27.04.2014 Aufrufe

Agritechnica: Tipps für den Messebesuch ... - LMV-Jobbörse

Agritechnica: Tipps für den Messebesuch ... - LMV-Jobbörse

Agritechnica: Tipps für den Messebesuch ... - LMV-Jobbörse

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wenn Wohnraum knapp ist, muss<br />

in WGs auch mit wenig Platz vorlieb<br />

genommen wer<strong>den</strong>.<br />

Wohnungssuche: Wer zu spät<br />

kommt, schläft im Park!<br />

Der Ansturm auf die Universitäten lässt auch in vielen Städten Wohnungen knapp und teuer<br />

wer<strong>den</strong>. on track sprach mit Betroffenen über die aktuelle Lage und Lösungsvorschläge.<br />

Nantke Neumann<br />

Umkreis der Stadt eine Unterkunft<br />

fin<strong>den</strong> können und daher<br />

auf <strong>den</strong> Pkw angewiesen sein.<br />

Das führt wieder zu einer angespannten<br />

Parkplatzsituation<br />

an <strong>den</strong> Instituten. Ähnliches<br />

ist in Stuttgart-Hohenheim zu<br />

beobachten. Mietpreise waren<br />

in Stuttgart schon immer<br />

hoch und sind weiter gestiegen.<br />

„Ein Zimmer von 15 m 2 in einer<br />

Wohngemeinschaft und in<br />

Lena S. hatte sich <strong>den</strong> Einstieg<br />

in das Agrar-Studium<br />

in Göttingen anders vorgestellt.<br />

„Ich habe mit meiner<br />

Freundin ewig gebraucht,<br />

um eine Wohnung zu fin<strong>den</strong>.<br />

Am Ende haben wir ein ekliges<br />

Loch genommen, hier darf man<br />

nicht lange überlegen, sonst bekommt<br />

man nichts“, berichtet<br />

sie aus der niedersächsischen<br />

Universitätsstadt. Ähnlich ging<br />

es Axel Müller (Namen geändert),<br />

Agrarstu<strong>den</strong>t aus Hohenheim:<br />

„Ich habe ein recht<br />

schönes Zimmer gefun<strong>den</strong> und<br />

die Mitbewohner der WG waren<br />

sehr sympathisch. Aber es<br />

gab 50 Mitbewerber, das war<br />

wie bei einer Fleischbeschau.“<br />

Das war keine Wohnungssuche<br />

mehr, sondern schon eine<br />

richtiges Bewerbungsverfahren.<br />

„Der Zeitaufwand und die<br />

Fahrtkosten sind nicht zumutbar,<br />

schon gar nicht, wenn man<br />

von außerhalb kommt“, macht<br />

er seinem Ärger Luft.<br />

Die bei<strong>den</strong> Fälle sind keine<br />

Ausnahme. Überall in Deutschland<br />

ist der Wohnraum für Stu<strong>den</strong>ten<br />

knapp. Zeitungsberichte<br />

über Erstsemester häufen sich,<br />

die in ehemaligen Kasernen<br />

oder sogar in leeren Hörsälen<br />

hausen.<br />

In einigen Städten wer<strong>den</strong><br />

freie Zimmer kaum noch inseriert,<br />

Beispiel Münster: „Hier<br />

wer<strong>den</strong> die nur von Mund zu<br />

Mund vermittelt“, berichtet ein<br />

Stu<strong>den</strong>t.<br />

Und wenn es freie Zimmer gibt,<br />

dann sind sie fast unbezahlbar.<br />

Der aktuelle Bericht des Bundesverbandes<br />

deutscher Wohnungs-<br />

und Immobilienunternehmen<br />

(GdW) zeigt, dass die<br />

höchsten Mietpreissteigerungen<br />

im Jahr 2011 in Universitätsstädten<br />

wie Greifswald (+ 10 %),<br />

Bremen (+ 9 %), Hamburg<br />

(+ 8 %), Freiburg (+8 %) und<br />

Berlin (+ 7 %) zu fin<strong>den</strong> sind.<br />

