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Skylines 03|14

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ÖSTERREICH<br />

WIEN<br />

Die Schausammlung „Historismus<br />

Jugendstil“ mit der künstlerischen<br />

„Intervention“ von Barbara Bloom.<br />

The ‘Historicism Art Noveau’ collection,<br />

with artistic intervention by Barbara<br />

Bloom.<br />

Teppiche wird spektakulär neu inszeniert.<br />

„Michael Embacher, ein herausragender<br />

angewandter Künstler, erinnert mit seiner<br />

Idee an das Innere eines Seidenraupenkokons,<br />

in den die Teppiche freischwebend<br />

hineingewoben sind. Und wir haben Füsun<br />

Onur, die seit ihrer Teilnahme an der dokumenta<br />

13 internationale Anerkennung erfährt,<br />

eingeladen, eine künstlerische Intervention<br />

zu entwickeln. Ihre konzeptuelle Textilarbeit<br />

zeigt das Motiv eines miniaturhaften Engels,<br />

der schützend über der Teppichsammlung<br />

schwebt und mich an Gustav Klimt<br />

erinnert.“<br />

Bedeutendstes Jubiläumsprojekt des MAK<br />

ist jedoch das Design Labor, das ebenfalls am<br />

12. Mai eröffnet. „Wie können wir nicht nur als<br />

Kunstmuseum, sondern auch als Museum<br />

mit Relevanz für den Alltag auftreten?“, ist<br />

einer der Ansätze, die Thun-Hohenstein dabei<br />

verfolgt. „Wir werden uns wichtiger Alltagsthemen<br />

annehmen und diese auf eine<br />

völlig andere Weise aufbereiten, als das an<br />

den anderen Orten im Haus geschieht. Auch<br />

um die Hemmschwelle für einen Museumsbesuch<br />

gewaltig zu senken.“ Vom Essen und<br />

Trinken über die geometrischen Entwürfe<br />

Josef Hoffmanns, die als künstlerisch<br />

nachhaltigster Beitrag der angewandten<br />

Kunst der Wiener Moderne gelten, und dem<br />

revolutionären Auftritt von Modedesigner<br />

Helmut Lang bis hin zu ökologischen,<br />

sozialen und kulturellen Fragen der Produktion<br />

reichen die Themen, die auf rund 2.000 m²<br />

abgehandelt werden. „Dabei geht es auch um<br />

eine wesentliche Verbreiterung des Designbegriffs<br />

weit über das hinaus, was in den<br />

Lifestyle-Zeitschriften darunter verstanden<br />

wird“, meint Thun-Hohenstein, der die<br />

maßgebliche Aufgabe von Design heute sehr<br />

umfassend sieht: „Wie kann man eine bessere<br />

Gesellschaft schaffen – das ist die große<br />

Herausforderung!“<br />

Das offene Designverständnis seines<br />

umtriebigen Direktors sorgt auch in Zukunft<br />

für große Vorhaben im MAK. „Die Vienna<br />

Biennale for Change wird als erste Biennale<br />

weltweit Architektur, Design, bildende Kunst<br />

und Medienkunst verbinden und ist dem<br />

Thema des positiven Wandels gewidmet“,<br />

erläutert Thun-Hohenstein sein<br />

ambitioniertes Projekt, das er 2015 zusammen<br />

mit einigen Partnerinstitutionen auf Schiene<br />

bringen wird – man darf also gespannt sein,<br />

was auch nach 150 Jahren noch alles dem<br />

Design-Labor an der Wiener Ringstraße<br />

entspringen wird.<br />

///<br />

Director Christoph Thun-Hohenstein views the<br />

MAK – Austrian Museum of Applied Arts/<br />

Contemporary Art, which he has been the face of since<br />

2011, as a preeminent laboratory of the future, a place<br />

actively participant in current social discourse whilst<br />

bringing with it the preferences of its high-quality<br />

collection at the same time. 2014 will see the museum<br />

celebrate the 150th anniversary of its founding –<br />

something which has provided a welcome opportunity<br />

for Thun-Hohenstein to raise the profile of the<br />

building on Vienna’s Ringstraße, with its outposts<br />

ranging from Geymüllerschlössel in the 18th District<br />

to the Schindler House in Los Angeles, with a number<br />

of important new realignments. “I’m a big fan of<br />

having a clear strategy. The concept questions are<br />

‘What do we have; what can we afford; and what do<br />

we want to achieve?’ Everything you do after that is a<br />

step in the right direction.”<br />

The core pieces of the collection, from the Art<br />

Nouveau period and Wiener Werkstätte – when, for a<br />

few decades, Vienna flourished into an avant-garde<br />

city of global stature – are now exhibited beneath the<br />

pithy title ‘Wien 1900’. The presentation of numerous<br />

design icons takes up three rooms, and includes such<br />

pieces as Josef Hoffmann’s famous tea service, Adolf<br />

Loos’ drinking glasses, Otto Wagner’s avant-garde<br />

table for the telegram hall of ‘Die Zeit’ newspaper,<br />

and Koloman Moser’s groundbreaking writing desk.<br />

A special highlight, and one of the most valuable<br />

items in the MAK’s inventory, is the huge, wall-sized<br />

draft created by Gustav Klimt for his frieze at the<br />

Palais Stoclet in Brussels.<br />

“In our Asia section, we also tried to bring the<br />

items on show significantly closer to people, with an<br />

artist who also stands for it there,” Thun-Hohenstein<br />

says, explaining the realignment of the important<br />

Asia Collection of the MAK. Hot Japanese artist<br />

Tadashi Kawamata, who has caused a furore with<br />

his temporary installations, most of which are made<br />

from unbeautiful construction timber, has created an<br />

airy, pleasant feel at the temporary presentation<br />

which is hugely good for the exhibits. Such strong<br />

collaboration between major contemporary artists in<br />

presenting the collection is a longstanding tradition<br />

at the address on the Ring. Also superb was the<br />

intervention by famous American media and object<br />

artist Jenny Holzer at the Biedermeier Hall, which<br />

offers interesting new perspectives with its typical<br />

cursive fonts and aluminium casting of a Biedermeier<br />

sofa which is ready for visitors to relax in. The<br />

Schausammlung „Wien 1900 Design/<br />

Kunstgewerbe 1890–1938“ (links);<br />

neun Werkzeichnungen von Gustav<br />

Klimt (1910/11, rechts). The ‘Wien<br />

1900 Design/Arts and crafts 1890-1938’<br />

collection (left), nine work drawings by<br />

Gustav Klimt (1901/11, right).<br />

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