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Agritechnica: Tipps für den Messebesuch ... - LMV-Jobbörse

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Mit dem Bachelor<br />

gut gerüstet<br />

ins Berufsleben<br />

ELW Symposium: Für<br />

Studierende ist das<br />

neue Traineeprogramm<br />

eine Brücke vom<br />

Hörsaal ins Berufsleben.<br />

Uni Bonn<br />

Die landwirtschaftliche Fakultät der Universität Bonn bietet neuerdings das Trainee-<br />

Programm „Profob“ an. Das soll Bachelor-Absolventen von Agrar- und Food-Studiengängen<br />

aus dem gesamten Bundesgebiet helfen, sich besser auf <strong>den</strong> Beruf vorzubereiten.<br />

18 | on track | 2.2013<br />

Den Bachelor in der Tasche – und was<br />

jetzt? Gleich in <strong>den</strong> Beruf oder noch<br />

<strong>den</strong> Master machen? Viele Absolventen<br />

stehen seit der Bologna-Reform vor<br />

dieser schwierigen Entscheidung. Auch wissen<br />

die frischgebackenen Hochschulabgänger<br />

oft noch nicht, in welchem Beruf sie<br />

einmal arbeiten können. Viele Studierende<br />

wür<strong>den</strong> gern in verschie<strong>den</strong>e Bereiche hineinschnuppern,<br />

