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Spengler Fachjournal 06/2013

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<strong>Spengler</strong> <strong>Fachjournal</strong> <strong>06</strong>/<strong>2013</strong><br />

Projektvorstellung<br />

Besondere Herausforderungen bei einer denkmalgeschützten Kirche<br />

Die evangelische Heilandskirche<br />

in Mürzzuschlag wurde bereits im<br />

Jahre 1900, nach nur fünf Monaten<br />

Bauzeit errichtet. Für die Pläne zeichnete<br />

damals der Wiener Architekt<br />

Karl Steinhofer verantwortlich. Die<br />

malerische Kirche wurde auf dem so<br />

genannten „Ölberg“ einem Hügel im<br />

Süden Mürzzuschlags errichtet und<br />

prägt seit jeher das Stadtbild. Sie besteht<br />

aus einem mehrgeschossigen<br />

Turm mit verziertem Helmdach, an<br />

den sich ein einschiffiges Langhaus<br />

anschließt, welches wiederum von<br />

einem Querschiff durchbrochen<br />

wird.<br />

Auch an der lieblichen Kirche nagte,<br />

wie könnte es auch anders sein,<br />

der Zahn der Zeit. So waren das<br />

Dach des Querschiffes wie auch die<br />

Flächen des Turms bereits in einem<br />

desolaten Zustand. Eine Sanierung<br />

des denkmalgeschützten Bauwerks<br />

war folglich dringend notwendig.<br />

Mit diesen Dachdecker- und <strong>Spengler</strong>arbeiten<br />

wurde schließlich die Firma<br />

Herbitschek aus Mürzzuschlag<br />

betraut. Das Unternehmen, welches<br />

fast so lange besteht wie die Kirche<br />

Besondere <strong>Spengler</strong>arbeit: Zinkeinfassung<br />

mit integriertem Regenabfluss.<br />

(Gründung der Firma bereits im<br />

Jahre 1915), hat sich auf Dackdecker-<br />

und <strong>Spengler</strong>arbeiten spezialisiert<br />

und hat auch bei der Sanierung<br />

denkmalgeschützter Gebäude<br />

zahlreiche Referenzen vorzuweisen.<br />

Betreut wurde das Projekt von Bereichsleiter<br />

Heinz Präsent, der die<br />

Arbeiten an der Heilandskirche wie<br />

folgt beschreibt: „Das Projekt war<br />

für unser Team eine tolle Herausforderung.<br />

Da die Kirche unter Denkmalschutz<br />

stand und die Auflagen<br />

diesbezüglich auch sehr streng waren,<br />

mussten wir sowohl die Flächen<br />

des Hauptdaches (340 m 2 ) als auch<br />

insbesondere die Fläche des Turms<br />

(110 m 2 ) originalgetreu nachbilden.<br />

Die dafür verwendeten Dachmaterialien<br />

wurden extra von der Firma<br />

TONDACH Gleinstätten angefertigt.<br />

Im Zuge unserer Arbeiten brachten<br />

wir auf die alten NF Ziegel, welche<br />

die Dachhaut bildeten, einen neuen<br />

Lattenrost auf. Darauf wurden dann<br />

19 x 28 cm Taschen angebracht. Eine<br />

möglichst enge Struktur war das Ziel,<br />

um das alte Muster der ursprünglichen<br />

Ziegel zu erhalten.<br />

Eine echte Herausforderung war bei<br />

diesem Objekt sicherlich die Realisierung<br />

der Krabben. Dieser Firstschmuck<br />

bestand ursprünglich aus<br />

Steingut, musste nun aber aus<br />

Tondach nachgeformt werden. Hierbei<br />

zeigte das Team vom TONDACH<br />

Gleinstätten, was sie alles können<br />

und lieferten uns wirklich tolle Qualitätsprodukte.<br />

Die Lattenteilung musste zusätzlich<br />

an die Decklänge der Firstziegel angepasst<br />

werden, damit die braunen<br />

Krabben schließlich auch immer bei<br />

einer braunen Ziegelreihe ansetzten.<br />

Natürlich wurde bei solch einem<br />

besonderen Projekt alles von Hand<br />

gefertigt. Unsere Arbeiten dauerten<br />

von Mai bis Oktober 2012 wobei wir<br />

in dieser Zeit bis zu sechs Mitarbeiter<br />

im Einsatz hatten. Insgesamt war die<br />

Die Heilandskirche in Mürzzuschlag<br />

erstrahlt wieder in neuem Glanz.<br />

Heilandskirche in Mürzzuschlag eine<br />

besondere Herausforderung, die von<br />

unserem Team bravourös gemeistert<br />

wurde. Ich freue mich auch, dass wir<br />

für diese Arbeit im Zuge des diesjährigen<br />

IFD-Kongresses in Rotterdam<br />

mit einem Preis ausgezeichnet wurden.“<br />

Das Muster des Turms musste originalgetreu<br />

nachgebildet werden.<br />

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