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Vergleich zweier Schwellwertalgorithmen zur Wolkendetektion in ...

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5.3. ANWENDUNG VON WOLKENFREIEN REFLEKTANZEN<br />

Auällig ist die groÿe Anzahl von roten Pixeln über dem Groÿraum der britischen<br />

Inseln. Diese Pixel wurden von der EUMETSAT-Wolkenmaske zu ke<strong>in</strong>em der Messzeitpunkte<br />

als unbewölkt klassiziert. E<strong>in</strong>e dauerhafte Fehlklassikation durch die Wolkenmaske<br />

lässt sich ausschlieÿen, weil bei der Verwendung von noch mehr Zeitschritten<br />

die Anzahl der roten Pixel <strong>in</strong> dieser Region abnimmt. Daraus lässt sich schlussfolgern,<br />

dass die Ursache für diese Daten das stetige Vorhandense<strong>in</strong> von Wolken während<br />

den Messungen war. Das Wetter Groÿbritanniens wird <strong>in</strong> der Regel von Tiefdrucksystemen<br />

bestimmt. Deshalb herrscht dort sehr wechselhaftes Wetter mit viel<br />

Wolken und Niederschlag. Die durchschnittliche Zahl an jährlichen Sonnensche<strong>in</strong>stunden<br />

beträgt <strong>in</strong> Irland beispielsweise nur e<strong>in</strong> Drittel der theoretisch möglichen (Pallé<br />

und Butler (2001)). An der Westküste fällt diese Zahl noch niedriger aus. Auch im<br />

Südwesten von Norwegen existieren e<strong>in</strong>ige rote Pixel. Die Ursache dafür s<strong>in</strong>d konvektive<br />

Wolken, die bei westlichen Strömungen an der Westseite der Skanden entstehen.<br />

Bei genauerer Betrachtung fallen vere<strong>in</strong>zelte rote Pixel über Land, an den Grenzen<br />

zu Meeresächen, auf. Vor allem an den südfranzösischen, spanischen und nordafrikanischen<br />

Küstenregionen häufen sich diese Punkte. Weil der Bedeckungsgrad <strong>in</strong> diesen<br />

Gebieten normalerweise eher ger<strong>in</strong>g ist, könnten dafür Fehlklassikationen der Wolkenmaske<br />

an den Grenzen zwischen Land und Ozean verantwortlich se<strong>in</strong>. Bei Mittelung<br />

über deutlich mehr Zeitschritte sche<strong>in</strong>en diese vermutlichen Fehler jedoch zu verschw<strong>in</strong>den.<br />

E<strong>in</strong> anderer möglicher Auslöser für die roten Pixel könnten Küstenkonvektionsprozesse<br />

se<strong>in</strong>. Solche Prozesse ereignen sich im Frühl<strong>in</strong>g und Frühsommer, wenn das<br />

Meer noch kühl ist und sich die Landoberäche durch Sonnene<strong>in</strong>strahlung langsam<br />

aufheizt. Dabei kommt es bei zunehmender Sonnene<strong>in</strong>strahlung im Tagesverlauf zu<br />

e<strong>in</strong>em Anstieg der turbulenten Grenzschicht über Land. Als Folge davon entstehen<br />

ache, konvektive Wolken, die meist nur über Land <strong>in</strong> Küstennähe existieren (Dacre<br />

et al. (2007)). Allerd<strong>in</strong>gs ist die Schwellwertbestimmung an den Übergangsstellen zwischen<br />

Land und Meer sehr empndlich auf kle<strong>in</strong>e Veränderungen der Küstenl<strong>in</strong>ien<br />

wie z. B. Ebbe und Flut, weshalb dieses Merkmal <strong>in</strong> der Arbeit nicht näher untersucht<br />

wurde.<br />

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