A6 Die Zeit 1891 – 1917 - Mardorf
A6 Die Zeit 1891 – 1917 - Mardorf
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1913 Ausbau der Schneerener Saalkirche<br />
mit Turm-Fachwerkgeschossen (mit<br />
Dachpfannenverkleidet), Glockenturm<br />
(mit 2 Glocken) und Turmuhr (Foto um<br />
2000)<br />
<strong>Die</strong> Abbauerstelle Nr.102 des F.Meyer<br />
(Nr.11) wird an der Dorfstraße<br />
begründet. Das dort vorhandene alte<br />
Haus von Nr.20 hat er schon 1910<br />
umgebaut. 1914 geht der Hof an<br />
H.Meier (*~1890 Nr.11/ oo I.Gerberding<br />
Nr.84/ „Kröegers-Heinrichs“). 1927 wird<br />
vor das Fachwerkhaus ein kleiner Laden<br />
(Ida Meyer in der Stube 18m²) gebaut,<br />
der stetig vergrößert wird. 1928 kommt<br />
dann die 1. Tankstelle „Standard“ nach<br />
<strong>Mardorf</strong>. Das hintere Fachwerk bleibt<br />
noch bis nach 1945 (Foto rechts: Großer<br />
Kastenwagen von H.Meier Nr.102 <strong>–</strong><br />
Poggenecke).<br />
20.6.1913 um 4 Uhr nachmittags fährt der<br />
Deutsche Kaiser Wilhelm II. von<br />
Rehburg kommend durch <strong>Mardorf</strong> und<br />
dann weiter nach Schneeren und<br />
Eilvese. Es ist für die ganze Gegend ein<br />
solch herausragendes Ereignis, das der<br />
Ablauf bis ins Detail vom Neustädter<br />
Landrat von Woyna geplant und am<br />
11.6. geordnet wird:<br />
„An der Dorfstraße in <strong>Mardorf</strong> haben Aufstellung zu nehmen: Der Gemeindevorstand, die Schule und der<br />
Kriegerverein. Jede Schule und jeder Kriegerverein hat ein Schild mit der Aufschrift in einer<br />
Buchstabengröße von 12 cm mit sich zu führen. <strong>Die</strong> Lehrer stehen am rechten Flügel ihrer Klassen, daneben<br />
die Schildträger, dann im vorderen Gliede die unteren, im hinteren Gliede die oberen Klassen. Anzug: Bei<br />
gutem Wetter möglichst helle Anzüge, weiße Kleider. <strong>Die</strong> Fahnensektion des Kriegervereins steht rechts vom<br />
Präsidenten, links von ihm steht der Schildträger, daran an<br />
schließen sich die Mitglieder in 2 Gliedern, die Veteranen im<br />
1.Glied am rechten Flügel zuerst. Anzug: schwarzer Rock,<br />
Cylinder oder schwarzer Hut. Während der Vorbeifahrt Seiner<br />
Majestät darf nicht geraucht werden. <strong>Die</strong> Landstraße von der<br />
Kreisgrenze vor <strong>Mardorf</strong> und die Provinzialchausse von der<br />
Schneerener Landstraße bis zur Kreisgrenze vor Stöcken<br />
werden von 4 ½ Uhr bis Seine Majestät durchgereist ist, für<br />
jeden Verkehr gesperrt.“<br />
5.9.1913 Realverbandsgesetz gibt der „Realgemeinde“ ein<br />
eigenes Statut.<br />
1.10.1913 Elektrifizierung durch das „Überlandwerk Kreis<br />
Neustadt a.Rbge.“ (Staat Preußen). Jeweils 2 oder 4<br />
Strom-Drähte führen von den Holzstrommasten an den<br />
Straßen zu den weißen Keramik-Isolatoren am Haus. Der<br />
Stromversorger mit Sitz in Neustadt besteht bis 1974.<br />
<strong>Die</strong> Petroleumlampe hat weitestgehend ausgedient. Der<br />
„Turm-Trafo“ (Transformator) steht Hinterm Dorf direkt<br />
neben einem der ältesten (mindestens 300 Jahre)<br />
Bäume in <strong>Mardorf</strong>; der knorrigen alten Weide am<br />
„Notteich“ (Feuerlöschteich / Foto weiter unten).<br />
14.10.1913 Eröffnung (auch durch den Kaiser / Bau ab 1912) des „Telefunkenturm“ im Toten Moor südlich von<br />
Eilvese (B6, Nähe Aschenkrug). Eine Radio-Großstation mit Überseesender und 258 m Höhe. 6<br />
kleine Türme mit je 122 m halten das damals höchste Bauwerk Deutschlands. Am 7.8.1931 hat es<br />
ausgedient und wird gesprengt (Betonfundamente sind z. T. noch sichtbar).<br />
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