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impuls - Soziale Arbeit - Berner Fachhochschule

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schen zwei Staaten, um fundierte Fakten<br />

für eine fachliche Diskussion bereitzustellen.<br />

Die Analyse zeigt, dass sich die<br />

Schweiz klarer für die Bewältigung der<br />

Problematik von Armut trotz Erwerbsarbeit<br />

einsetzt als das Vereinigte Königreich von<br />

Grossbritannien und Nordirland. In diesem<br />

scheint die Problematik eher ein akzeptierbarer<br />

Zustand zu sein. Interessant für die<br />

Schweiz sind der dort gesetzlich verankerte<br />

Anspruch, <strong>Arbeit</strong>geber um eine Flexibilisierung<br />

der <strong>Arbeit</strong>sbedingungen zu<br />

ersuchen und die Entkoppelung staatlicher<br />

Unterstützung für von Armut-trotz-<br />

Erwerbsarbeit-Betroffene von Sozialhilfeleistungen.<br />

Dabei muss jedoch vermieden<br />

werden, staatliche Sicherungssysteme in<br />

diverse Einzelleistungen aufzuteilen; wie<br />

dies im Vereinigten Königreich der Fall ist.<br />

Magdalena Hunziker-Walser<br />

Bewährungshilfe – <strong>Soziale</strong><br />

<strong>Arbeit</strong> im Justizvollzugssystem<br />

Eine qualitative Studie zu den<br />

gesetzlichen Grundlagen<br />

und deren Umsetzung am Beispiel<br />

des Kantons Bern<br />

Der Stellenwert und die Funktionen der<br />

Bewährungshilfe haben sich in den vergangenen<br />

Jahren beträchtlich verändert:<br />

einerseits durch die revidierten gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen des Schweizerischen<br />

Strafgesetzbuches, welche das<br />

Strafensystem umgestalteten und den<br />

Auftrag der Bewährungshilfe neu definierten<br />

und damit einhergehend neue Entscheidungsstrukturen<br />

im Justizsystem<br />

schafften; andererseits durch den gewachsenen<br />

Druck aus Politik und Öffentlichkeit,<br />

der nach einem verstärkten Beitrag für<br />

die öffentliche Sicherheit verlangte.<br />

Die Master-Thesis befasst sich mit den<br />

gesetzlichen Strukturen und der Ausgestaltung<br />

der Praxis der Bewährungshilfe<br />

des Kantons Bern aus der Perspektive von<br />

Expertinnen und Experten. Die evaluative<br />

Bestandesaufnahme diente der Überprüfung,<br />

ob mit den rechtlichen Vorgaben des<br />

Schweizerischen Strafgesetzbuches die<br />

Voraussetzungen für eine effektive Umsetzung<br />

des Leistungs- resp. Resozialisierungsauftrages<br />

der Bewährungshilfe gegeben<br />

sind. Auf Basis von leitfadengestützten<br />

Interviews mit elf Fachpersonen aus dem<br />

Justizsystem wurde eine Interpretation und<br />

Bewertung der rechtlichen Bestimmungen<br />

und ihrer Umsetzungspraxis vorgenommen<br />

sowie das Verständnis von der Bewährungshilfe<br />

bezüglich ihrer Rolle und Funktionen<br />

im Justizvollzugssystem rekonstruiert.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass die gesetzlichen<br />

