Tango Korrupti? - Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag
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Verfassungsschutz seine Auffassung, dass die OK-Beobachtung rechtmäßig<br />
gewesen sei. Am 2.10.2006 verlangt der Datenschutzbeauftragte, die Akten<br />
zu vernichten, falls das zuständige Archiv kein Interesse daran habe.<br />
Am 15.5.2007 beschließt die PKK – abweichend von der Position des<br />
Datenschutzbeauftragten –, dass die Beobachtung der OK in vier von fünf<br />
Fallkomplexen rechtmäßig gewesen sei. Daraus folgt, dass die entsprechende<br />
Aktensammlung verwendet werden darf. Am 25.5.2006 übergibt die PKK<br />
das erste Dossier des Verfassungsschutzes mit Erkenntnissen zur OK-Beobachtung<br />
an den Generalstaatsanwalt.<br />
Es stellt sich <strong>im</strong> weiteren Verlauf<br />
der Übergabe von Unterlagen an<br />
die Staatsanwaltschaft heraus,<br />
dass zuvor <strong>im</strong> Landesamt für Verfassungsschutz<br />
Kopien von Gerichtsakten,<br />
die <strong>im</strong> Zusammenhang<br />
mit den Beobachtungsobjekten<br />
standen, vernichtet worden sind.<br />
Der <strong>Landtag</strong> setzt <strong>im</strong> zweiten Anlauf<br />
mit den St<strong>im</strong>men von <strong>LINKE</strong>N,<br />
FDP und GRÜNEN einen Untersuchungsausschuss ein, den der damalige Ministerpräsident<br />
Milbradt als „Klamauk“ besch<strong>im</strong>pft. Der Leiter der mit der<br />
strafrechtlichen Bearbeitung beauftragten Ermittlungseinheit der Dresdner<br />
Staatsanwaltschaft, Henning Drecoll, spricht schon bald – unmittelbar vor<br />
dem CDU-Landesparteitag – von „heißer Luft“.<br />
Der Ausschuss selbst, dem Akten und Zeugen vorenthalten werden, weil die<br />
Staatsregierung behauptet, der Einsetzungsauftrag des Gremiums sei verfassungswidrig,<br />
kann erst nach über einem Jahr mit der Arbeit beginnen –<br />
dank eines Urteils des Sächsischen Verfassungsgerichtshofes. Das oberste<br />
sächsische Gericht entscheidet, dass die Arbeit dieses Untersuchungsausschusses<br />
<strong>im</strong> öffentlichen Interesse sei.<br />
Wegen dieser mit den St<strong>im</strong>men der CDU <strong>im</strong> Untersuchungsausschuss<br />
durchgesetzten Blockade konnte der Ausschuss nach Einschätzung aller<br />
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