Agritechnica: Tipps für den Messebesuch ... - LMV-Jobbörse
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Arbeiten mit<br />
scharfen Klingen:<br />
nehmen anwen<strong>den</strong> kann. Was<br />
ihm heute manchmal fehlt, sind<br />
Kenntnisse, die er ansonsten im<br />
Masterstudiengang erworben<br />
hätte wie z.B. Projektmanagement<br />
oder Mitarbeiterführung.<br />
„Das habe ich mir in externen<br />
Schulungen anlernen müssen“,<br />
erklärt er. Genauso ist im Studium<br />
die Betriebswirtschaft etwas<br />
zu kurz gekommen, was er<br />
heute in der Konstruktion ständig<br />
benötigt. Auch dieses Wissen<br />
musste er sich nachträglich<br />
anlesen.<br />
Sein Rat an andere Stu<strong>den</strong>ten:<br />
Nicht nur das Fachwissen im<br />
Bereich Konstruktion bzw. Maschinenbau<br />
im Blick haben,<br />
sondern auch mal über <strong>den</strong><br />
Tellerrand schauen, um Weitblick<br />
zu gewinnen. Auch die<br />
Entwicklung von Saatgut, neuen<br />
Spritzmitteln oder der Maishäcksler-Absatzzahlen<br />
sind Aspekte,<br />
die die Entwicklung und<br />
die Nachfrage nach neuen Mähdrescher-Schneidwerken<br />
ständig<br />
verändern.<br />
Einstieg in <strong>den</strong> Beruf als<br />
wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
Hätte man Judith Seyfahrt (32)<br />
vor drei Jahren gesagt, dass sie<br />
einmal in der Konstruktionsabteilung<br />
eines Landtechnikunternehmens<br />
arbeiten wird,<br />
hätte sie das nicht angezweifelt.<br />
Die junge Frau stammt<br />
zwar nicht aus der Landwirtschaft<br />
und hatte mit der Landtechnik<br />
auch sonst keine Berührungspunkte.<br />
Aber sie geht sehr<br />
pragmatisch an neue Dinge heran<br />
und scheut keine Herausforderungen.<br />
an der Uni. Sie leitete dort ein<br />
Projekt, das über Fördermittel<br />
und Drittmittel finanziert<br />
wurde. Ziel war es, kleineren<br />
Unternehmen aus dem Landkreis<br />
Altenkirchen ohne eigene<br />
Entwicklungsabteilung bei<br />
der Konstruktion und Simulation<br />
neuer Produkte und Prozesse<br />
zu unterstützen. Die kleinen<br />
Firmen stammten meist<br />
aus dem Bereich Metallverarbeitung.<br />
Während dieser dreieinhalbjährigen<br />
Tätigkeit lernte sie auch<br />
die EWM kennen. Über ihren<br />
damaligen Chef, einem Professor<br />
an der Uni Siegen, erfuhr<br />
sie, dass EWM eine Ingenieursstelle<br />
in der Konstruktion ausgeschrieben<br />
hatte. Denn das<br />
viel Verantwortung<br />
fotolia.com<br />
aber stark nachgefragte Komponenten für<br />
aschinenbau-Absolventen über die Gründe,<br />
mittelständisches Unternehmen entschie<strong>den</strong><br />
ktion und Entwicklung heute aussehen<br />
er die Abteilung leiten, also Mitarbeiter<br />
führen. Fünf Kollegen<br />
arbeiten in der Konstruktion an<br />
CAD-Arbeitsplätzen, einer ist<br />
in der Werkstatt. Wie haben sie<br />
<strong>den</strong> damals 23jährigen als Vorgesetzten<br />
angenommen? Und<br />
wie konnte sich Hornberger gegen<br />
die „alten Hasen“ behaupten?<br />
„Sie waren mir gegenüber<br />
sehr offen. Und mir hat geholfen,<br />
dass ich praktische Erfahrungen<br />
mit <strong>den</strong> Maschinen mitbringen<br />
konnte und durch <strong>den</strong><br />
Betrieb meiner Eltern breites<br />
Wissen über die Landwirtschaft<br />
habe“, berichtet er. Die Kollegen<br />
haben früh gemerkt, dass<br />
da nicht nur einer mit einem Titel<br />
kommt, sondern genau weiß,<br />
wovon er spricht.<br />
Heute, nach drei Jahren Tätigkeit,<br />
hat er folgendes festgestellt:<br />
Die FH hat mit <strong>den</strong><br />
sieben intensiven Semestern<br />
geballtes Fachwissen vermittelt,<br />
das er sehr gut im Unter-<br />
Judith Seyfarth arbeitet als Ingenieurin bei EWM.<br />
Schon immer war sie sehr technisch<br />
orientiert und wollte nach<br />
dem Abitur auch etwas in dieser<br />
Richtung studieren. „Aber Mathematik<br />
war mir zu trocken,<br />
Architektur zu künstlerisch, also<br />
blieb nur Maschinenbau übrig“,<br />
sagt sie heute schmunzelnd.<br />
Daher hatte sie sich zum allgemeinem<br />
Maschinenbaustudium<br />
an der Universität Siegen eingeschrieben.<br />
Wo sie später arbeiten<br />
wollte, ob in der Logistik, in<br />
der Konstruktion oder Produktion,<br />
ließ sie offen. In verschie<strong>den</strong>en<br />
Praktika und bei ihrer<br />
Diplomarbeit lernte sie zumindest<br />
einige der potenziellen Arbeitsmöglichkeiten<br />
kennen.<br />
Nach fünf Jahren begann die<br />
frisch gebackene Diplomingenieurin<br />
die Arbeit als wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin<br />
Unternehmen wollte eine eigene<br />
Abteilung aufbauen.<br />
Die ersten Ingenieurin<br />
bei EWM<br />
Im Jahr 2010 bekam sie <strong>den</strong><br />
Job als erste Maschinenbau-<br />
Ingenieurin im Unternehmen.<br />
Vorher haben in der Abteilung<br />
ein Techniker sowie ein technischer<br />
Zeichner gearbeitet. Zu<br />
ihren Aufgaben gehört sowohl<br />
die Weiterentwicklung als auch<br />
die Neuentwicklung von Produkten,<br />
also <strong>den</strong> Messerantrieben<br />
und Messerköpfen. Anregungen<br />
dazu kommen aus dem<br />
Team selbst, vom Chef oder<br />
von <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong>.<br />
Die Ingenieurin hat viel frischen<br />
Wind in das Unterneh-<br />
Fortsetzung Seite 22<br />
2.2013 | on track | 21<br />
Neumann