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V2B3 Partielle Differentialgleichungen und Funktionalanalysis

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Definition 1.1.8. Ein topologischer Raum (X, τ) heisst kompakt, falls (X, τ) Hausdorff ist,<br />

<strong>und</strong> falls<br />

{U λ } λ∈Λ Familie in τ mit ⋃ n⋃<br />

U λ = X ⇒ ∃ n ∈ N <strong>und</strong> λ 1 , . . . , λ n ∈ Λ : U λj = X,<br />

λ∈Λ<br />

d.h., falls jede offene Überdeckung eine endliche Teilüberdeckung besitzt.<br />

Bemerkung: Sei (X, τ) ein kompakter Raum, <strong>und</strong> A ⊂ X abgeschlossen. Dann ist A, versehen<br />

mit der Unterraumtopologie, ein kompakter Raum. In der Tat ist klar, dass A Hausdorff<br />

ist. Weiter, wenn {U λ } λ∈Λ eine offene Überdeckung von A ist, so ist {{U λ } λ∈Λ , A c } eine offene<br />

Überdeckung von X. Deswegen existieren n ∈ N, λ 1 , . . . , λ n ∈ Λ, so dass X = A c ∪ ⋃ n<br />

j=1 U λ j<br />

.<br />

Also, {U λj } n j=1 eine endliche Teilüberdeckung von A ist.<br />

Auf topologischen Räumen impliziert i. A. Kompaktheit nicht Folgenkompaktheit (Folgenkompaktheit<br />

bedeutet, dass jede Folge eine konvergente Teilfolge hat). Aber zumindest folgt<br />

aus der Kompaktheit die Tatsache, dass jede Folge mindestens einen Häufungspunkt besitzt<br />

(x ∈ K ist ein Häufungspunkt von (x n ), wenn für jede offene Umgebung U von x, unendlich<br />

viele Punkte aus (x n ) existieren, die in U sind).<br />

Theorem 1.1.9. Sei (X, τ) ein kompakter Raum <strong>und</strong> (x n ) n∈N eine Folge in X. Dann existiert<br />

mindestens ein Häufungspunkt von (x n ) in X.<br />

Beweis. Nehmen wir an, dass die Folge (x n ) n∈N keinen Häufungspunkt in X hat. Dann finden<br />

wir für jede y ∈ X eine offene Umgebung U y , so dass U y nur endlich viele Punkte x n enthält.<br />

{U y } y∈X ist dann eine offene Überdeckung von X. Deswegen existieren m ∈ N <strong>und</strong> y 1 , . . . , y m ∈<br />

X, so dass U y1 ∪ · · · ∪ U ym = X. Das widerspricht der Tatsache, dass jede U y nur endlich viele<br />

Punkte von (x n ) entält.<br />

Unter Annahme der Hausdorff Bedingung <strong>und</strong> der Kompaktheit kann man zeigen, dass die<br />

stetigen Funktionen die Punkte von X separieren. Dazu brauchen wir die folgenden Lemmata.<br />

Lemma 1.1.10. Sei (X, τ) ein kompakter topologischer Raum. Sei x ∈ X, U offene Umgebung<br />

von x. Dann existiert V offene Umgebung von x mit V ⊂ U.<br />

Beweis. Für jedes y ∈ X\U wähle offene Umgebung W y von y <strong>und</strong> offene Umgebung V y von<br />

x mit W y ∩ V y = ∅. Dann ist {{W y } y∈X/U , U} eine offene Überdeckung von X. Es existieren<br />

also n ∈ N <strong>und</strong> y 1 , . . . , y n mit<br />

n⋃<br />

X = U ∪ W yj .<br />

Setze V := ⋂ n<br />

j=1 V y j<br />

. Dann ist V offene Umgebung von x. Weiter, W := ⋃ n<br />

j=1 W y j<br />

ist offen,<br />

mit W ∩ V = ∅. Deswegen ist W c abgeschlossen, mit V ⊂ W c , <strong>und</strong> also<br />

j=1<br />

V ⊂ W c ⇒ V ∩ W = ∅<br />

7<br />

j=1

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