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Kognitionen zu Gesundheit und Krankheit 39<br />

5.2 Wahrgenommener Schweregrad (Renner & <strong>Hahn</strong>)<br />

5.2.1 Allgemeine Schweregradeinschätzung<br />

• Wie schwerwiegend für die Gesundheit sind die folgenden gesundheitlichen Probleme,<br />

wenn sie nicht behandelt oder entdeckt werden?<br />

nicht relativ sehr<br />

schwerwiegend; schwerwiegend; schwerwiegend;<br />

(kann vernach- (vergleichbar dem (lebensbedrohlich)<br />

lässigt werden)<br />

Zustand während<br />

einer Grippe)<br />

<br />

________________________________________________________<br />

Zu hoher Cholesterin- 1 2 3 4 5 6 7<br />

spiegel<br />

Herzinfarkt 1 2 3 4 5 6 7<br />

Bluthochdruck 1 2 3 4 5 6 7<br />

Schlaganfall 1 2 3 4 5 6 7<br />

Herzkrankheit 1 2 3 4 5 6 7<br />

Quelle. Diese Items wurden im Rahmen des Projekts in Anlehnung an Ditto, Jemmott und<br />

Darley (1988) konzipiert.<br />

Aufbau. Die Beantwortung der Items erfolgt auf einer siebenstufigen Ratingskala, mit den<br />

Antwortankern „nicht schwerwiegend (kann vernachlässigt werden) [1] und „sehr<br />

schwerwiegend (lebensbedrohlich) [7].<br />

Zielsetzung. Mit Hilfe dieser Items soll der wahrgenommene Schweregrad verschiedener Herz-<br />

Kreislauf-Krankheiten erfragt werden.<br />

Der wahrgenommene Schweregrad einer Krankheit ist in den meisten Gesundheitsmodellen eine<br />

zentrale Determinante für gesundheitsbezogenes Verhalten (z.B. sozial-kognitives Prozeßmodell<br />

gesundheitlichen Handelns; Schwarzer, 1992). Diese Modelle nehmen an, daß die beiden<br />

Kognitionen Vulnerabilität und Schweregrad in ein bestimmtes Ausmaß an wahrgenommener<br />

Bedrohung münden, die die notwendige motivationale Grundlage für die Initiierung von<br />

protektiven Verhaltensweisen schafft.<br />

Die Arbeitsgruppe Croyle, Jemmott und Ditto konnte in verschiedenen experimentellen Arbeiten<br />

(als Überblick siehe dazu Croyle & Jemmott, 1991) zeigen, daß die Einschätzungen des<br />

Schweregrads in Abhängigkeit von der Involviertheit des Selbst erfolgt. Beispielsweise erhielten<br />

Studenten in einer Studie von Croyle (1990) ein falsches Feedback über ihren Blutdruck.<br />

Studenten, die das Feedback „hoher Blutdruck“ erhielten, hielten die Gefährlichkeit von<br />

Bluthochdruck für geringer als diejenigen, denen mitgeteilt worden war, ihr Blutdruck sei<br />

normal. Der Schweregrad des gesundheitlichen Ereignisses wurde in selbstwertdienlicher Weise<br />

verzerrt: Wenn Personen einen hohen Risikostatus aufweisen, schätzen sie den Schweregrad<br />

geringer ein als bei einer geringen Gefährdung ihrer eigenen Person. Diese defensive Strategie<br />

wird auch „Minimierung“ genannt. Leppin (1994), die auf ein „falsches“ Feedback verzichtet<br />

hat, konnte diesen Befund bei übergewichtigen Frauen replizieren.<br />

Plazierung: Fragebogen-Nummer <br />

Weiterführende Literatur

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