in memoriam - Europa-Berufsschule Weiden
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Allgeme<strong>in</strong>es Schulleben Abteilung Fachbereich Studiensem<strong>in</strong>are Berufsfachschule Werbung<br />
„Für den Schüler ist es nie zu spät“<br />
Experten <strong>in</strong>formieren bei JU-Veranstaltung über den Übertritt<br />
von Jugendlichen <strong>in</strong> das Berufsleben<br />
Vohenstrauß. (kl) „Die Hauptschule <strong>in</strong> Bayern ist etwas Hochwertiges“. E<strong>in</strong><br />
dickes Kompliment für die bewährte Schulform, aus der 50 Prozent der<br />
Auszubildenden für die bayerische Wirtschaft kommen, aus dem Munde<br />
e<strong>in</strong>es bewährten Schulmannes: Oberstudiendirektor Josef Weilhammer,<br />
Chef der <strong>Europa</strong>-<strong>Berufsschule</strong> <strong>in</strong> <strong>Weiden</strong>, formulierte es gegen Ende e<strong>in</strong>er<br />
Veranstaltung der Jungen Union (JU) Vohenstrauß. Etwa 100 Schüler der Haupt-, Real- und der Förderschule Vohenstrauß waren<br />
mit e<strong>in</strong>igen Eltern am Donnerstag <strong>in</strong> die Stadthalle gekommen. JU-Chef Uli Münchmeier,der auch moderierte, hatte im Rahmen<br />
der Lehrstellenaktion 2009 /2010 der Vohenstraußer JU Informationen von Experten zum Übertritt vom Schul- <strong>in</strong> das Arbeitsleben<br />
angeboten. Zwar hatten Fachleute aus der regionalen Wirtschaft die Veranstalter „kurzfristig im Stich gelassen“, so Münchmeier,aber<br />
die Referenten aus Kommunalpolitik, der Agentur für Arbeit und Schulen unterschiedlicher Struktur versuchten nach<br />
Kräften dieses Manko wettzumachen. Für „se<strong>in</strong>e“ Hauptschule legte sich Rektor Alfons Raab gleich mächtig <strong>in</strong>s Zeug: „Die K<strong>in</strong>der<br />
und Jugendlichen heutzutage s<strong>in</strong>d nicht schlechter als früher, aber die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen haben sich massiv verändert“.<br />
Soziale Kompetenzen<br />
Die Hauptschule vermittle des halb verstärkt methodische und soziale Kompetenzen:„ Wir arbeiten hart an der Verbesserung<br />
der Ausbildungsreife, verlieren aber die Vermittlung von Grundeigenschaften wie Ehrlichkeit, Pünktlichkeit oder gegenseitige<br />
Rücksichtnahme nie aus dem Auge“. Vordem H<strong>in</strong>tergrund des sich dramatisch entwickelnden Fachkräftemangels, so Raab, „motivieren<br />
wir die Jugendlichen verstärkt für den Schulabgang“.<br />
„Das Ausbildungsspektrum der <strong>Berufsschule</strong>“, so Weilhammer, „zeigt, dass es nie zu spät ist für den Schüler. Inder <strong>Berufsschule</strong><br />
hat man alle Möglichkeiten.“ Bemerkenswert die Aufforderung Weilhammers an die Wirtschaft, die Jugend „so zu nehmen, wie<br />
sie ist. Lassen Sie die jungen Menschen auch mal Jugendliche se<strong>in</strong>. Am Ausbildungsplatz nicht nur Leistung fordern, sondern dem<br />
jungen Menschen auch zeigen, was er kann. “<br />
Vor dem H<strong>in</strong>tergrund s<strong>in</strong>kender Schülerzahlen skizzierte Franz Kiener die Arbeit der Bundesagentur für Arbeit: „Versteifen Sie<br />
sich nicht auf Ihren Liebl<strong>in</strong>gsberuf, halten Sie Alternativen bereit -und nehmen Sie solche an, wenn wir sie anbieten“. Unabd<strong>in</strong>gbar<br />
für e<strong>in</strong>en jungen Menschen bei der Suche nach e<strong>in</strong>em Arbeitsplatz seien Mobilität und Flexibilitat. Wer e<strong>in</strong> gutes Zeugnis<br />
hat, der ist vorne dabei. “<br />
„Wer Landwirt werden will, der muss nicht unbed<strong>in</strong>gt Hoferbe se<strong>in</strong>.“ Josef Haberkorn, Betriebs- und Ausbildungsleiter der<br />
Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt Almesbach wusste, „dass über den eigenen Betrieb h<strong>in</strong>aus die Landwirtschaft breiteste<br />
Möglichkeiten für die berufliche Entwicklung bietet.“<br />
Als Stellvertreter des Landrats warnte Willi Neuser davor,„unsere Schulen, unsere Ausbildung schlechter zu machen, als sie s<strong>in</strong>d.“<br />
Gleichzeitig aber nahm er auch die Eltern bei der Ausbildung ihrer K<strong>in</strong>der mit <strong>in</strong> die Verantwortung: „Esgenügt nicht, wenn wir<br />
immer nur die Lehrer <strong>in</strong> die Pflicht nehmen, auch die Eltern tragen Verantwortung auf dem Wegihrer K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> das Berufsleben.<br />
„Im Übrigen arbeite der Landkreis an e<strong>in</strong>er „Mitfahrbörse“ für junge Menschen.“<br />
Äpfel und Birnen<br />
Zum Schluss spannte Weilhammer den Bogen noch e<strong>in</strong>mal zur vielfach kritisierten Hauptschule: „Wir tun unseren Schülern<br />
unrecht, wenn wir das Bayerische mit den Schulsystemen anderer Bundesländer vergleichen. In Großstädten wie Hamburg oder<br />
Berl<strong>in</strong> mag die Hauptschule zuweilen schon die viel geschmähte Restschule se<strong>in</strong>. Diese Systeme zu vergleichen ist aber der Vergleich<br />
von Äpfeln mit Birnen. “ Der neue Tagvom 24. Oktober 2008<br />
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