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Erzeugung intensiver hochpolarisierter Elektronenstrahlen mit hoher ...

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1. Die Quelle spinpolarisierter Elektronen am MAMI-Beschleuniger<br />

der hohen Komponentendichte diffizilen Vorgangs wurde von V. Tioukine geleistet [34].<br />

Nach dem Einbau des Filters wurde ein weiterer Effekt beobachtet, der zu einer spinwinkelabhängigen<br />

Strahlablage in der Größenordnung von Millimetern und Winkelablenkungen<br />

von einigen Millirad bei voller Spindrehung führt. Als Erklärung für diesen Effekt<br />

bietet sich der Randfeldverlauf an, der in Abbildung 1.6 <strong>mit</strong> einem Computersimulationsprogramm<br />

9 berechnet worden ist. Offensichtlich ist das Verhältnis von magnetischem<br />

zu elektrischem Feld im Randbereich nicht konstant, so dass die Gleichgewichtsbedingung<br />

1.10 dort nicht erfüllt ist. Dies resultiert aus der konstruktiven Notwendigkeit<br />

die elektrischen Feldplatten in den Magneten zu integrieren. So<strong>mit</strong> ist die magnetische<br />

Apertur ( ”<br />

Gapweite“) größer als die elektrische, was sich in einem weiter auslaufenden<br />

magnetischen Randfeld bemerkbar macht. Daher wird der Strahl zunächst vom B-Feld<br />

abgelenkt und dann vom E-Feld zurückgebogen.<br />

Der resultierende Strahlversatz wurde von [32] berechnet und zwar zu<br />

DM 2 Δx = I − D2 E<br />

rand . (1.17)<br />

R<br />

Wobei D M ,D E die Gapweiten des Magneten (6 cm) und der elektrischen Feldplatten<br />

(4 cm) sind. R ist der Krümmungsradius des Teilchens im gegebenen B-Feld (16 cm bei<br />

90 Grad Spindrehung). Die in Abbildung 1.4 sichtbare Vergrößerung von D E am Rand<br />

des Kondensators dient dort also nicht nur zur Erhöhung der Hochspannungsfestigkeit,<br />

sondern minimiert auch den Zähler in der Beziehung 1.17. Für einen Randfeldverlauf<br />

ohne Feldbegrenzung ist die Konstante I rand von der Größenordnung 1, wo<strong>mit</strong> man<br />

hier je nach Spinwinkel einen Strahlversatz Δx zwischen 0 und 2 cm erhalten würde.<br />

Die Randfelder müssen daher begrenzt werden, was in unserem Fall durch eine Kurzschlussplatte<br />

aus Armco-Eisen ( End Plates“ in Abbildung 1.4) geschieht. So<strong>mit</strong> wird<br />

”<br />

die Feldstärke von B und E innerhalb ca. einer Länge D E außerhalb der effektiven Feldgrenze<br />

auf vernachlässigbar kleine Werte abgesenkt. Eine numerische Berechnung der<br />

Elektronenbahnen im so gegebenen Feldverlauf führt auf Ablagen und Ablenkwinkel der<br />

oben genannten Größe. Dies ist qualitativ im Einklang <strong>mit</strong> dem beobachteten Strahlversatz<br />

auf dem in Abbildung 1.4 gezeigten Leuchtschirm. Hinter dem Filter ist eine<br />

Kompensation der Ablage und des Knicks durch zwei Korrekturmagnete ( Wedler“) ”<br />

notwendig, um den Strahl wieder auf die Sollbahn zu zentrieren. Diese Prozedur ist in<br />

der Praxis leicht durchführbar.<br />

Der Wienfilter besitzt Nichtlinearitäten (Bildfehler), die unter anderem durch die nicht<br />

hinreichend symmetrische Feldverteilung zwischen Kurzschlussplatte und homogenem<br />

Teil ausgelöst werden. Diese zeigen sich sowohl in der Computersimulation als auch in<br />

der Praxis, wenn Ablagen des Strahls von der Symmetrieachse von mehr als 3-4 Millimetern<br />

zugelassen werden. In unserem Fall ist der Strahl jedoch auf wenige Zehntel<br />

Millimeter genau auf die Sollbahn zentriert und es kommen wegen der kleinen E<strong>mit</strong>tanz<br />

auch keine großen Abweichungen von dieser Bahn vor. Die Messungen bei verschiedenen<br />

Spindrehwinkeln (Abb. 1.7) zeigen daher keine nennenswerte Vergrößerung der E<strong>mit</strong>tanzfläche.<br />

Erfreulich ist weiterhin die nur geringe Veränderung der Ellipsenparameter<br />

9 Firma Vector Fields, Programmpaket ”<br />

Opera-3-d“, Elektro- und Magnetostatisches Modul ”<br />

Tosca“.<br />

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