V2B3 Partielle Differentialgleichungen und Funktionalanalysis
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Für f ∈ ˜L ∞ (Ω, dµ) setzen wir<br />
‖f‖ ∞ := inf{K > 0 : |f(x)| < K fast überall}<br />
‖f‖ ∞ wird als “essential supremum” von f auf Ω bezeichnet. Auch hier ist ‖ · ‖ ∞ keine Norm<br />
auf ˜L ∞ (Ω, dµ). So definieren wir:<br />
L ∞ (Ω, dµ) := ˜L ∞ (Ω, dµ)/ ∼ = {[f] : f ∈ ˜L ∞ (Ω, dµ)} (2.13)<br />
(L ∞ (Ω, dµ), ‖ · ‖) ist dann ein normierter Raum.<br />
Aus diesen Definitionen folgt, dass die Elemente von L p (Ω), 1 ≤ p ≤ ∞ keine Funktionen<br />
sind, sondern Äquivalenzklassen von Funktionen. Trotzdem werden wir oft von Funktionen<br />
f ∈ L p (Ω) sprechen. Dabei meinen wir aber, dass f ein Repräsentant einer Äquivalenzklasse<br />
in L p (Ω) ist.<br />
Wir müssen noch die Dreiecksungleichung ‖f + g‖ p ≤ ‖f‖ p + ‖f‖ p beweisen. Dazu zeigen<br />
wir zunächst Jensen <strong>und</strong> Hölder’sche Ungleichungen.<br />
Lemma 2.2.14 (Jensen Ungleichung). Sei J : R → R konvex. Sei (Ω, Σ, µ) ein Massraum,<br />
<strong>und</strong> f : Ω → R eine messbare Funktion. Wir nehmen an, dass µ(Ω) < ∞ <strong>und</strong> definieren den<br />
Mittelwert von f<br />
〈f〉 = 1 ∫<br />
µ(Ω) · fdµ<br />
Ω<br />
Dann gilt:<br />
• J ◦ f ist messbar<br />
• Der negative Teil [J ◦ f] − ist integrierbar (<strong>und</strong> deswegen ist das Integral ∫ (J ◦ f)dµ<br />
Ω<br />
wohldefiniert (möglicherweise unendlich))<br />
Beweis. Übung<br />
Theorem 2.2.15 (Hölder’sche Ungleichung). Seien 1 ≤ p, q ≤ ∞, so dass 1 + 1 p q<br />
(Ω, Σ, µ) ein Massraum <strong>und</strong> f ∈ L p (Ω), g ∈ L q (Ω). Dann gilt<br />
∫<br />
∫<br />
∣ fgdµ<br />
∣ ≤ |f||g|dµ ≤ ‖f‖ p · ‖g‖ q<br />
Ω<br />
Ω<br />
= 1. Sei<br />
Beweis. Um die zweite Ungleichung zu zeigen, können wir annehmen, dass f, g ≥ 0. Für p = ∞<br />
oder q = ∞ ist die Ungleichung trivial. Deswegen können wir annehmen, dass 1 < p, q < ∞.<br />
Sei A = {x ∈ Ω : g(x) > 0}. Then A c = {x ∈ Ω : g(x) = 0}. Da<br />
∫ ∫ ∫ ∫<br />
f p dµ = f p dµ + f p dµ ≥ f p dµ<br />
Ω<br />
A<br />
A c<br />
42<br />
A