um festzustellen, was ihnen<br />

besonders liegt – oder wo sie auf keinen<br />

Fall arbeiten möchten. Doch die sehr<br />

straff organisierten Bachelorstudiengänge<br />

lassen hierzu kaum Zeit. Der Wegfall von<br />

vielen Praktika tut sein Übriges.<br />

An der Universität Bonn ist das Problem<br />

schon länger bekannt. Daher ist in diesem<br />

Frühjahr das Traineeprogramm Profob<br />

(Professional Food Bachelors) ins Leben gerufen<br />

wor<strong>den</strong>. „Wir haben bemerkt, dass es<br />

durch fehlende Praxis in <strong>den</strong> Studiengängen<br />

unter Umstän<strong>den</strong> für Absolventen schwierig<br />

ist, nach dem Bachelorabschluss eine<br />

Anstellung zu fin<strong>den</strong>“, berichtet Anke Dettmann<br />

vom Bonner Agrar- und Ernährungsnetzwerk<br />

(BAEN) der Universität Bonn, die<br />

das Programm zusammen mit ihrer Kollegin<br />

Britta Bauch betreut. Ebenfalls beteiligt an<br />

dem von der EU und dem Land Nordrhein-<br />

Westfalen geförderten Programm ist die<br />

AFC Personalberatung GmbH aus Bonn.<br />

Der erste Durchgang ist im Januar 2013 mit<br />

einer Pilotgruppe von 10 Trainees gestartet.<br />

Künftig soll das Programm aber auf 25 bis<br />

30 Trainees aufgestockt wer<strong>den</strong>.<br />

Das Programm dauert ein Jahr. Die Teilnehmer<br />

absolvieren dabei zwei Praxisphasen<br />

von jeweils sechs Monaten in zwei verschie<strong>den</strong>en<br />

Unternehmen oder Institutionen.<br />

Auf beidseitigen Wunsch können auch beide<br />

Phasen in verschie<strong>den</strong>en Bereichen desselben<br />

Unternehmens stattfin<strong>den</strong>. Die Branchen,<br />

aus <strong>den</strong>en die Partnerunternehmen<br />

stammen, sind vielfältig: Düngemittel, Logistikdienstleistung,<br />

Fleischerzeugung, Offizialberatung,<br />

Consulting etc.<br />

Ergänzt wird das Programm durch zwei<br />

viertägige Seminarphasen, in <strong>den</strong>en wichtige<br />

Soft Skills für <strong>den</strong> Berufsalltag vermittelt<br />

wer<strong>den</strong> (z.B. Rhetorik, Selbstmanagement,<br />

Konfliktmanagement...). Am Ende des Programms<br />

gibt ein Karrieretag die Möglichkeit,<br />

sich mit anderen Trainees auszutauschen<br />

und mögliche Arbeitgeber kennenzulernen.<br />

Voraussetzung zur Teilnahme ist ein Bachelorabschluss<br />

in einer relevanten Fachrichtung,<br />

Interesse an der Agrar-, Ernährungsund/oder<br />

Lebensmittelbranche, sowie<br />

Motivation und Begeisterung. Die Zulassung<br />

erfolgt nach Bewerbung und einem persönlichen<br />

Gespräch.<br />

Das Traineeprogramm ist für die Absolventen<br />

kostenfrei. Profob-Partnerunternehmen<br />

verpflichten sich, <strong>den</strong> Trainees eine<br />

Vergütung von mindestens 1000 Euro pro<br />

Monat (brutto) zu zahlen, darüber hinaus<br />

sind die Leistungen des Programm-Managements<br />

auch für sie kostenfrei.<br />

Wertvolle Kontakte und Erfahrungen<br />

„Das Traineeprogramm bietet <strong>den</strong> Absolventen<br />

die Chance, wertvolle Berufserfahrungen<br />

zu sammeln, Kontakte zu knüpfen,<br />

ein Netzwerk aufzubauen und auszuloten,<br />

inwiefern Vorstellung und Realität von der<br />

angestrebten Branche sich überlappen“,<br />

fasst Anke Dettmann die Vorteile zusammen.<br />

Profob will dabei kein Ersatz für <strong>den</strong><br />

Master sein, <strong>den</strong>n der Start ins Berufsleben<br />

ist nicht mit der Fortführung eines Studiums<br />

zu vergleichen. „Wir haben viele Bewerber,<br />

die ein Masterstudium nicht kategorisch ausschließen,<br />

aber an diesem Punkt ihres Lebens<br />

gerne in das Berufsleben einsteigen<br />

möchten. Ein Traineeprogramm bietet hierfür<br />

<strong>den</strong> perfekten Start“, meint sie.<br />

Doch nicht nur für die Studieren<strong>den</strong> ist Profob<br />

eine Brücke ins Berufsleben. Auch Firmen<br />

und Institutionen soll es helfen, mit<br />

<strong>den</strong> neuen Bologna-Abschlüssen umzugehen.<br />

Denn viele von ihnen können <strong>den</strong> berufsqualifizieren<strong>den</strong><br />

Abschluss „Bachelor“<br />

noch nicht bewerten. Es herrscht eine Unsicherheit,<br />

welche Kenntnisse ein Absolvent<br />

mitbringt und wie er für das Unternehmen<br />

gewinnbringend eingesetzt wer<strong>den</strong> kann.<br />

Für die Unternehmen ist das Profob-Traineeprogramm<br />

sehr attraktiv, da sie mit minimalem<br />

Recruitingaufwand Zugriff auf<br />

akademisch qualifizierte Nachwuchskräfte<br />

haben. „Eine Übernahmeverpflichtung<br />

nach Beendigung der Traineephase im Unternehmen<br />

besteht nicht, natürlich freuen<br />

wir uns aber sehr, wenn beide Seiten von<br />

der Erfahrung so angetan sind, dass es zu<br />

einer Übernahme in ein festes Arbeitsverhältnis<br />

kommt“, sagt Dettmann.<br />

Das Programm steht sowohl Uni- als auch<br />

FH-Absolventen offen. Bisher konnte das<br />

BAEN aber keinen Unterschied in der Akzeptanz<br />

der Abschlüsse der Trainees bei<br />

<strong>den</strong> Profob-Partnerunternehmen feststellen.<br />

Für <strong>den</strong> nächsten Jahrgang haben bereits 60<br />

Unternehmen ihr Interesse am Profob-Traineeprogramm<br />

bekundet. Weitere interessierte<br />

Unternehmen können sich jederzeit beim<br />

BAEN mel<strong>den</strong> und wer<strong>den</strong> dann in <strong>den</strong> Pool<br />

aufgenommen (www.profob.uni-bonn.de).<br />

Hinrich Neumann

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