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Agritechnica: Tipps für den Messebesuch ... - LMV-Jobbörse

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Fortsetzung von Seite 25<br />

das reichlich vorhan<strong>den</strong>e Gras im Betrieb<br />

zu Fleisch veredeln, sondern auch Mist als<br />

Dünger liefern.<br />

Goertsches und Rehberg dagegen haben auf<br />

unterschiedlichen Ökobetrieben viel über<br />

Gemüseanbau gelernt, so dass sie sich jetzt<br />

um die Landwirtschaft kümmern. Zu <strong>den</strong><br />

ersten Investitionen gehörten ein gebrauchter<br />

Traktor sowie Maschinen für die Heuwerbung.<br />

Kleine Heuballen von extensivem<br />

Grünland sind in der Gegend bei Pferdehaltern<br />

oder Kleintierhaltern sehr gefragt, so<br />

dass sie gleich einen Teil der Heuballen verkaufen<br />

konnten. Auch haben sie die Ackerflächen<br />

in Kultur genommen und Roggen,<br />

Gerste, Hafer-Erbsen-Gemenge und Buchweizen<br />

ausgesät.<br />

Und Kurpanik betreut die Schafherde, die<br />

aus ostfriesischen Milchschafen sowie Moorschnucken<br />

besteht. Ihr Ziel ist, schwer erziehbare<br />

Kinder aus der Gegend in die<br />

Schäferei einzubin<strong>den</strong>. Erste Gespräche mit<br />

Jugendhilfeeinrichtungen waren sehr vielversprechend,<br />

Bedarf gibt es für diese Art der<br />

Jugendhilfe genug. Genauso hat sie Kontakte<br />

zu Kulturvereinen geknüpft, die Interesse<br />

an der Wolle haben. Die „soziale<br />

Schäferei“ ist damit nicht nur ein Beitrag<br />

zur Öffentlichkeitsarbeit, sondern soll auch<br />

ein weiteres wirtschaftliches Standbein des<br />

Hofes wer<strong>den</strong>.<br />

Janina Schütte und Tochter Karla:<br />

„Wir wollen, dass die Kinder auf dem<br />

Hof groß wer<strong>den</strong>.“<br />

Die Trennung der einzelnen Produktionsbereiche<br />

ist <strong>den</strong> Fünf ganz wichtig. „Wir<br />

wollen vermei<strong>den</strong>, dass wir beim Arbeiten<br />

auf engem Raum aneinander geraten. Wir<br />

wissen, dass viele Hofgemeinschaften an so<br />

etwas scheitern“, sagt Goertsches hierzu.<br />

Gleichzeitig können sich alle gegenseitig vertreten.<br />

Auch kann eine Familie mal <strong>den</strong> Hof<br />

verlassen, ohne ständig angebun<strong>den</strong> zu sein.<br />

Das Aufbauen der eigenen Existenz auf<br />

einem baufälligen Resthof ist eine Mammutaufgabe.<br />

„Eigentlich bräuchten wir einen<br />

48-Stun<strong>den</strong>-Tag“, sagt Kurpanik schmunzelnd.<br />

Anders als in anderen Berufen gibt<br />

es auch nicht viel Freizeit. „Aber das kann<br />

man bei uns auch schlecht trennen. Wenn<br />

ich mit dem Hund die Schafe auf die Weide<br />

treibe, ist das jetzt Freizeit oder Arbeit?“,<br />

fragt die gelernte Kunsttherapeutin. Natürlich<br />

gibt es für die fünf Hofgründer immer<br />

mal wieder auch Phasen mit Rückschlägen,<br />

die viel Nerven kosten. Aber der Zuspruch<br />

der Bevölkerung sowie die gegenseitige Motivation<br />

überwiegen, so dass sie zuversichtlich<br />

in die Zukunft blicken.<br />

Hinrich Neumann<br />

Neumann<br />

Heiko Wittler hat sich eine Tischlerwerkstatt<br />

eingerichtet und ist für Reparaturen<br />

aller Art zuständig.<br />

i<br />

<strong>Tipps</strong> für Neueinsteiger<br />

Neumann<br />

Rund ein Jahr nach dem erfolgreichen Einstieg in die Landwirtschaft<br />

haben die fünf Wei<strong>den</strong>Hof-Bewohner ihre Erfahrungen<br />

gemacht und können anderen Interessierten <strong>Tipps</strong> mit auf <strong>den</strong><br />

Weg geben:<br />

– Neben dem Fachwissen aus dem Studium ist auf je<strong>den</strong> Fall<br />

das Arbeiten in landwirtschaftlichen Betrieben notwendig, am<br />

besten eine ganze Saison, damit man wirklich alle Bereiche<br />

kennenlernt. Eine Lehre ist natürlich auch hilfreich, egal ob in<br />

der Landwirtschaft, im Garten- und Landschaftsbau oder in<br />

einem anderen Handwerk.<br />

– Neben Fachwissen zur Landwirtschaft sollte auch technisches<br />

Verständnis vorhan<strong>den</strong> sein. Es ist hilfreich, wenn man schweißen<br />

und andere Reparaturen durchführen kann. Damit kann<br />

man am Anfang hohe Investitionskosten vermei<strong>den</strong> und erst<br />

einmal auf günstige Gebrauchttechnik setzen.<br />

– Sehr hilfreich war für die Fünf, dass Berater Christian Vieth von<br />

„Hofgruender.de“ bei <strong>den</strong> Pachtverhandlungen dabei war.<br />

Daher ihr Rat: Einen unabhängigen Fachmann bei <strong>den</strong> Hofübergabeverhandlungen<br />

hinzuziehen, der weiß, was alles zu<br />

beachten ist.<br />

26 | on track | 2.2013

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