Grundlagen im Grossen und Ganzen<br />

wenig zur Umsetzung eines mit den beteiligten<br />

Disziplinen abgestimmten Gesamtkonzeptes<br />

beitragen. Die Erwartungen an<br />

die Bewährungshilfe und die Zuweisungen<br />

ihres Stellenwertes im justiziellen System<br />

werden wesentlich durch die individuellen<br />

Problem- und interventionsstrategischen<br />

Verständnisse der Expertinnen und Experten<br />

gesteuert. Die Fallkoordination an den<br />

entscheidenden Schnittstellen zwischen<br />

den auftraggebenden Instanzen und<br />

der Bewährungshilfe wird zudem durch<br />

divergierende Gesetzesinterpretationen<br />

erschwert. Die Resultate verweisen auf die<br />

Notwendigkeit der Einführung weiterer<br />

Standards auf inhaltlicher und prozessualer<br />

Ebene. Eine deutlichere Profilierung der<br />

Bewährungshilfe und die stärkere Einbettung<br />

ihres Auftrages in die Zielsetzungen<br />

des Justizvollzugssystems könnten durch<br />

präzisere Bestimmungen auf der gesetzlichen<br />

Ebene wesentlich gefördert werden.<br />

Simone Gaberell<br />

Schulsozialarbeiterische<br />

Beratung bei vermuteter<br />

Kindeswohlgefährdung<br />

Schulsozialarbeit erfasst Kindesgefährdungen;<br />

das ist nicht nur eine strategische<br />

Absicht des Bundesrats, sondern wird<br />

durch aktuelle Forschung bestätigt. Dabei<br />

agiert sie in einem rechtlichen Graubereich,<br />

ein geklärter und verbindlicher Auftrag<br />

fehlt. Im theoretischen Teil der Master-<br />

Thesis wurden die für die Risikoerfassung<br />

der Schulsozialarbeit rechtlichen und<br />

institutionellen Bedingungen, sowie psychologisches<br />

Grundwissen zu Kindeswohlgefährdung<br />

dargestellt. Anhand von neun<br />

Interviews mit von Gefährdung betroffenen<br />

Kindern wurde schliesslich die Wirkung<br />

schulsozialarbeiterischer Beratung in<br />

Gefährdungssituationen untersucht. Die<br />

Ergebnisse zeigen eindrücklich, dass die<br />

Kinder Entlastung, Problemklärung und<br />

Ich-Stärkung erfahren. Zudem leistet die<br />

Beratung einen Beitrag zu ihrer Integration<br />

innerhalb der Schule und fördert die Beteiligung<br />

der Kinder an ihren zivilrechtlichen<br />

Verfahren. Da die Befragten über<br />

starke Angstgefühle berichten, erscheint<br />

eine kindspezifische Beratungsmethodik in<br />

der Risikoerfassung unabdingbar. Der<br />

Studie wurde ein Gesprächsleitfaden beigefügt,<br />

der den Schulsozialarbeitenden<br />

als Unterstützung dient. Das Potenzial der<br />

Schulsozialarbeit in der Erfassung von<br />

Kindesgefährdungen wurde zwar empirisch<br />

bestätigt, in der Praxis wird es bislang<br />

aber kaum ausgeschöpft. Im Fazit der<br />

Master-Thesis wird daher vorgeschlagen<br />

im Kindesschutz opferbezogener vorzugehen<br />

und Schul sozialarbeit in die Kindesschutzverfahren<br />

einzubeziehen.<br />

Eingabe von Forschungsund<br />

Projektideen<br />

für Master-Studierende<br />

Sie haben eine Forschungs- oder<br />

Projektidee, die Sie gerne bearbeitet<br />

haben möchten?<br />

Die Studierenden des Masterstudiengangs<br />

in <strong>Soziale</strong>r <strong>Arbeit</strong> sind interessiert<br />

daran, Forschungen und Projekte aus<br />

der Praxis in ihr Studium zu integrieren<br />

und die Ergebnisse der Praxis zur Verfügung<br />

zu stellen.<br />

Rahmenbedingungen der<br />

Forschungs- und Projektideen<br />

Die Forschungs- und Projektideen können<br />

die Entwicklung eines Programms<br />

oder eines Konzeptes umfassen. Die<br />

Bearbeitung einer theoretischen Fragestellung<br />

durch eine Analyse des Fachdiskurses<br />

oder durch eine eigene kleine<br />

empirische Untersuchung ist ebenso<br />

möglich.<br />

Für die Bearbeitung einer Forschungsoder<br />

Projektidee kann mit einer <strong>Arbeit</strong>sleistung<br />

von bis zu 500 Stunden<br />

pro Studentin oder Student gerechnet<br />

werden.<br />

Weitere Informationen<br />

www.masterinsozialerarbeit.ch/<br />

projekteingaben<br />

Bieri Jonas<br />

Sozialhilfebezügerinnen wieder integriert.<br />

Durch Programm integrierte Personen im<br />

ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt. Eine qualitative<br />

Standortbestimmung<br />

Birk Anne<br />

Kooperation im interdisziplinären Team.<br />

Förderliche und hinderliche Faktoren<br />

der Kooperation am Beispiel des Behandlungszentrums<br />

Janus in Basel<br />

Güdel Heike<br />

Bedingungen für professionelles Handeln<br />

in der Sozialhilfe angesichts der Etablierung<br />

des Aktivierungsparadigmas<br />

Kostadinov Jeannine<br />

Die Transnationalisierung der <strong>Soziale</strong>n<br />

<strong>Arbeit</strong> – <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> in transnationalen<br />

Non-Government Organisationen<br />

BFH <strong>impuls</strong> Januar 2013<br />

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