Dokumentation als PDF (2 MB) - Olms
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einen Forschungsprozeß mühsam zusammengetragen werden mußten,<br />
scheint weit zurückzuliegen. In Wirklichkeit ist es noch nicht so<br />
lange her, daß vieles, was benötigt wurde, an entlegenen Orten verstreut<br />
aufbewahrt war. In der Nachkriegszeit entstand die Konzeption<br />
der research collection – der Vereinigung von Forschungsmaterialien,<br />
die vermutlich <strong>als</strong> geschlossener Komplex Verwendung finden<br />
würden. Meist wurden solche Sammlungen in Mikroform (Mikrofilm<br />
oder Mikrofiche) zusammengestellt. Natürlich hat sich der Verlag<br />
<strong>Olms</strong> auch daran beteiligt. Die maßgebliche Mikroedition von<br />
fast 600 deutschen Zeitschriften des achtzehnten und neunzehnten<br />
Jahrhunderts ist, gefördert von der Kulturstiftung der Länder, in seinem<br />
Hause erarbeitet worden. Es war, wie ein Rezensent vermerkte,<br />
„eine editorische Großtat“ – eine von mehreren dieser Art, wie man<br />
hinzufügen muß, denn auch in diesem Publikationsbereich findet<br />
sich mehr <strong>als</strong> ein Projekt, jedes ebenso durchdacht wie in der wissenschaftlichen<br />
Praxis brauchbar.<br />
Charakteristischer erscheinen mir indessen die research collections<br />
in Reprint-Form, die Herr Dr. <strong>Olms</strong> zu einem besonderen Kennzeichen<br />
des Verlags gemacht hat. Konzeptionell standen am Anfang die<br />
Nachdrucke von vielbändigen Gesamtausgaben wichtiger Autoren,<br />
die von wissenschaftlichen Bibliotheken dringend gesucht, aber am<br />
Markt nicht mehr verfügbar waren. Sie wurden allenthalben zu begehrten<br />
Verlagsobjekten unter mehreren, in der Blütezeit des Nachdrucks<br />
konkurrierenden Verlagen. Einige der wichtigen kamen bei<br />
<strong>Olms</strong> heraus, so beispielsweise die Sämtlichen Werke Herders in der<br />
Ausgabe von Suphan oder die Werke Lessings in der Ausgabe von Petersen<br />
und von Ohlshausen. Von solchen Nachdrucken war es, im<br />
Rückblick gesehen, nur ein Schritt zu der bis dahin nicht praktizierten<br />
Publikationsform der Teilsammlung oder Gesamtausgabe in Reprintform<br />
<strong>als</strong> Arbeitsbasis für die geisteswissenschaftliche Forschung.<br />
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