strong>nliche Erfahrungen spielen <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Zeit<br />
e<strong>in</strong>e wichtige Rolle.<br />
Ab Mitte des 2. Lebensjahrs bekommt <strong>die</strong> Entdeckung <strong>der</strong> eigenen (äußeren)<br />
Genitalien für Mädchen <strong>und</strong> Jungen e<strong>in</strong>e größere Bedeutung. Die lustvolle Aneignung<br />
des Körpers bildet <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>lage e<strong>in</strong>er positiven Körperidentität. Das<br />
differenzierte Benennen <strong>der</strong> Geschlechtsorgane durch <strong>die</strong> Bezugspersonen <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Erlaubnis <strong>der</strong> Erk<strong>und</strong>ung des Körpers s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e ebenso wichtige Voraussetzung<br />
dafür. Selbsterk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Masturbation f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> <strong>der</strong> gesamten K<strong>in</strong>dheit<br />
statt.<br />
Ab ca. 3 Jahren zeigt sich <strong>die</strong>ses Entdecken des eigenen Körpers auch bei den<br />
sogenannten »Doktorspielen« <strong>mit</strong> an<strong>der</strong>en <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>n</strong>. So erk<strong>und</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong> Geschlechtsunterschiede<br />
<strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>samkeiten, begreifen ihr biologisches Geschlecht<br />
<strong>und</strong> lernen ihren Körper bewusst als Quelle von Lustgefühlen kennen.<br />
Mögliche Themen <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Zeit: <strong>die</strong> Körperlichkeit <strong>der</strong> Familienangehörigen,<br />
e<strong>in</strong> angemessener Umgang <strong>mit</strong> <strong>die</strong>ser Entdeckungslust, Schutz <strong>der</strong> Inti<strong>mit</strong>ät<br />
<strong>und</strong> Orte, an denen z.B. Masturbation möglich ist sowie Rollenspiele zu <strong>die</strong>sem<br />
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