Auch in kleineren Städten sorgen<br />

steigende Stu<strong>den</strong>tenzahlen<br />

nach dem Bericht für Mietpreissteigerungen.<br />

Denn laut GdW<br />

lebt nur jeder zehnte Stu<strong>den</strong>t<br />

in einem Wohnheim, der Rest<br />

wohnt entweder bei seinen Eltern<br />

oder in einer Mietwohnung.<br />

Als Grund für <strong>den</strong> Run auf<br />

Wohnraum gilt die Tatsache,<br />

dass die Hochschulstandorte<br />

mit <strong>den</strong> sprunghaft gestiegenen<br />

Stu<strong>den</strong>tenzahlen aufgrund von<br />

doppelten Abitursjahrgängen,<br />

G8 und Abschaffung der Wehrpflicht<br />

nicht mithalten konnten.<br />

Auf Regierungsebene wer<strong>den</strong><br />

jetzt Lösungen gesucht,<br />

das Thema ist ganz oben aufgehängt.<br />

Im November 2012<br />

gab es <strong>den</strong> ersten run<strong>den</strong> Tisch<br />

zwischen dem Bundesbauministerium,<br />

der Wohnungswirtschaft<br />

und dem Stu<strong>den</strong>tenwerk.<br />

Auch an einigen Agrar-Standorten<br />

kämpfen die Stu<strong>den</strong>ten mit<br />

dem Problem. „Bezahlbarer<br />

Wohnraum ist in Freising seit<br />

langem knapp. Dies liegt vorrangig<br />

an der vergleichsweise<br />

guten wirtschaftlichen Situation<br />

in Oberbayern“, schildert Manfred<br />

Höld, Lehrkraft im Bereich<br />

Landtechnik an der Hochschule<br />

Weihenstephan-Triesdorf die<br />

Lage. Als Grund sieht Höld die<br />

gute Anbindung mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln zur Stadt<br />

und zum Flughafen München.<br />

Dazu kommt, dass in Freising<br />

mit der Landesanstalt für Landwirtschaft,<br />

der TU München<br />

und der Hochschule Weihenstephan<br />

gleich drei Institutionen<br />

auf engstem Raum angesiedelt<br />

sind.<br />

Die Plätze in <strong>den</strong> stu<strong>den</strong>tischen<br />

Wohnheimen sind begrenzt<br />

und vor allem zu Beginn<br />

eines Wintersemesters zumeist<br />

belegt. „Allerdings entspannt<br />

sich die Situation im Laufe<br />

des Semesters wieder etwas“,<br />

meint Höld. Grundsätzlich besteht<br />

aber weiterhin dringender<br />

Handlungsbedarf seitens der<br />

Politik und auch der Stadt Freising.<br />

Ein Großteil der Studieren<strong>den</strong><br />

wird weiterhin nur im<br />

Bei der Wohnungssuche helfen<br />

heute auch Internetportale.<br />

Fahrradnähe zur Uni kostet im<br />

Schnitt 310 Euro warm“, weiß<br />

Axel Müller. Dazu kommen<br />

weitere Kosten. Zwar wur<strong>den</strong><br />

in Ba<strong>den</strong>-Württemberg die Studiengebühren<br />

abgeschafft, aber<br />

der Stu<strong>den</strong>tenwerks- und Verwaltungskostenbeitrag<br />

macht<br />

138 Euro im Semester aus. Wer<br />

außerhalb wohnt, muss weitere<br />

185 Euro in das Semesterticket<br />

oder in ein Auto investieren.<br />

An der Hochschule für Wirtschaft<br />

und Umwelt Nürtingen-Geislingen<br />

ist die Situation<br />

kaum anders. Nürtingen liegt<br />

im Speckgürtel von Stuttgart.<br />

Fortsetzung Seite 36<br />

Nantke Neumann<br />

2.2013 | on track | 35

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!