Journal 03-2009 - Kolping Diözesanverband Hildesheim
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<strong>Journal</strong> 3/<strong>2009</strong><br />
gen und gegenseitigem Austausch<br />
von Jugendlichen und<br />
Erwachsenen.<br />
Dieses Jahr erwarten wir mit<br />
Christoph Klose einen Jugendlichen<br />
in Brasilien, der ähnliche<br />
Erfahrungen wie ich sammeln<br />
wird.<br />
Ich finde es sehr interessant,<br />
dass wir seit 30 Jahren eine<br />
Partnerschaft pflegen, aber<br />
die Menschen in Brasilien nur<br />
wenige Vorstellungen über die<br />
Arbeiten der <strong>Kolping</strong>sfamilien<br />
in Deutschland besitzen. Sie<br />
wissen nur wenig über den<br />
Aufwand mit dem die Menschen<br />
hier Spenden für Brasilien<br />
sammeln. Daher glaube<br />
ich, dass meine Erfahrungen<br />
hier sehr wichtig sind für das<br />
gegenseitige Verständnis zwischen<br />
Deutschland und Brasilien<br />
und somit für die Zukunft<br />
der Partnerschaft.<br />
Heute kann ich sagen, dass<br />
es eine sehr große Herausforderung<br />
gewesen ist, eine<br />
vollkommen andere Kultur als<br />
meine eigene zu erleben. Jeden<br />
Tag fühlte ich mich herausgefordert<br />
Neues zu lernen, mit<br />
verschiedenen Menschen und<br />
Mentalitäten zu leben und mich<br />
in ein mir fremdes System und<br />
eine mir fremde Lebensweise<br />
zu integrieren. Es ist eine sehr<br />
schwere, aber dennoch auch<br />
bereichernde und interessante<br />
Aufgabe für mich gewesen. Die<br />
hier gesammelten Erfahrungen<br />
sind sehr wertvoll für meinen<br />
persönlichen und beruflichen<br />
Lebensweg.<br />
Als ich im Jahr 2005 zum ersten<br />
Mal hier in Deutschland<br />
war, war mein erster Eindruck,<br />
dass Deutschland und Brasilien<br />
zwei vollkommen unterschiedliche<br />
Welten sind. Aber<br />
in dieser kurzen Zeit konnte ich<br />
10<br />
Diözesan-<br />
Tischtennis-<br />
Meisterschaften<br />
1. August <strong>2009</strong><br />
Mehrzweckhalle Hönnersum<br />
nur einen kleinen Eindruck von<br />
Deutschland gewinnen. Besonders<br />
beeindruckt hat mich,<br />
dass die Deutschen ihr Land<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg so<br />
schnell wieder aufgebaut und<br />
Deutschland zu einem starken<br />
und modernen Land gemacht<br />
haben.<br />
Während meines Jahres hier in<br />
Deutschland konnte ich die Unterschiede<br />
zwischen Deutschland<br />
und Brasilien wirklich<br />
kennen lernen, die weit mehr<br />
sind als bloß die Strukturen der<br />
Länder. Wir Brasilianer erleben<br />
in unserem Land große soziale<br />
Ungerechtigkeiten. Dennoch<br />
haben wir ein starkes Bedürfnis<br />
nach Gemeinschaft, was meiner<br />
Ansicht nach in unserem<br />
Temperament begründet ist.<br />
In Deutschland sind die Menschen<br />
viel mehr auf ihre eigene<br />
Persönlichkeit ausgerichtet.<br />
Daher hatte ich hier zunächst<br />
Probleme mich an die Distanz<br />
zwischen den Menschen zu gewöhnen.<br />
Vor allem das Leben in<br />
einer Familie und der Umgang<br />
mit den Nachbarn sind total unterschiedlich.<br />
In Brasilien sind<br />
Eine Mannschaft besteht aus vier Spielern<br />
– Mindestalter 14 Jahre – gemischte Mannschaften<br />
Damen/Herren sind möglich, der<br />
Turnierbeginn am Samstag dem 01.08.09<br />
sowie eine vielleicht erforderliche Gruppeneinteilung<br />
der Mannschaften wird nach<br />
Anmeldeschluss schriftlich oder per Mail<br />
mitgeteilt.<br />
die Menschen viel spontaner<br />
als hier. Beispielsweise muss<br />
man sich mit seinen Freunden<br />
nicht unbedingt verabreden,<br />
man geht einfach hin.<br />
In den zwischenmenschlichen<br />
Beziehungen in Deutschland<br />
konnte ich aber auch Erfahrungen<br />
sammeln, die ich aus<br />
Brasilien noch nicht kannte,<br />
die kontrovers zu dem sind,<br />
was ich vorher gesagt habe.<br />
Ich erlebte zum ersten Mal ein<br />
liebevolles Verhältnis zwischen<br />
Vätern und ihren Kindern. Es<br />
beeindruckt mich, wie hier in<br />
Deutschland die Aufgaben zwischen<br />
Vätern und Müttern verteilt<br />
sind und dass viele auch<br />
gemeinsam gelöst werden.<br />
In den vergangenen Monaten<br />
hatte ich auch die Möglichkeit<br />
andere europäische Länder<br />
kennen zu lernen und konnte<br />
daher auch erfahren, was wirklich<br />
typisch deutsch ist, z.B.<br />
als Fußgänger an einer roten<br />
Ampel stehen zu bleiben oder<br />
dass alles immer sehr sauber<br />
ist.<br />
Abschließend kann ich nun mit<br />
Sicherheit sagen, dass dieses<br />
eine Jahr, welches im Juni endet,<br />
viele meiner ursprünglichen<br />
Vorstellungen von <strong>Kolping</strong><br />
und von Deutschland verändert<br />
hat. Ich lernte neue Gefühle<br />
und Vorstellungen über eine<br />
mir vollkommen fremde Welt.<br />
Doch trotz aller Unterschiede<br />
eint uns der Wunsch nach einer<br />
besseren Welt im Sinne<br />
Adolph <strong>Kolping</strong>s.<br />
Wenn ihr diese Zeilen lest, bin<br />
ich schon wieder in meiner brasilianischen<br />
Heimat – aber ein<br />
Teil von mir ist bei euch.<br />
CIAO<br />
Ana Clara de Moura Gomes<br />
Anmeldungen bitte<br />
schriftlich oder per Mail bis zum<br />
20.07.<strong>2009</strong> an Franz Glomm,<br />
Katharinenstraße 9, 31177 Harsum<br />
Mail: fglomm@t-online.de<br />
Bitte Kontaktperson benennen!