Dokumentation als PDF (2 MB) - Olms
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von Nachdruckreihen auf, darunter – ganz willkürlich ausgewählt<br />
– Deutsche Volksbücher in Faksimiledrucken, Documenta Linguistica<br />
(mehrfach unterteilt in spezielle Reihen), Documenta Orthographica,<br />
Documenta Technica, Emblematisches Cabinet, Helvetica Rara, Rara<br />
zum deutschen Kulturerbe des Ostens, und so fort.<br />
Man fragt sich, wie ein Verleger das alles schaffen kann – besonders<br />
wenn man weiß, dass der Jubilar (wovon noch die Rede sein wird)<br />
einen Verlag hat, in dem nicht nur Nachdrucke, sondern auch Originalveröffentlichungen<br />
in großer Zahl herauskommen. Das Geheimnis<br />
(wenn es denn ein solches ist) teilt er offensichtlich mit einem<br />
zweihundert Jahre älteren Vorgänger. Dieser Vorgänger war Erasmus<br />
Reich, der überaus erfolgreiche Verleger des Hauses Weidmann, das<br />
heute zum Verlag <strong>Olms</strong> gehört. Erasmus Reich scheint der erste Verleger<br />
in Deutschland gewesen zu sein, der über einen Beraterkreis<br />
aus Gelehrten und Bibliothekaren verfügte. Ein Kreis von Beratern<br />
– aufgebaut mit Klugheit, Geschick und Geduld, aber auch mit Verbindlichkeit,<br />
Entgegenkommen und Liebenswürdigkeit – stand (und<br />
steht wohl immer noch), von außen kaum wahrnehmbar, hinter dem<br />
Reprintprogramm des Hauses <strong>Olms</strong>. Wie groß dieser Kreis war (oder<br />
ist) gehört zu den Interna des Verlags. Wie effizient er über einen langen<br />
Zeitraum zusammenwirkte, läßt sich an den mehreren tausend<br />
Titeln ablesen, die im Laufe der Jahre über ein weites Spektrum von<br />
Disziplinen veröffentlicht wurden. Vieles kam sicher auf einen ersten<br />
Vorschlag hin ins Programm. Andere Titel wurden – mit der unverfänglichen<br />
Bemerkung „Uns ist vorgeschlagen worden…“ – an einen<br />
zweiten oder dritten Berater zur Stellungnahme weitergereicht, ehe<br />
die Entscheidung fiel, ob sie zur Subskription gestellt werden sollten.<br />
Eine Zeitlang gab es, bis in die frühen achtziger Jahre hinein, einen<br />
Nachdruck-Boom, denn der Bedarf an Reprints war allenthalben<br />
groß. Zu den Kriegsverlusten bestehender Bibliotheken kam der Be-<br />
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