agazin - Kreiskrankenhaus Mechernich
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AGAZIN Was macht 02<br />
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Sekretärin Martina Kaiser (li), Gesine Schüler-Bystrich, Ärztin für Neurologie, und Claudia Wasmer-Wörmann, Dipl. Sprachheilpädagogin.<br />
ist eine sehr schöne Zusammenarbeit,<br />
vorwiegend für körperlich Behinderte,<br />
aber nicht nur“, erläutert Dr. Hellmann-<br />
Mersch.<br />
Neben der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin<br />
arbeitet das SPZ auch mit<br />
den zuweisenden Kinderärzten sehr<br />
gut zusammen. Auf Kreisebene gibt es<br />
Gespräche, das Thema „frühe Hilfen“<br />
stärker zu etablieren. „Hier könnte es<br />
zukünftig eine Art Screening in der<br />
Geburtsklinik geben, damit man für<br />
Mütter mit Risiken – jung, alleinerziehend,<br />
wenig soziale Kontakte – ein<br />
strukturiertes Vorgehen hat, um<br />
Hilfe anzubieten, zusammen mit dem<br />
Jugendamt und den Kinderärzten.<br />
Wir sollten einfach ein bisschen mehr<br />
Augenmerk darauf legen. Wir sehen<br />
hier die Kinder ab zwei, drei Jahren<br />
mit Entwicklungsauffälligkeiten, einer<br />
schwierigen Eltern-Kind-Interaktion. Da<br />
ist einfach schon vieles passiert“, erklärt<br />
Dr. Hellmann-Mersch ihre Vision. Ein<br />
Traum von ihr wäre auch ein „richtiges“<br />
Zentrum zur umfassenden Betreuung<br />
entwicklungsgestörter behinderter<br />
Kinder in der Eifel. Derzeit nehmen<br />
viele Eltern, insbesondere Jugendlicher,<br />
Fahrten nach Köln und Bonn auf sich.<br />
„Die jüngeren Kinder kommen hierher,<br />
die älteren sind oftmals bereits angebunden<br />
und wechseln dann nicht mehr.<br />
In diesem Zusammenhang setze ich<br />
mich auch für eine noch engere Zusammenarbeit<br />
mit den Förderschulen ein.“<br />
Kindheit früher und heute<br />
Frau Dr. Hellmann-Mersch beobachtet<br />
kritisch, wie sich die Umwelt für Kinder<br />
verändert hat. Früher traf man sich<br />
zum Spielen auf der Straße, das ist in<br />
den letzten Jahren sehr stark zurückgegangen.<br />
Gewichtsprobleme und Fernsehkonsum<br />
haben hingegen deutlich<br />
zugenommen. Für die Jugendlichen ist<br />
es in der Eifel oftmals schwierig, da vor<br />
der eigenen Haustüre nicht viel stattfindet.<br />
„Wenn sie nicht mobil sind, sitzen sie<br />
oft die ganzen Ferien zuhause, wenn die<br />
Eltern sie nicht fahren können. Da gibt<br />
es vielleicht fünf Jugendliche im gleichen<br />
Alter und man versteht sich nur<br />
mit einem gut. Auch das Sportangebot<br />
ist deutlich eingeschränkt, oder man<br />
muss weit fahren, was vielen Familien<br />
nicht möglich ist.“<br />
Kleine und große Erfolge<br />
Gefragt nach einer Anekdote zu einem<br />
besonderen Patienten, muss Frau Dr.<br />
Hellmann-Mersch etwas überlegen.<br />
Schließlich erzählt sie von einem<br />
Jungen, der sich bis in die zweite Klasse<br />
eingekotet hat. „Das ist ja ein schwieriges<br />
Thema, ich habe der Mutter dann<br />
geraten, den Druck rauszunehmen.“ Etwas<br />
später wurde ihr von einer Kollegin<br />
berichtet, dass der Junge sein Problem<br />
überwunden hat. Begründet hatte er<br />
dies damit, dass Frau Dr. Hellmann-<br />
Mersch ihm gesagt habe, er solle das<br />
Einkoten lassen und auf die Toilette ge-<br />
Ulrike Strang, Dipl. Psychologin und Psych. Psychotherapeutin und Oberärztin Dr. med.<br />
Waltraud Stening-Belz, Ärztin für Kinder- und Jugendmedizin, besprechen Fälle.<br />
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