Nationaler Aktionsplan der Bundesregierung - Bundesministerium ...
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• die Grundgesetzän<strong>der</strong>ung bzw. -erweiterung<br />
im Artikel 3: „Niemand darf wegen seiner<br />
Behin<strong>der</strong>ung benachteiligt werden“ (im<br />
Jahr 1994)<br />
• ein eigenes Gesetzbuch für die Rehabilitation<br />
und Teilhabe von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />
– dem Neunten Buch<br />
Sozialgesetzbuch (SGB IX) (im Jahr 2001)<br />
• die Verabschiedung eines Behin<strong>der</strong>tengleichstellungsgesetzes<br />
(im Jahr 2002)<br />
und <strong>der</strong> korrespondierenden landesrechtlichen<br />
Regelungen.<br />
Zudem trat im Jahr 2006 das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz<br />
in Kraft. Es schützt Menschen<br />
im Arbeitsleben und Zivilrechtsverkehr<br />
vor Benachteiligungen nicht nur auf Grund einer<br />
Behin<strong>der</strong>ung, son<strong>der</strong>n auch auf Grund <strong>der</strong> Rasse<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> ethnischen Herkunft, des Geschlechts,<br />
<strong>der</strong> Religion o<strong>der</strong> Weltanschauung, des Alters<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> sexuellen Identität.<br />
Mo<strong>der</strong>ne Politik für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />
in Deutschland zeigt sich auch darin,<br />
dass die Nutzungsmöglichkeiten <strong>der</strong> Internationalen<br />
Klassifikation <strong>der</strong> Funktionsfähigkeit,<br />
Behin<strong>der</strong>ung und Gesundheit (ICF) <strong>der</strong><br />
Weltgesundheitsorganisation (WHO) kontinuierlich<br />
fortentwickelt werden.<br />
3 Quelle: Mikrozensus 2009<br />
Zahlen – Daten – Fakten<br />
Teilhabe und Selbstbestimmung sind nicht<br />
nur eine Frage von Gesetzen und Finanzmitteln:<br />
Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen werden<br />
bis heute entgegen Recht und Gesetz immer<br />
wie<strong>der</strong> eingeengt, benachteiligt und diskriminiert.<br />
Das geschieht schon, wenn sie ausschließlich<br />
über Beeinträchtigungen, Einschränkungen<br />
und Defizite wahrgenommen<br />
werden. In <strong>der</strong> Folge werden ihnen häufig<br />
mitmenschlicher Respekt und Achtung versagt.<br />
Sie werden in ihrer Entwicklung und<br />
<strong>der</strong> Entfaltung eigener Möglichkeiten eingeschränkt<br />
und in ihrer Würde verletzt. Unwissenheit,<br />
Ignoranz und Intoleranz sind die<br />
Gründe dafür.<br />
Betroffen ist nicht nur eine kleine Min<strong>der</strong>heit<br />
<strong>der</strong> Bürgerinnen und Bürger in Deutschland –<br />
im Gegenteil: Etwa 9,6 Millionen Menschen<br />
(2009) leben mit einer festgestellten Behin<strong>der</strong>ung<br />
– das sind mehr als 11,7 Prozent aller<br />
Bürgerinnen und Bürger 3 . Etwa 7,1 Millionen<br />
Menschen haben eine Schwerbehin<strong>der</strong>ung,<br />
also einen anerkannten Grad <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung<br />
von 50 und mehr. Etwas mehr als die<br />
Hälfte <strong>der</strong> schwerbehin<strong>der</strong>ten Menschen (52<br />
Prozent) sind Männer.<br />
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