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V2B3 Partielle Differentialgleichungen und Funktionalanalysis

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Die Behauptung folgt, weil lim sup r→∞ ‖x r − x n ‖ p p zu Null konvergiert, als n → ∞ (das<br />

folgt einfach aus der Cauchy Bedingung). Das beendet den Beweis der Tatsache, dass<br />

l p (K) vollständig ist.<br />

Vervollständigung von normierten Räumen: Vollständigkeit ist sehr nützlich um<br />

Analysis zu machen. Es ist kein Zufall, dass man immer R statt Q betrachtet! Bemerke, dass<br />

R als die Vervollständigung von Q definiert wird. Ähnlicherweise ist es sehr nützlich, ein<br />

Rezept zu haben, um beliebige normierte Räume zu vervollständigen.<br />

Definition 1.3.3. Es sei (X, ‖·‖) ein normierter Raum. Eine Vervollständigung von (X, ‖·‖)<br />

ist ein Tripel (Y, ‖·‖ Y , φ) wobei (Y, ‖·‖ Y ) ein Banachraum ist <strong>und</strong> φ : X → Y eine isometrische<br />

lineare Abbildung, mit φ(X) = Y .<br />

Theorem 1.3.4. Jeder normierte Raum (X, ‖ · ‖) hat eine Vervollständigung. Die Vervollständigung<br />

ist bis auf einen linearen isometrischen Isomorphismus eindeutig bestimmt.<br />

Beweis. Wir konstruieren die Vervollständigung explizit. Am Ende zeigen wir seine Eindeutigkeit.<br />

Sei C X die Menge aller Cauchy-Folgen auf X. C X ist in natürlicher Weise ein K-<br />

Vektorraum (wir nehmen an, X ist ein K-Vektorraum) mit den folgenden Operationen. Für<br />

x = (x n ) n∈N , y = (y n ) n∈N ∈ C X <strong>und</strong> λ ∈ K definieren wir<br />

x + y = (x n + y n ) n∈N ,<br />

λx = (λx n ) n∈N<br />

Wir definieren den linearen Unterraum N X ⊂ C X aller Nullfolgen auf X:<br />

N X = {x = (x n ) n∈N ∈ C X : x n → 0 als n → ∞}<br />

Wir definieren jetzt Y := C X /N X als den Quotientenraum von C X , bzgl. der Equivalenzrelation<br />

x ∼ y :⇔ x − y ∈ N X . Y ist also der Raum aller Equivalenzklassen<br />

[x] = {˜x = (˜x n ) n∈N : x n − ˜x n → 0 als n → ∞}<br />

(Wir identifizieren Folgen, deren Differenz nach Null konvergiert). Y ist natürlicherweise ein<br />

K-Vektorraum, mit [x] + [y] = [x + y] <strong>und</strong> λ[x] = [λx]. Wir führen jetzt eine Norm auf Y ein.<br />

Dazu definieren wir die Funktion p : C X → [0, ∞) durch<br />

Bemerke hier, dass, für x = (x n ) n∈N ∈ C X ,<br />

p(x) = lim<br />

n→∞<br />

‖x n ‖ falls x = (x n ) n∈N . (1.2)<br />

|‖x k ‖ − ‖x l ‖| ≤ ‖x k − x l ‖ → 0<br />

als l, k → ∞. Deswegen ist der Limes in (1.2) wohldefiniert. Wir definieren dann ‖[x]‖ Y :=<br />

p(x), <strong>und</strong> wir behaupten ‖ · ‖ Y definiert eine Norm auf Y . Erstens, ‖ · ‖ Y ist wohldefiniert,<br />

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