Spengler Fachjournal 06/2013
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<strong>Spengler</strong> <strong>Fachjournal</strong> <strong>06</strong>/<strong>2013</strong><br />
Sturmsicherung<br />
Damit Dächer nicht plötzlich in die Luft gehen<br />
Das Klima in Österreich verändert<br />
sich. Stürme nehmen zu und werden<br />
immer stärker, herunterfallende<br />
Dachpfannen können Menschen<br />
lebensgefährlich verletzen und die<br />
Dachschäden schießen in Millionenhöhe.<br />
Ein Sturm mit Windstärke<br />
8 und höher lässt nicht nur Bäume<br />
umstürzen, sondern kann auch<br />
ganze Dächer abdecken und in Verbindung<br />
mit Starkregen Gebäude<br />
durchnässen und unbewohnbar<br />
machen. Doch auch geringere Windgeschwindigkeiten<br />
können bereits<br />
zu Schäden führen. Werden einzelne<br />
Dachsteine- oder Ziegel durch<br />
Wind gelockert, weil sie unzureichend<br />
oder falsch gesichert waren,<br />
dringt Regen oder Schnee in den<br />
Dachraum ein wodurch ein Schaden<br />
am Dachaufbau verursacht werden<br />
kann. Deshalb ist eine fachgerechte<br />
Sturmsicherung von Steildächern<br />
heutzutage unerlässlich.<br />
Durch die Umsetzung des Eurocode<br />
1 (Einwirkung auf Tragwerke,<br />
Teil 1-4 Windlasten) wurde 2011<br />
die ÖNORM B 1991-1-4 mit einigen<br />
wichtigen Festlegungen und Ergänzungen<br />
zur Norm eingeführt. In der<br />
Ö-Norm wird nun der rechnerische<br />
Zur Berechnung der korrekten Windlast<br />
empfehlen sich kostenlose Berechnungstools<br />
wie jenes auf www.fos.de.<br />
Einzelnachweis für die Windlast beschrieben.<br />
Die Grundwerte für Windgeschwindigkeit<br />
und Geschwindigkeitsdruck<br />
– jeweils bezogen auf die<br />
örtliche Lage des Gebäudes – können<br />
anhand der ÖNORM 1991 abgefragt<br />
werden. Die dort ermittelte<br />
Windlast muss von der geklammerten<br />
Deckung aufgenommen werden<br />
können. Weiters muss auch der<br />
Abhebewiderstand der Dacheindeckung<br />
pro Quadratmeter größer oder<br />
gleich der Windlast sein. Reicht nun<br />
das Eigengewicht der Dachziegel<br />
oder -steine nicht aus, wird eine zusätzliche<br />
Befestigung gefordert. Die<br />
Widerstandswerte der geklammerten<br />
Deckung werden in der Systemprüfung<br />
(Klammer, Dachziegel/-stein<br />
und Lattung) nach europäischem<br />
Standard EN 14437 ermittelt und<br />
gelten jeweils nur für die geprüfte<br />
Klammer-Pfannen-Kombination.<br />
Diese Anforderung führt dazu, dass<br />
hierzulande jedes neue Dach (auch<br />
bei einer Umdeckung im Sanierungsfall)<br />
eine Verklammerung benötigt.<br />
Dies betrifft nicht die gesamte<br />
Dachfläche, sondern konzentriert<br />
sich insbesondere auf die gefährdeten<br />
Bereiche (Ortgang, Walm, Traufe,<br />
First, Grat und Ichse).<br />
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten<br />
zur Ermittlung der Windlast:<br />
Ñ Die vereinfachte Ermittlung der<br />
Windsogbelastung für Dacheindeckungen<br />
nach den Tabellen<br />
der ÖNORM B 3419 für geschlossene<br />
Gebäude mit Firsthöhen<br />
von maximal 12 m, mit und ohne<br />
Unterdach,<br />
Ñ Oder die Berechnung nach der<br />
ÖNORM B 1991-1-4. Wird anhand<br />
dieser ÖNORM gerechnet, ergeben<br />
sich üblicherweise niedrigere<br />
Windlasten.<br />
Eine normgerechte Berechnung<br />
kann von jedem <strong>Spengler</strong> und Dachdecker<br />
selbst durchgeführt wer-<br />
Hierzulande benötigt jedes neue Dach<br />
eine Verklammerung, damit solche<br />
Schäden nicht mehr auftreten.<br />
den. Dies ist jedoch sehr aufwendig<br />
und zeitraubend. Daher empfiehlt<br />
es sich, eine Berechnungshilfe zu<br />
nutzen. Europas führender Hersteller<br />
von Befestigungssystemen zur<br />
Windsogsicherung von Dach und<br />
Fassade, die Friedrich Ossenberg-<br />
Schule GmbH + Co KG (FOS), bietet<br />
auf www.fos.de hierfür ein kostenloses<br />
Berechnungstool. Unter Eingabe<br />
der entsprechenden Objektdaten<br />
erhält der Nutzer damit folgende Ergebnisse:<br />
Ñ Alle aktuell zugeordneten Klammern<br />
für die jeweils ausgewählte<br />
Dachpfanne.<br />
Ñ Eine genaue Angabe ob und wie<br />
in welchem Dachbereich geklammert<br />
werden muss.<br />
Ñ Eine genaue Ermittlung der Streifenbreiten.<br />
Ñ Die Stückzahlberechnung für die<br />
einzelnen Dachbereiche.<br />
Friedrich Ossenberg-Schule<br />
Amerikastraße 2<br />
58675 Hemer, Deutschland<br />
Tel.: +49 2372/55 899-0<br />
Fax: +49 2372/55 899-9990<br />
E-Mail: info@fos.de<br />
www.fos.de<br />
Fotos: © FOS (2)<br />
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