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V2B3 Partielle Differentialgleichungen und Funktionalanalysis

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(abgeschlossene Mengen sind genau die Mengen, die bzgl. Limites abgeschlossen sind). Beweis:<br />

Übung. Aus dieser Bemerkung folgt, dass in metrischen Räumen der Abschluss von A ⊂ X<br />

durch<br />

A = {x ∈ X : ∃ (x n ) n∈N Folge in A mit x n → x als n → ∞}<br />

gegeben ist. Deswegen ist A ⊂ X auf metrischen Räumen genau dann dicht, wenn<br />

∀ x ∈ X, ∃ (x n ) n∈N Folge in A mit x n → x als n → ∞ .<br />

Auch der Begriff von Stetigkeit kann für metrische Räume durch Konvergenz von Folgen<br />

ausgedrückt werden. Seien (X, d 1 ), (Y, d 2 ) zwei metrische Räume. Dann ist die Funktion f :<br />

X → Y stetig in x ∈ X genau dann, wenn<br />

(x n ) n∈N Folge in X mit x n → x ⇒ f(x n ) → f(x).<br />

f : X → Y ist genau dann stetig, wenn f in jedem Punkt x ∈ X stetig ist.<br />

Während es immer möglich ist, eine Topologie auf einem metrischen Raum zu definieren,<br />

ist es nicht immer möglich, auf einem topologischen Raum eine Metrik so zu definieren, dass die<br />

induzierte Topologie mit der ursprünglichen Topologie übereinstimmt. Nicht alle Topologien<br />

sind metrizierbar. Zum Beispiel ist es klar, dass Topologien, die aus einer Metrik induziert<br />

werden, immer Hausdorff sind (wenn x, y ∈ X, mit x ≠ y, dann d(x, y) > 0 <strong>und</strong> B d(x,y)/3 (x) ∩<br />

B d(x,y)/3 (y) = ∅). Also jede Topologie, die nicht Hausdorff ist, kann nicht metriziert werden.<br />

Zum Beispiel, die Topologie<br />

τ = {U ⊂ R : U = ∅ oder U c ist abzählbar}<br />

auf X = R ist nicht Hausdorff <strong>und</strong> also nicht metrizierbar. Eine andere Eigenschaft von<br />

Topologien, die aus Metriken induziert werden, ist, dass jeder Punkt eine abzählbare Umgebungsbasis<br />

besitzt (das ist der Gr<strong>und</strong>, warum der Konvergenzbegriff in metrischen Räumen,<br />

im Gegensatz zu allgemeinen topologischen Räumen, die Topologie charakterisiert). Die Frage,<br />

wann eine Topologie metrizierbar ist, ist eine schwierige Frage, die wir nicht weiter untersuchen<br />

möchten (ausser der Hausdorff Bedingung <strong>und</strong> der Existenz einer abzählbaren Umgebungsbasis<br />

in jedem Punkt, ist auch eine gewisse lokale Kompaktheit, die man als Parakompaktheit<br />

bezeichnet, notwending, um eine Topologie zu metrizieren).<br />

Definition 1.2.2. Sei (X, d) ein metrischer Raum. Eine Folge (x n ) in X heisst Cauchy, falls<br />

d(x n , x m ) → 0 as n, m → ∞. Jede konvergente Folge ist offensichtlich Cauchy. Der metrische<br />

Raum (X, d) heisst vollständig, falls jede Cauchy-Folge konvergent ist.<br />

Beispiel: Q mit d(x, y) = |x − y| ist nicht vollständig. R ist vollständig (es ist als die<br />

Vervollständigung von Q definiert; wir diskutieren später Vervollständigungen von normierten<br />

( ∑n<br />

) 1/2<br />

Räumen). C, mit d(x, y) = |x − y|, ist vollständig. R n , C n , mit d(x, y) =<br />

j=1 |x i − y i | 2<br />

sind auch vollständig.<br />

Bemerke, dass die Cauchy Bedingung sinnlos in allgemeinen topologischen Räumen ist.<br />

Man braucht die metrische Struktur, um den Begriff Vollständigkeit zu definieren.<br />

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