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Agritechnica: Tipps für den Messebesuch ... - LMV-Jobbörse

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Es ist <strong>Agritechnica</strong> 2009<br />

in Hannover. Der damals<br />

22jährige Paul Hornberger,<br />

Stu<strong>den</strong>t der Fachrichtung<br />

Landtechnik an der FH Köln,<br />

geht aufmerksam durch die<br />

Hallen und sieht sich nach interessanten<br />

Neuheiten um. An<br />

einem Stand stutzt er: Dort ist<br />

die Haspel eines Mähdreschers<br />

ausgestellt. Die Zinken sind so<br />

geordnet, dass sie die Getreidehalme<br />

zusammenraffen können.<br />

Hornberger ist nicht nur<br />

Tüftler, sondern auch begeisterter<br />

Mähdrescherfahrer. Das<br />

Exponat fasziniert ihn, weil<br />

er selbst schon mal über eine<br />

ähnliche Konstruktion nachgedacht<br />

hatte. Schnell kommt er<br />

daher mit einem Standbetreuer<br />

ins fachliche Gespräch – zufällig<br />

dem Entwicklungsleiter<br />

der Firma Gebrüder Schumacher<br />

aus Eichelhardt (Rheinland-Pfalz).<br />

Aus dem Messegespräch<br />

entsteht ein intensiver<br />

Kontakt, Hornberger erhält die<br />

Chance, seine Abschlussarbeit<br />

im Unternehmen zu schreiben.<br />

viel selbst repariert und geschraubt“,<br />

blickt der Junior zurück.<br />

Nach der Bundeswehrzeit<br />

hat er sich für das Studium an<br />

der FH Köln entschie<strong>den</strong>. Die<br />

Werkstatt an dem Institut und<br />

der direkte Bezug zu Landmaschinen<br />

hatten es ihm bei einem<br />

Tag der offenen Tür angetan.<br />

Vor dem Studium absolvierte<br />

er das Pflichtpraktikum in einer<br />

Schlosserei.<br />

Bei Claas in der<br />

Entwicklungsabteilung<br />

Sein Praktikum im fünften Semester<br />

verbrachte er in der<br />

Schneidwerksabteilung des<br />

Landtechnikkonzerns Claas in<br />

Harsewinkel. Hier gefiel ihm,<br />

dass er gleich als Konstrukteur<br />

eingesetzt wurde und keinen<br />

Kaffee kochen musste – etwas,<br />

was er immer wieder von Kommilitonen<br />

gehört hatte, die bei<br />

anderen Herstellern gearbeitet<br />

haben. „Ich hätte auch meine<br />

Abschlussarbeit in dem Unternehmen<br />

schreiben können, aber<br />

Flache Hierarchie –<br />

Die Schumacher-Gruppe stellt sehr spezielle,<br />

Landmaschinen her. on track sprach mit drei M<br />

warum sie sich für die Zulieferbranche und ein<br />

haben und wie Tätigkeiten in der Konstru<br />

Paul Hornberger hat mit 23 die Entwicklungsabteilung bei<br />

Schumacher übernommen.<br />

Die Aufgabe: Entwicklung und<br />

Bau eines Prüfstandes, um <strong>den</strong><br />

Schnitt von verschie<strong>den</strong>en Erntegütern<br />

bei unterschiedlichen<br />

Messerbalkenpositionen simulieren<br />

zu können.<br />

Hornberger hat sich schon immer<br />

für Landmaschinen interessiert.<br />

Seine Eltern haben<br />

einen landwirtschaftlichen Betrieb<br />

zwischen Bonn und Koblenz.<br />

Auch sein Vater war<br />

als Lohnunternehmer mit eigener<br />

Werkstatt schon immer<br />

technikbegeistert. „Wir haben<br />

20 | on track | 2.2013<br />

Neumann<br />

ich habe mich ganz bewusst dagegen<br />

entschie<strong>den</strong>“, erklärt er.<br />

Denn er wollte sich nicht nur<br />

auf einen Hersteller oder eine<br />

Unternehmensform fokussieren.<br />

Daher wählte er für die<br />

Abschlussarbeit bewusst <strong>den</strong><br />

kleineren Hersteller.<br />

Was er bei Schumacher schnell<br />

feststellte: Anders als beim<br />

großen Konzern, wo jeder<br />

Konstrukteur eher in einem<br />

eng umrissenen Aufgabenfeld<br />

arbeitet, ist der Verantwortungsbereich<br />

bei dem mittelständisch<br />

geprägten Unternehmen<br />

wesentlich breiter. Die<br />

Ingenieure sind beispielsweise<br />

auch für <strong>den</strong> Einkauf zuständig<br />

und arbeiten mit dem Marketing<br />

zusammen, sie müssen<br />

sich um Reklamationen kümmern<br />

und kriegen auch von anderen<br />

Abteilung sehr viel mit.<br />

„Die Aufgaben sind wesentlich<br />

weitreichender“, lautet die Einschätzung<br />

von Paul Hornberger.<br />

Nach Abschluss der Bachelorarbeit<br />

wollte Hornberger<br />

eigentlich seinen Master machen,<br />

um damit seine Einstiegschancen<br />

auf dem Arbeitsmarkt<br />

zu erhöhen. Aber soweit kam<br />

er nicht. Denn Schumacher bot<br />

ihm eine Stelle, die er eigentlich<br />

nicht ausschlagen konnte: Den<br />

Posten als Leiter der Entwicklungsabteilung.<br />

„Daher fiel es<br />

mir leicht, auf <strong>den</strong> Master zu<br />

verzichten und gleich einzusteigen“,<br />

schildert er seine Beweggründe.<br />

Viel auf Reisen<br />

Heute gehört zu seinen Aufgaben<br />

die Neuentwicklung von<br />

Produkten im Hause Schumacher,<br />

die Vor- und Nachbereitung<br />

von Tests sowie die Verbundunternehmen<br />

wie z.B. in<br />

Brasilien, Russland oder USA<br />

zu betreuen. Das bedeutet:<br />

Hornberger muss regelmäßig<br />

abfragen, welchen Bedarf es in<br />

<strong>den</strong> anderen Ländern gibt, wie<br />

die Erntebedingungen sind und<br />

ob sich neue Entwicklungen abzeichnen.<br />

Zudem ist er viel auf<br />

Reisen, auch im Ausland wie in<br />

Kanada, USA, Brasilien oder<br />

Australien. Parallel dazu hält er<br />

Kontakt mit <strong>den</strong> Landmaschinenherstellern,<br />

die die Schumacher-Produkte<br />

verbaut haben,<br />

also z.B. Hersteller von<br />

Mähdreschern. Und dann ist er<br />

auch noch für die Verwaltung<br />

der Patente zuständig. Neben<br />

<strong>den</strong> fachlichen Aufgaben muss

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