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12 Gesundheit und Krankheit Aufbau. Das Item (1) ist ein single-item mit einer fünfstufigen Ratingskala. Zur Beantwortung des Items (2) ist ein siebenstufiges Rating vorgesehen. Im Unterschied zu Item (1) wird hier explizit ein sozialer Vergleich mit einer Bezugsgruppe gleichen Alters und Geschlechts verlangt. Zielsetzung. Erfassung der subjektiven Einschätzung des eigenen momentanen Gesundheitszustandes. Die beiden Items werden von uns zur Untersuchung der folgenden Fragestellungen eingesetzt: 1. Wird der eigene Gesundheitszustand über die Gruppe hinweg zu optimistisch eingeschätzt? Zur Bestimmung, ob über die Gruppe hinweg der Gesundheitszustand zu optimistisch eingeschätzt wird, werden die einzelnen Stufen der Skala in numerische Werte von -3 bis +3 umkodiert. Aufgrund dieser Skalierung liegt ein optimistischer Fehlschluß vor, wenn der Mittelwert signifikant von Null abweicht. 2. Beeinflußt die Einschätzung des eigenen Gesundheitszustands die Vulnerabilitätswahrnehmung und Motivation zum Gesundheitsverhalten? Der wahrgenommene momentane Gesundheitszustand kann die Einschätzung der Vulnerabilität für spezifische gesundheitliche Probleme beeinflussen („Morbiditätshypothese“, vgl. Fuchs, Heath & Weehler, 1992). Eine Person beispielsweise, die ihre Gesundheit als sehr gut einschätzt, könnte sich möglicherweise für invulnerabler halten, als eine Person, die ihren Gesundheitszustand als schlecht bezeichnet. Aufgrund ihrer optimistischen Sichtweise könnte diese Person darüber hinaus weniger motiviert sein, sich auf Prävention einzulassen. Dies ist insbesondere dann problematisch, wenn die eigene Gesundheit fälschlicherweise als sehr gut eingeschätzt wurde. 3. Besteht ein substantieller Zusammenhang zwischen der absoluten und relativen Einschätzung? Der eigene Gesundheitszustand kann immer nur relativ eingeschätzt werden, d.h. im Vergleich zu einem anderen Zustand. Somit handelt es sich bei der absoluten wie auch bei der relativen Einschätzung des eigenen Gesundheitszustands um ein Vergleichsurteil. Der zentrale Unterschied zwischen den beiden Items müßte demnach in der Wahl des Vergleichsobjekts liegen. Item (2) erfordert einen interindividuellen Vergleich (Wie gut ist mein Gesundheitszustand im Vergleich zu anderen Personen?), d.h. das Vergleichsobjekt sind hier „andere Personen“. Im Gegensatz dazu wird in Item (1) kein explizites Vergleichsobjekt vorgegeben. Somit gibt es theoretisch zwei Möglichkeiten, um zu einer „absoluten“ Einschätzung zu gelangen. Die erste Möglichkeit wäre, daß ebenfalls ein interindividueller Vergleich vorgenommen wird. Die zweite Möglichkeit wäre, daß ein Vergleich zwischen dem eigenen momentanen und dem früheren Gesundheitszustand vorgenommen wird, d.h. ein intraindividueller Vergleich, wobei das Vergleichsobjekt die eigene Person ist. Falls es sich hier um unterschiedliche Einschätzungen handelt, so wäre der Frage nachzugehen, ob sich die beiden Variablen in ihrer Vorhersageleistung von Vulnerabilitätswahrnehmungen und Intentionen zum Gesundheitsverhalten unterscheiden und damit auch ergänzen. Plazierung. Fragebogen-Nummer Weiterführende Literatur Brähler, E. & Scheer, J. (1983). Gießener Beschwerdebogen (GBB). Bern: Huber. Fuchs, R., Heath, G. W. & Wheeler, F. C. (1992). Perceived morbidity as a determinant of health behavior. Health Education Research, 7, 327-334. Schwarzer, R. & <strong>Hahn</strong>, A. (1994). Gesundheitsbeschwerden: Wie Streß und Ressourcen die Symtombelastung verändern. In R. Schwarzer & M. Jerusalem (Hrsg.), Gesellschaftlicher Umbruch
Gesundheit und Krankheit 13 als kritisches Lebensereignis. Psychosoziale Krisenbewältigung von Übersiedlern und Ostdeutschen, (S. 183-197). Weinheim: Juventa. Weinstein, N. D. (1987). Unrealistic optimism about susceptibility to health problems: Conclusions from a community-wide sample. Journal of Behavioral Medicine, 10, 481-500. 3.5 Bisheriges Screeningverhalten und Resultate (Lengerke & Renner) 3.5.1 Regelmäßigkeit der Messung (1) • Lassen Sie Ihren Cholesterinspiegel regelmäßig messen ? 1 2 3 Nein. Ja, ich lasse ihn regelmäßig messen. Ja, ich messe ihn regelmäßig selbst. • Lassen Sie Ihren Blutdruck regelmäßig messen ? 1 2 3 Nein. Ja, ich lasse ihn regelmäßig messen. Ja, ich messe ihn regelmäßig selbst. 3.5.2 Zeitpunkt der letzten Messung (2) • Wann wurde Ihr Cholesterinspiegel das letzte Mal gemessen? 1 Innerhalb der letzten 4 Wochen 3 Vor mehr als einem Jahr. 2 Vor mehr als 4 Wochen, 4 noch nie. aber innerhalb der letzten 12 Monate. • Wann wurde Ihr Blutdruck das letzte Mal gemessen? 1 Innerhalb der letzten 4 Wochen 3 Vor mehr als einem Jahr. 2 Vor mehr als 4 Wochen, 4 noch nie. aber innerhalb der letzten 12 Monate. 3.5.3 Kategoriale Einschätzung der letzten physiologischen Werte (letzter Befund) (3) • Wie war Ihr letzter Befund? Ich hatte einen ... 1 2 3 4 5 6 7 sehr etwas zu etwas zu sehr niedrigen niedrigen niedrigen optimalen hohen hohen hohen Cholesterin- Cholesterin- Cholesterin- Cholesterin- Cholesterin- Cholesterin- Cholesterinspiegel spiegel spiegel spiegel spiegel spiegel spiegel • Wie war Ihr letzter Befund? Ich hatte einen ... 1 2 3 4 5 6 7 sehr etwas zu etwas zu sehr niedrigen niedrigen niedrigen optimalen hohen hohen hohen Blutdruck Blutdruck Blutdruck Blutdruck Blutdruck Blutdruck Blutdruck
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